10.09.2012 | 06:30 Uhr
In den oberen Etagen des Düsseldorfer Hotels Breidenbacher Hof sind Luxuswohnungen entstanden.Foto: Sergej Lepke
Düsseldorf. Bezahlbarer
Wohnraum ist in einigen NRW-Städten knapp. Fördermittel für Sozialwohnungen
werden dennoch nicht abgerufen. Vor allem Düsseldorf spart beim sozialen
Wohnungsbau. Deshalb warnt NRW-Bauminister Michael Groschek
(SPD) vor einer „Luxus-Gettoisierung“ in einigen Großstädten.
NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) hat in
eindringlichen Worten vor einer „Luxus-Gettoisierung“ in besonders gefragten
Großstädten des Landes gewarnt. Für
Durchschnittsfamilien würden dort Wohnungen zunehmend unbezahlbar. „Gerade
Boomstädte wie Köln, Düsseldorf oder Münster benötigen zusätzlichen sozialen
Wohnraum. Die Fördergelder sind da. Sie müssen aber auch abgerufen werden“,
sagte Groschek unserer Zeitung.
Vor allem Düsseldorf müsse sich „für bezahlbare Mieten deutlich mehr
engagieren“, kritisierte Groschek. Die
Landeshauptstadt hatte in den vergangenen drei Jahren gerade einmal knapp 28
Millionen Euro an Fördergeldern für Sozialwohnungen abgerufen und damit den
vorgesehen Budgetrahmen bei weitem nicht ausgeschöpft.
Besonders augenfällig war das Missverhältnis im Jahr 2010, als der Etat für
Düsseldorf mit 15 Millionen Euro veranschlagt wurde, aber nur rund vier
Millionen Euro in Anspruch genommen wurden. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) hatte zuletzt mehrfach eingeräumt, dass seine
stark wachsende Stadt aufgrund der großen Nachfrage nach Grundstücken künftig
nicht für billiges Wohnen bekannt sein könne und aufs günstigere
niederrheinische Umland verwiesen.
Die ebenfalls beliebte Millionenstadt Köln dagegen geht laut Bauminister Groschek „mit gutem Beispiel voran“. Die
einwohnerstärkste NRW-Kommune hat in den letzten drei Jahren 222 Millionen Euro
für Sozialwohnungen abgerufen und damit fast doppelt so viel Geld verbaut, wie
ursprünglich vom Land veranschlagt worden war. In den größten
Ruhrgebietsstädten Dortmund (42,5 Millionen Euro), Essen (41 Millionen) und
Duisburg (26 Millionen) wurden seit 2009 trotz eines insgesamt entspannten
Wohnungsmarktes im Revier durchweg zum Teil deutlich mehr Landesmittel
abgerufen als vom Land einkalkuliert.
Die intensive Förderung des preisgebundenen Wohnraums hat in NRW eine
Tradition. Die rot-grüne Landesregierung gibt allein in diesem Jahr rund 850
Millionen Euro an Fördermitteln aus und will dabei Mietangeboten auf sogenannten „engen Märkten“ den Vorrang einräumen. Die
Eigentumsförderung wurde dagegen deutlich reduziert und gilt bei Experten
angesichts historisch günstiger Kreditzinsen bei jeder Bank als entbehrlich.
Jährlich werden in NRW 5000 bis 6000 neue Sozialmietwohnungen gefördert. Rund
ein Viertel der gesamten Bautätigkeit im Land entfällt auf den sozialen
Wohnungsbereich.
10.09.2012 | 08:03 Uhr
NRW-Bauminister Michael Groschek (dapd)
NRW-Bauminister Michael Groschek
(SPD) hat vor einer Luxus-Gettoisierung in besonders gefragten Großstädten des
Landes gewarnt. Für Durchschnittsfamilien würden dort Wohnungen zunehmend
unbezahlbar. "Gerade Boomstädte wie Köln, Düsseldorf oder Münster benötigen
zusätzlichen sozialen Wohnraum."
Düsseldorf (dapd-nrw). NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) hat vor einer Luxus-Gettoisierung in
besonders gefragten Großstädten des Landes gewarnt. Für Durchschnittsfamilien
würden dort Wohnungen zunehmend unbezahlbar. "Gerade Boomstädte wie Köln,
Düsseldorf oder Münster benötigen zusätzlichen sozialen Wohnraum. Die
Fördergelder sind da. Sie müssen aber auch abgerufen werden", sagte Groschek den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Montagausgaben). Vor
allem Düsseldorf müsse sich "für bezahlbare Mieten deutlich mehr
engagieren", kritisierte Groschek. Die
Landeshauptstadt hatte in den vergangenen drei Jahren gerade einmal knapp 28
Millionen Euro an Fördergeldern für Sozialwohnungen abgerufen und damit den
vorgesehen Budgetrahmen bei weitem nicht ausgeschöpft. Besonders augenfällig
war das Missverhältnis im Jahr 2010, als der Etat für Düsseldorf mit 15
Millionen Euro veranschlagt wurde, aber nur rund vier Millionen Euro in
Anspruch genommen wurden.
http://www.derwesten.de/nrz/region/nrw-bauminister-warnt-vor-luxus-gettoisierung-id7080224.html