Massenprotest und Blockade gegen Zwangsräumung in Köln
Köln (csh/dpa) Mehr als 100
Menschen haben in Köln die Zwangsräumung einer Mietswohnung vorerst gestoppt.
Der Eigentümer hatte dem Mieter Kalle G., der dort seit Jahrzehnten wohnt,
wegen Eigenbedarfs gekündigt. Die Polizei sei um Vollzugshilfe gebeten worden,
habe von einer Räumung gestern Morgen aber Abstand genommen, sagte ein Sprecher
des Kölner Polizeipräsidiums. Vor Ort blockierten jeweils einige Dutzend
Mitglieder einer Bürgerinitiative „Alle für Kalle“ sowie Aktivisten der linken
Szene den Zugang zu dem Haus im Kölner Norden. Mieter, Demonstranten und
Vertreter des Eigentümers versuchten sich in Gesprächen näherzukommen,
schilderte der Polizeisprecher.
In Köln wie auch in anderen Großstädten besteht ein großer
Mangel an günstigem Wohnraum. Deswegen regt sich in der Bevölkerung zunehmend
Widerstand gegen die Hauseigentümer. Bundesweit kommt es immer wieder zu
Demonstrationen. Neben Köln ist die Lage in NRW vor allem in Düsseldorf
angespannt. Die Protestler werfen den Vermietern unter anderem vor, dass diese
ihre Wohnungen luxussanieren, um die Miete deutlich
erhöhen zu können - ohne dass dafür eine Notwendigkeit bestehe. Die alten
Mieter, so der Vorwurf, könnten sich die erhöhten Mieten nicht mehr leisten und
müssten ausziehen. Tatsächlich fehlt es in Großstädten wie Düsseldorf und Köln
an Wohnungen, die sich auch Normalverdiener leisten können. Neben den Mieten
sind auch die Preise für Eigentumswohnungen deutlich gestiegen.
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Freitag, den 21. Februar 2014
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