Mieten in Bestandswohnungen steigen weiter 11. Dezember 2013 | 00.00 Uhr

 

Düsseldorf. Der wachsende Bedarf an Wohnungen und der rasante Anstieg der Mieten besonders im Neubau werden in Düsseldorf seit geraumer Zeit diskutiert. Von Nicole Lange

Nach neuen Erhebungen des Mietervereins Düsseldorf und der Vermieter-Vereinigung Haus und Grund sieht es jedoch im gesamten Wohnungsbestand, über alle Baualtersklassen betrachtet, etwas anders aus. Es existiere "im Bestand kein angespannter Wohnungsmarkt", berichteten die beiden Organisationen anlässlich der Präsentation der neuen Mietrichtwert-Tabelle für Düsseldorf. Aus ihrer Sicht ist die Lage "relativ entspannt", wenn man von einigen stark begehrten Stadtteilen absehe.

So stiegen die Bestandsmieten in Düsseldorf seit Veröffentlichung der letzten Tabelle 2011 im Schnitt um 5,2 Prozent – auf nun 7,50 Euro Kaltmiete je Quadratmeter. Dieser Anstieg sei allerdings deutlich stärker als in den Jahren zuvor ausgefallen, erklärte Dietrich Steffens von Haus und Grund. Ein Hauptgrund dafür seien Modernisierungen, die die Vermieter gerade der älteren Wohnungen im Bestand vorgenommen hätten. Steffens erwartete nach der Veröffentlichung der neuen Tabelle im Januar noch einen weiteren Anstieg. Allerdings wies Mietervereins-Vorsitzender Hans-Jochem Witzke darauf hin, dass die Erhebungen sich nicht auf Neuvermietungen beziehen. "Wohnungen, die jetzt neu vermietet werden, sind sicherlich teurer."

Die höchsten Mieten bei den Bestandswohnungen werden der Erhebung zufolge erwartungsgemäß in den linksrheinischen Stadtteilen Ober- und Niederkassel und Lörick sowie im Düsseldorfer Norden (Kaiserswerth und Wittlaer) gezahlt. Unter dem Durchschnitt liegen dagegen einige Stadtteile im Süden und Osten (Garath, Hellerhof, Lierenfeld). Diese Schere könne auch künftig weiter auseinandergehen, sagte Steffens voraus: "Für Investoren sind gerade die Stadtteile attraktiv, in denen die Mieten höher sind – dort wird dann entsprechend mehr neu gebaut."

Insgesamt gibt es Düsseldorf den Angaben zufolge 332 667 Wohnungen, etwa zwei Prozent mehr als vor zehn Jahren. In den allergünstigsten (Baujahr vor 1948, einfache Wohnlage, sehr einfache Ausstattung z.B ohne zentrale Beheizung) werden laut Tabelle noch Quadratmeter-Mieten ab 4,10 Euro gezahlt. In guten Wohnlagen liegen die Mieten in den neueren Wohnungen bei bis zu 11 Euro.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/mieten-in-bestandswohnungen-steigen-weiter-aid-1.3879473

 

 

 

Mieten in Düsseldorf steigen weiter

Von Alexander Esch 10.12.13

Mieterverein sowie „Haus und Grund“ stellten am Dienstag den neuen Mietspiegel vor.

Oberkassel ist teuer und wird noch teuerer. Bernd Nanninga

Oberkassel ist teuer und wird noch teuerer.

Düsseldorf. Der neue Mietspiegel ist da. Mieterverein sowie „Haus und Grund“ legten am Dienstag nach zweieinhalb Jahren die neuen Richtwerte für Mieter und Vermieter vor. Eine Befragung von rund 15 000 Mitgliedern beider Vereine zum Bestand ergab folgendes: Die Mieten steigen weiter, und zwar um 5,2 Prozent seit dem letzten Mietspiegel. Für eine Wohnung des Jahrgangs 1961 bis 1976 mit mittlerer Ausstattung, in mittlerer Lage fällt im Durchschnitt ein Quadratmeterpreis von 7,75 Euro an.

Thema des Tages Wohnen

Von einer Überhitzung des Marktes kann laut Dietrich Steffens, der den Mietspiegel seit Einführung im Jahr 1974 mit aufstellt, keine Rede sein. Er hat sogar beobachtet, dass von 2003 bis 2011 insgesamt 7000 Wohnungen in Düsseldorf gebaut wurden, aber es nur 4000 Haushalte mehr in der Stadt gibt. „So hat sich die Leerstandsquote sogar auf vier Prozent erhöht.“

Hans-Jochem Witzke, Chef des Mietervereins, sagt jedoch auch: „Wir haben keine Erkenntnisse über die Neuvermietungen. Da liegen die Preise sicher deutlich über unseren Werten.“ Auch viele der neu gebauten, hochpreisigen Wohnungen in der Stadt flössen nicht in die Untersuchung ein, da die vermietenden Unternehmen oft nicht Mitglied bei „Haus und Grund“ seien.

Schere zwischen den Stadtteilen geht weiter auseinander

Als negativer Trend ergab sich bei der Auswertung der Mietentwicklung, dass die Schere zwischen den Stadtteilen immer weiter auseinandergeht. „Vor allem in den meisten linksrheinischen Stadtteilen beobachten wir, dass die Mieten überdurchschnittlich stark steigen.“ Bald sei da aber auch eine Grenze erreicht, manche Investoren müssten bald mit stark sinkenden Renditen rechnen. „Dagegen steigen die Mieten in südlichen Vierteln wie Hassels und Garath unterdurchschnittlich.“

http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/mieten-in-duesseldorf-steigen-weiter-1.1502006