Pressemitteilung
der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf
Düsseldorf,
8.4.2009
Her mit dem
Sozialticket! – Postkartenaktion an den Oberbürgermeister
Mit
Postkarten von Düsseldorfer BürgerInnen wird der Oberbürgermeister gebeten,
sich für ein Sozialticket in Düsseldorf einzusetzen. Zur Zeit werden Postkarten
u.a. von der Altstadt-Armenküche, der Düsseldorfer Arbeitsloseninitiative, der
Diakonie in Düsseldorf, der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung und dem
Straßenmagazin fiftyfifty verteilt. Diese sollen an Herrn Elbers gesendet werden.
Die ersten sind schon verschickt worden.
Die
Postkarten werden in der nächsten Ausgabe der fiftyfifty beiliegen und können
in der Redaktion, Jägerstr.15 und in der Altstadt-Armenküche, Burgplatz 3
abgeholt werden.
"Wir
haben eine erste Auflage von 20.000 Postkarten erstellen lassen und wollen die
Einführung des Sozialtickets zu einem Wahlkampfthema machen" so Oliver
Ongaro vom Straßenmagazin fiftyfifty.
Andere
Städte wie z.B. Dortmund, Witten, Unna und Köln haben bereits ein Sozialticket.
Das reiche Düsseldorf noch nicht. Im November wurde von der CDU/FDP-Mehrheit im
Düsseldorfer Rathaus die Einführung eines Sozialtickets abgelehnt.
BezieherInnen
von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe erhalten lediglich 11,23 für die
Nutzung von Bus und Bahn. Damit können sie dreimal im Monat im Düsseldorfer
Stadtgebiet fahren, beim dritten Mal aber schon nicht mehr zurück.
Jeder
Mensch hat das Recht, sich in seiner Stadt frei bewegen zu können, Freunde zu
treffen, Veranstaltungen zu besuchen –
auch in anderen Stadtteilen. Zudem sind viele Arme auf verschiedene Hilfs- und
Beratungseinrichtungen in der gesamten Stadt angewiesen. Sie müssen regelmäßig
zu Ämtern und Behörden, zur ARGE und zur Agentur für Arbeit - auch sie müssen
zum Arzt
Letztes
Jahr führte der Initiativkreis Armut in Düsseldorf eine Befragung von fast 700
Menschen in sozialen Einrichtungen durch. Dabei hat sich deutlich gezeigt, dass
gerade Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben, auf Bus und
Bahn besonders angewiesen sind. Das günstigste Monatsticket kostet im Abo 48,70
Euro (Ticket 1000 Abo) – für die Betroffenen ohne Einkünfte auf legalem Wege
kaum zu beschaffen (siehe oben). Fast die Hälfte der Befragten ist in der
Vergangenheit beim "Schwarzfahren" aufgefallen und/oder hatte bereits
deshalb Verurteilungen zu Geld- oder gar Haftstrafen.
Dies ist
unsinnig und teuer. Es entstehen Gerichtskosten und Kosten für Inhaftierung.
Für einen Tag im Gefängnis zahlen die SteuerzahlerInnen mindestens 100 Euro.
Weiteres
zum Hintergrund dieser Aktion und die Postkarte als PDF finden Sie unter:
http://www.sozialticket-duesseldorf.de/cms/aktionen-und-termine.
Für weitere
Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Holger
Kirchhöfer, Koordinator des Initiativkreis Armut in Düsseldorf
Tel. 0211
8549324, 0163 2576235
Oliver
Ongaro, Straßenmagazin fiftyfifty
Tel. 0211
6012736, 0171 5358494