Rheinbahn-Chef
wettert gegen VRR
Von KRISTIN SCHMIDT express 12.3.10
Dicke Luft bei der Rheinbahn. Das Kostenrad dreht sich.
Foto: Johannes Galert
Düsseldorf –
Dicke Luft bei der Rheinbahn: Nachdem die schwarz-grüne Mehrheit im
Verwaltungsrat der VRR sowohl die Aussetzung der Tarifpreiserhöhung zum 1.
August als auch die Einführung eines Sozialtickets zum 1. Januar 2011 verkündet
hat, dreht sich bei Rheinbahn-Chef Dirk Biesenbach das Kostenrad. Für ihn ist
das alles „unverantwortbar“.
„Das in Zeiten, wo die öffentlichen Mittel immer mehr zurückgehen“, sagt er.
„Uns gehen durch die ursprünglich anvisierten 2,9 Prozent Erhöhung zwei Mio.
Euro verloren. Dabei sind die Ticketerlöse eine der wichtigsten Säulen, um
Investitionen, wie u.a. die 61 neuen NF8U- Bahnen zu
stemmen.“
Ein weiteres Problem sei das Sozialticket für 15 Euro. Biesenbach stellt die
Karte für Hartz IV-Empfänger zwar nicht in Frage,
aber „mit den aktuellen Preisen ist das nicht darstellbar ohne die
Verkehrsunternehmen und kommunalen Haushalte zu belasten.“ Er befürchtet, dass
es zu einer „Quersubventionierung“ komme, bei der die günstigen Sozialtickets
über die Erhöhung anderer Fahrkarten erfolge. „Und das geht gar nicht!“
Frank Heidenreich, CDU-Fraktionsvorsitzender im VRR-Verwaltungsrat,
hält dagegen: „Es soll keine Mehrbelastung der Kommunen geben. Deshalb haben
wir auch eine Marktanalayse in Auftrag gegeben, wo
alle Bedenken der Verkehrsunternehmen diskutiert werden.“
Die Tarife würden zudem nicht erhöht, da es rückläufige Energiekosten und
einen neuen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst gebe. Die drei Prozent
Erhöhung träfen nicht die Realität. Die Rheinbahn jedenfalls will vor der
endgültigen Entscheidung über das Sozialticket am 25. März im VRR-Verwaltungsrat noch ordentlich Einfluss geltend machen.
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