Sozialticket startet im November

Duisburg, 14.09.2011, Annette Kalscheur

linienbusse der dvg und der niag in duisburg ( linienbus ) datum 11.04.2007 foto alexandra umbach / fotoagentur-ruhr

Duisburg. Die Linken enthielten sich, die FDP ist dagegen, also startet am 1. November das Sozialticket in Duisburg.

Dann können alle Duisburger, die Transferleistungen wie ALG II, Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung etc. erhalten, für 29,90 Euro monatlich in der Preisstufe A ganztägig öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Die Debatte zum Sozialticket im Rat der Stadt war augenscheinlich so wichtig, dass sich die Kontrahenten für den Schlagabtausch sogar ans Rednerpult mühten.

"Immer noch zu teuer"

Dennoch musste OB Sauerland Rügen wegen der Unruhe im Saal erteilen, die „nicht von großer Aufmerksamkeit zeugt“. Für die SPD erklärte Angelika Wagner, dass das Ticket „immer noch zu teuer ist“, aber besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. „Wir können gar nicht ablehnen, werden uns aber aktiv für Verbesserungsmöglichkeiten einsetzen.“

Thomas Keuer von den Linken prognostizierte, dass die Nutzerquote wegen des hohen Preises bei maximal zehn Prozent liegen werde und das Ticket schon nach einem Jahr am Ende sei, weil der Nutzen zu gering und der Aufwand zu hoch sei. 15 Euro wären angemessen gewesen.

Ein Risiko für den Nothaushalt?

Frank Albrecht von der FDP sieht indes in dem Ticket ein Risiko für den Nothaushalt „mit unsozialen Folgen für die ganze Stadt“. Eine Risikoabwägung habe noch nicht stattgefunden, stattdessen erkläre der OB in seiner Vorlage: „Eine abschließende Aussage über die auskömmliche Bereitstellung von Finanzmitteln seitens des Landes NRW zur Deckung der Mehrkosten lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht treffen.“

Das Ministerium hatte keine Bedenken, dass Nothaushaltskommunen mitmachen. Die Fördergelder für die Pilotphase (landesweit: 15 Mio Euro in 2011 und 30 Mio in 2012) seien auskömmlich.

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