„Stadt braucht Luxus-Wohnungen“
Herr Eichener, wird Düsseldorf zum „Luxus-Ghetto“, wie NRW-Bauminister Groschek behauptet?
Eichener Klares Nein. Düsseldorf wird wie jede andere Großstadt nach wie vor
Wohnraum für ganz unterschiedliche Einkommensgruppen bieten. Aber Düsseldorf
wird auch in Zukunft luxuriöse Wohnungen bauen müssen, damit die Stadt sich
als Wirtschaftsstandort behaupten kann.
Wie meinen Sie das?
Eichener Wohnqualität ist ein ganz wesentlicher Faktor, um Fach- und
Führungskräfte nach Düsseldorf zu locken.
Aber Fachkräfte sind doch gerade die Normalverdiener ...
Eichener Ich meine nicht Facharbeiter, sondern Ingenieure, Entwickler,
Marketingspezialisten, die nicht nur Wohnkomfort wollen, sondern auch urbane
Atmosphäre. Und die bietet Düsseldorf. Ich warne davor, Wohnbedürfnisse
verschiedener Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Jede Stadt
braucht verschiedene Wohnungen: preiswerte, altersgerechte und für
Studierende. Sie braucht aber auch komfortable Wohnungen für Fach- und
Führungskräfte, die dann wiederum Arbeitsplätze schaffen.
Fakt ist doch aber, dass der durchschnittliche Mietpreis gerade im unteren
Segment überproportional gestiegen ist. Welche Folgen hat das?
Eichener Wenn wir Wohnungsmangel haben, leiden darunter immer die
einkommensschwächsten Gruppen. Aber jede neue Wohnung, die auf den Markt
kommt, entlastet den Markt. Auch eine Luxus-Wohnung kann helfen, weil eine
Umzugs-Kette ausgelöst wird. Dadurch wird eine Wohnung im nächstniedrigen
Segment frei, bis schließlich eine für Studenten erschwingliche Wohnung
bleibt. Wir nennen das Sickereffekt.
Das setzt aber voraus, dass der Umzug innerhalb der Stadtgrenze stattfindet.
Was ist aber mit den gut Betuchten älteren Paaren, die aus dem Umland zurück
in die Großstadt ziehen?
Eichener Wenn ein reiches Paar von Hilden nach Düsseldorf ziehen will, wird
es eine Bestandswohnung nehmen, wenn es keine entsprechende Neubauwohnung
gibt. Das würde dann zu immer mehr Luxussanierungen in jenem Bestand führen,
wo es derzeit bezahlbaren Wohnraum gibt.
Muss der ärmere Düsseldorfer in der Konsequenz nach Hilden ziehen?
Eichener Das kann tatsächlich passieren. Es kann aber auch sein, dass er auf
der Straße landet oder in einer Notunterkunft. Oder in beengten
Wohnverhältnissen leben muss: Beispielsweise junge Leute, die nicht bei den
Eltern ausziehen können oder Studenten, die bei Bekannten unterkommen müssen.
Ich habe bei meinen Studien in Wersten-Ost Migrantenfamilien erlebt, wo sich drei Kinder ein Bett
teilen mussten. Ein Mädchen hat sich zu Weihnachten ein eigenes Bett
gewünscht. Auch in der reichen Stadt Düsseldorf gibt es Armut.
Aber das zeigt doch, dass nicht alles in Ordnung ist ...
Eichener Ja, aber der Wohnungsmangel betrifft nicht nur Düsseldorf, sondern
auch Köln, Münster, Hamburg. Alle wachsenden Städte haben das Problem. Schuld
ist die Politik - und zwar die des Bundes.
Was meinen Sie konkret?
Eichener Der Bund hat Förderungen gesenkt und Gelder umgeschichtet vom Neubau
hin zu Bestandserwerb. Zudem haben sich die Bedingungen für Investoren im
freien Wohnungsbau verschlechtert. Weil die degressive Abschreibung
abgeschafft wurde - sie entlasteten die Investoren in den ersten Jahren.
Gibt es Versäumnisse auf kommunaler Ebene?
Eichener Da spielt sicherlich eine Stadtplanungsphilosophie eine Rolle, die
in den 1980er/90er Jahren die Ausweisung von Bauland sehr restriktiv
gehandhabt hat. Das führte zur Verdrängung von Bevölkerung ins Umland, zur
Zersiedelung der Landschaft und zu hohen Pendleraufkommen. Damit wurde der
Ökologie ein Bärendienst erwiesen.
Aber ist es angesichts dessen vertretbar, dass Stadtspitze und
CDU-FDP-Ratsmehrheit offen auf bezahlbaren Wohnraum im Umland verweisen?
Eichener Das ist in keinster Weise nachhaltig und
ist auch sozial problematisch, weil soziale Netze auseinandergerissen
werden - etwa, wenn Kinder die Kita oder die Schule
wechseln müssen. Ökologisch ist es nicht nachhaltig, weil die ohnehin schon
dramatischen Verkehrsprobleme verschärft werden. Auch ökonomisch ist es nicht
sinnvoll, weil es zu Fehlinvestitionen führt.
Weshalb?
Eichener Irgendwann wird wegen des demografischen Wandels auch Düsseldorf
schrumpfen. Dann wird es einen stärkeren Rückzug vom Land in die Stadt geben
und in den suburbanen Räumen werden Geisterstädte entstehen. Weshalb sollte
eine Gemeinde im Umland heute eine Kita bauen, wenn
sie in wenigen Jahren leer stehen wird?
Aber das Problem ist doch, dass es in Düsseldorf nur wenige Flächenreserven
für Wohnbau gibt ...
Eichener Düsseldorf hat keinen Flächenmangel. Schauen Sie sich Luftbilder an.
In der Stadt gibt es 49 Quadratkilometer Ackerland. Was fehlt, ist der
politische Wille, anderweitig genutztes Land, auch brach liegende
Gewerbeflächen, in Wohnbauland umzuwandeln. Das gilt auch für Mobilisierung
von Baulücken und Innenhöfen.
Hat die Stadt das nicht im Blick?
Eichener Wir hatten schon vor fünf Jahren in einer Studie auf den drohenden
Wohnungsmangel hingewiesen. Das Planungsamt hat seitdem beachtliche
Aktivitäten unternommen. Aber die Stadt muss mehr tun, radikaler vorgehen und
auch Freiflächen opfern.
Wo denn zum Beispiel?
Eichener Der gesamte Düsseldorfer Norden, Kaiserswerth
und Angermund, ist ja von enormen Freiflächen umgeben. Das gilt aber auch für
Benrath. Eine Neubausiedlung mit Teichen und
Biotopen ist ökologisch sicherlich weniger bedenklich als ein industriell
bewirtschafteter Acker.
Dagegen gibt es aber starke Bedenken.
Eichener Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe mehrere Einwohnerbefragungen
in verschiedenen Düsseldorfer Stadtteilen durchgeführt. Unisono hieß es, dass
vor allem die Urbanität die Lebensqualität in Düsseldorf ausmacht. Eines der
begehrtesten Stadtviertel ist zum Beispiel die Altstadt. Einer sagte, es sei
wie Urlaub dort zu wohnen. Einer meinte, es sei wie Lindenstraße, nur
spannender. Insbesondere schätzt man dort die Mischung der
Bevölkerungsgruppen - jung, alt, auch Migranten.
Das Urbane ist das Interessante.
Auf dem früheren Gerichtsareal und im Theresienhospital entstehen Luxusquartiere.
Wird das die Mieten in der Aktstadt nicht hochtreiben und den Bevölkerungsmix verändern?
Eichener Das Niveau des Mieterschutzes in Deutschland ist so hoch, dass jene,
die bereits in Wohnungen leben, weder Kündigungen noch hohe Mietsteigerungen
zu befürchten haben. Langfristig wird sich die Sozialstruktur eines Quartiers
dadurch natürlich verändern. Das kann aber auch ein erwünschter Effekt sein,
der von Stadtplanern gezielt eingesetzt wird, um Ghettoisierungen
aufzulösen. Die viel gescholtene Gentrifizierung,
also Aufwertung von Stadtvierteln, ist eine Chance. Seit 100 Jahren waren
innerstädtische Quartiere immer nur abgewertet worden. Wer zuvor in Oberbilk gelebt hat, zieht dann eben nach Flingern-Süd.
Wird es also irgendwann für die Pioniere der Gentrifizierung,
also Künstler und Studenten, cool sein, in den Hochhaussiedlungen von Garath zu wohnen?
Eichener Das sehe ich im Moment nicht.
Was sind denn die nächsten Viertel, denen Sie Potenzial zutrauen?
Eichener Mörsenbroich und alles östlich vom
Hauptbahnhof.
Es gibt verschiedene Lösungsmodelle gegen Wohnungsmangel. Was halten Sie von
einer Quote, mit der etwa München Investoren verpflichtet, einen bestimmten
Anteil sozial geförderter Wohnungen zu bauen?
Eichener So eine Quote ist nicht dumm. Damit ermöglicht man, dass jemand, der
Luxus bauen will auch preiswerte Wohnungen bauen muss. Man muss damit aber
sehr sensibel umgehen. Es kann nicht die Lösung sein, den Millionär neben den
Hartz-IV-Empfänger zu platzieren. Da sind
Konfrontationen programmiert. Unsere Erfahrung ist: Je breiter man mischt,
desto besser das Zusammenleben.
Wie lassen sich denn bei der Quote Konfrontationen vermeiden?
Eichener Zum Beispiel durch Tausch, indem auf Grundstück A keine Sozialwohnungen
gebaut werden, dafür auf Grundstück B 60 Prozent.
Was ist die Obergrenze, damit kein sozialer Brennpunkt entsteht?
Eichener Man muss Stigmatisierungen vermeiden. Eine Sozialwohnung darf nicht
als solche erkennbar sein. Ich denke bis zu einer Quote von zwölf bis 17
Prozent besteht nicht die Gefahr, dass Nachbarschaften kippen.
Vor sieben Jahren haben Sie prognostiziert, dass 2020 in Düsseldorf 5000
Wohnungen fehlen werden. Wie sehen Sie es heute?
Eichener Die Prognose würde ich mindestens aufrecht
erhalten. Wenn die Stadt nicht kurzfristig eine Baulandoffensive
startet, wie es zum Beispiel Dortmund gemacht hat, werden wir wohl eher bei
bis zu 8000 fehlenden Wohnungen landen.
Thorsten Breitkopf und Denisa Richters führten das
Interview.
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Publikation
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Lokalausgabe
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Rheinische Post Düsseldorf
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Erscheinungstag
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Montag, den 17. September 2012
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18
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Wohnen drängender als Maisanbau
In Düsseldorf fehlen Wohnungen - zwischen 5000 und 7000
schätzen die Experten, und die Not wird größer, denn der Zuzug in die
Landeshauptstadt hält kontinuierlich an. Gleichzeitig hat die Stadt fast 50
Quadratkilometer landwirtschaftliche Flächen. Ein Gebiet, so groß wie die
Gemeinden Hilden und Haan zusammen. Was spricht also
dagegen, auf einem kleinen Teil dieser Flächen Wohnhäuser zu errichten und so
die Wohnungsnot zu lindern. Die Gegner einer Wohnbebauung auf heutigen
Landwirtschaftsflächen argumentieren, es gehe um den Erhalt von Grünflächen und
Natur. Doch da beginnen schon die Missverständnisse. Niemand will die Urdenbacher Kämpe mit Sozialbauten zubauen oder für
Reihenhäuser den Grafenberger Wald abholzen. Es geht
um die Umnutzung von Ackerflächen, etwa im Düsseldorfer Norden und Osten.
Gebiete, die industriell und intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Der
ökologische Wert eines Maisackers zur Erzeugung von Biosprit oder
Schweinefutter ist wohl eher niedrig anzusetzen. Und als Erholungsgebiete taugen
die riesigen Monokulturen auch nicht. Das gleiche gilt für die Blumenfelder in
Hamm, Volmerswerth oder Flehe. Viele der Flächen sind
schon heute versiegelt. Die Blumen stehen in Töpfen auf schwarzen Plastikfolien
ohne Kontakt zum Erdreich. An anderen Stellen stehen Gewächshäuser. Düsseldorf
ist eine urbane Metropole mit einem ungeheuren Bedarf an Wohnraum für alle
Einkommens- und Altersschichten. Die wachsende Stadt kann es sich nicht
leisten, dass auf einem Fünftel der Fläche Düsseldorfs Mais oder andere
Getreide angebaut sind, während junge Familien und Facharbeiter die Stadt
verlassen müssen, weil sie keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden. Man muss
ernsthaft prüfen, ob es nicht ökonomisch und auch ökologisch sinnvoll ist,
Landwirtschaftsflächen zu bebauen. Denn wenn die Pendlerströme weiter wachsen,
weil mehr Menschen im Umland leben, dann ist der Verkehrskollaps programmiert.
Stadt und Politik sollten den Wohnungsmangel stoppen, und Ackerland zur
Bebauung durch Wohnungen freigeben.
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Publikation
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe
Rheinische Post Düsseldorf
Erscheinungstag
Samstag, den 15. September 2012
Seite
34
[]
Das Stadtklima wird aufs Spiel gesetzt
Der begehrliche Blick auf landwirtschaftlich genutzte Flächen
ist ein Tunnelblick. Denn wer Maisfelder - die übrigens in Düsseldorf nur einen
begrenzten Anteil an der Landwirtschaft haben - nur unter dem Gesichtspunkt von
wirtschaftlichen Erträgen und preiswertem Bauland betrachtet, übersieht eine
wichtige Funktion der Freiflächen im Norden und im Osten. Sie dienen der
Frischluftzufuhr. Über diesen Flächen strömt unverbrauchte Luft in die eng
bebaute Stadt und sorgt dafür, dass die Wohnviertel an warmen Tagen nicht
überhitzen. Und die Luftströmungen blasen Schadstoffe wie Feinstaub und
Stickstoffdioxid aus den Straßenschluchten. Werden also die freien Flächen
zugebaut und deren Boden versiegelt, wird die Luft zum Atmen in der Stadt immer
schlechter.
Auch über die Gemüse- und Blumenanbaugebiete von Hamm und Volmerswerth zieht kühle Luft in die Stadt. Ein Verbauen
dieser Stadtteile ist also schädlich. Übrigens auch aus wirtschaftlicher Sicht.
Denn die landwirtschaftlichen Flächen gehören zu den wichtigsten Anbaugebieten
von Stauden in ganz Deutschland. Zugleich sind sie eine Stütze bei der
umweltfreundlichen regionalen Vermarktung, bringen den Städtern Salate und
Kräuter frisch auf den Tisch oder prächtige Blumen direkt in den Garten.
Vorzüge, die zu den Standortvorteilen einer urbanen Metropole zählen. Ebenso
lieben es die Städter, direkt am Bauernhof einzukaufen. Nicht zu vergessen die
Erholung, die landwirtschaftliche Flächen bieten: Sie sind Weiden und machen
Pferdesport in Stadtnähe erst möglich.
Ausgeblendet wird zudem der Blick auf die Stadtkarte und den
Ort möglicher verwertbarer Äcker. Sie liegen in erster Linie im Düsseldorfer
Norden am Stadtrand zu Duisburg und des Angerlandes. Auf den freien Flächen
müsste teure Infrastruktur geschaffen werden, würde sich der Autoverkehr
ausweiten.
Bei richtiger Betrachtung aller dieser Faktoren wird klar,
dass das Wachstum der Stadt auf landwirtschaftlichen Flächen einem
Krebsgeschwür gleicht und die Stadt kaputtmacht.
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Publikation
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe
Rheinische Post Düsseldorf
Erscheinungstag
Samstag, den 15. September 2012
Seite
34
Sozialwohnungen für Bilk
Die Bezirksvertretung 3 fordert beim Bauprojekt „Neues
Wohnen in Bilk“ mehr bezahlbaren Wohnraum als
geplant. Von 140 Wohneinheiten sollen 100 gefördert werden oder sich am
örtlichen Mietspiegel orientieren.
VON CHRISTINE ZACHARIAS
Bilk Eine hitzige Debatte
lieferten sich die Mitglieder der Bezirksvertretung 3 bezüglich des
Neubau-Projektes „Neues Wohnen im Stadtteil Bilk“.
Wie berichtet, soll in dem Bereich zwischen Himmelgeister- Witzel- und Varnhagenstraße sowie Hennekamp das ehemalige Firmengelände
der Schloemann-Siemag AG unter dem Motto „Neues
Wohnen in Bilk“ bebaut werden. In einem
Gutachterverfahren mit sieben Teams soll eine optimale städtebauliche Lösung
für das auch als „Hasenclever-Gelände“ bekannte Areal gefunden werden. Der
Investor, die Wilma GmbH, hatte die Vorgabe gemacht, dass von den insgesamt 140
geplanten Wohneinheiten 30 geförderte und 50 bezahlbar, das heißt, am örtlichen
Mietspiegel orientiert sein sollten. Wobei dieser mit zehn Euro pro
Quadratmeter taxiert wurde.
Diese Anzahl war den Bezirksvertretern, namentlich der SPD
zu wenig, die einmal mehr „bezahlbaren Wohnraum“ bei der Stadtplanung
einforderte. Ein „Oberkassel in Bilk“ dürfe es nicht
geben. Nach einem längeren Schlagabtausch gab es eine Sitzungsunterbrechung und
schließlich doch überraschend schnell eine interfraktionelle Einigung: Als
Empfehlung an den Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung geben die
BV-Mitglieder nun weiter, dass man 50 sozial geförderte Wohnungen vom Investor
einfordert sowie des weiteren 50 im bezahlbaren Segment, wobei die
Stadtteilpolitiker hier nicht zehn Euro pro Quadratmeter - sondern orientiert
am örtlichen (Bilker) Mietspiegel - 8,60 Euro
ansetzen. Also sollen nunmehr 100 von insgesamt geplanten 140 Wohneinheiten des
Bauprojekts im Herzen von Bilk geförderte Wohnungen
sein - ein Novum für Düsseldorf. Und auch bezüglich der auf dem Areal geplanten
sogenannten Stadtvillen drängen die
Stadtteilpolitiker auf eine Änderung: Statt 40 bis 50 Stadtvillen sollen nach
ihrem Willen jetzt 50 bis 60 (preiswertere) Mehrfamilienhäuser und nur noch
gegebenenfalls die hochpreisigeren, weil geräumigeren
Stadtvillen gebaut werden.
Probleme könnte es auf dem Gelände indes noch in einem ganz
anderen Bereich geben, wie bei der Sitzung deutlich wurde: nämlich in Sachen
Altlasten. Zwar gibt es auf dem eigentlichen Planungsgebiet nur wenig
Altlasten. Allerdings ist die Belastung bei dem Galvanikbetrieb
am Hennekamp, der laut Stadt 2014 schließt und danach in die Planungen aufgenommen
werden könnte, unklar. „Da ist alles überbaut, da kommen wir noch nicht ran“,
so ein Mitglied des Planungsamtes. Bekannt sei allerdings schon jetzt, dass es
eine Chromverunreinigung des Grundwassers in Nordwesten des Geländes gebe. „Da
ist in jedem Falle eine Grundsanierung nach 2014 erforderlich“, so der
städtische Mitarbeiter.
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Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe
Rheinische Post Düsseldorf
Erscheinungstag
Freitag, den 14. September 2012
Seite
31