Wenn kinderreiche Familien nur schwarzfahren können...
Düsseldorf, 15.12.2009, Dieter Schneider nrz
Düsseldorf. Das siebte Kind hat zwar jetzt den
Bundespräsidenten Horst Köhler als Paten, aber das löst die Probleme mit der
Rheinbahn nicht. SPD-Ratsherr Martin Volkenrath sucht
jetzt Hilfe.
So sieht - auch - die Realität ohne Sozialticket aus: In
einer kinderreichen Düsseldorfer Familie, so berichtete SPD-Ratsherr Martin Volkenrath gestern, liefen Verfahren wegen Schwarzfahrens
gegen acht Familienmitglieder. Für den Vorsitzenden des Ordnungs- und
Verkehrsausschusses ist das Wasser auf die Mühlen in seinem Kampf um sozialere
Regelungen, damit sich Bedürftige und sozial schwache Familien in der Stadt
bewegen können.
So muss die Familie mit den sieben Kindern eben täglich
dafür sorgen, dass der Nachwuchs zur Schule nach Mörsenbroich
kommt. Schokotickets für alle sind nicht bezahlbar, und so kam es vor, dass
nahezu jeder mal ins Visier von Kontrolleuren geriet. Die Daten werden bei der
Rheinbahn jahrelang gespeichert. Nach deutschem Recht ist Schwarzfahren
strafbar. Wird beispielsweise ein Sozialhilfeempfänger nach Jahren zum dritten
Mal erwischt und kann die Strafe nicht bezahlen, wird alternativ
Gefängnisstrafe verlangt. Bei Erwachsenen.
Die Kinder der Familie Fink müssen weiter täglich in die
Schule. Ratsherr Volkenrath will sich nun um eine
verträgliche Lösung kümmern.
Volkenrath hatte der Familie
soeben die Patenschaftsurkunde des Bundespräsidenten fürs siebte Kind
überbracht. Aber selbst „Onkel Horst Köhler” hat kein Sozialticket für
bedürftige Düsseldorfer Familien in der Tasche . . . disc