Pressemitteilung                                                                          Düsseldorf, 14.7.2011

 

Wir brauchen jetzt ein wirkliches Sozialticket!

 

Das Ende Juni 2011 von CDU, Grünen und SPD in der Verbandsversammlung des VRR zum Oktober angekündigte "Sozialticket" für 29,90 Euro soll jetzt im November eingeführt werden. Die Einführung eines vergünstigten Tickets zu einem Preis zwischen 15,- und 23,- Euro im Monat ist von der Mehrheitskoalition aus Grünen und CDU bereits im Januar 2010 für den 1.8.2010 beschlossen worden. Dies wurde zum fünften Mal verschoben. Landesmittel in Höhe von 30 Mio. Euro pro Jahr sind (für ganz NRW) bereitgestellt.

Dass bis jetzt noch immer kein Sozialticket eingeführt wurde ist skandalös. Und der nun geplante Preis von 29,90 Euro ist längst nicht sozial.

Im ALGII Regelsatz sind bis Anfang diesen Jahres lediglich etwa 11,49 Euro für Bus und Bahn vorgesehen gewesen. Jetzt wurde der Regelsatz um ganze 5 Euro erhöht!

Das reicht gerade einmal für drei Hin- und Rückfahrten im Monat.

Selbst das letzten Jahres eigens vom VRR in Auftrag gegebene Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass ein Ticket zum Preis von 20 Euro im Vergleich zu einem Ticket zum Preis von 30 Euro keine Verluste für den Verkehrsverbund einbringen würde, da diese Differenz durch den Neukundenzuwachs abgefedert würde.

Ein Ticket für 30 Euro würde nur von Wenigen genutzt werden. Das zeigt das Dortmunder Beispiel, wo das Sozialticket 2010 von 15 auf 30 Euro verteuert wurde und die Verkehrsbetriebe deshalb deutlich spürbar Kunden verloren hatten. In Dortmund sank die Zahl der Sozialticket-Abonnenten mit der Preiserhöhung auf 30 Euro von 24.000 auf unter 8.000 Abos.

 „Die Notwendigkeit ist offensichtlich und das Geld ist da, um ein echtes Sozialticket im VRR einzuführen“, erklärt Pater Wolfgang Sieffert von der Altstadt-Armenküche. „Jetzt rechnen die Verkehrsbetriebe das Ticket wieder teuer und haben die Einführung bis zuletzt blockiert. Wer

so handelt, erweckt den Eindruck, arme Menschen nicht befördern zu wollen. Der Preis von 30,- Euro ist weder sozial noch ökonomisch sinnvoll."

In der Nachbarstadt Köln (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) gibt es seit fünf Jahren zumindest ein übertragbares ermäßigtes Ticket für unter 30 Euro sowie um fast 50% ermäßigte Vier-Fahrttickets. Und das aktuell ohne jegliche Zuschüsse von Kommune oder Land.

 

Wir fordern jetzt ein Sozialticket, das seinen Namen auch verdient!

Der Preis darf die bereits bis 2010 in Dortmund realisierten 15,- Euro nicht überschreiten!

 

Für weitere Information stehen wir gerne zur Verfügung:

Oliver Ongaro, Straßenmagazin fiftyfifty: Tel. 0211 6012736, Mobil: 0171 5358494,
Email:
fiftyfifty.streetwork@x-pots.de
Pater Wolfgang Sieffert, Altstadt-Armenküche: Tel. 0211 1362417, Email: sieffert@gmx.de
Holger Kirchhöfer, Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf: Tel. 0211 8549324, Mobil: 0163 2576235, Email:
h.kirchhoefer@sozialticket-duesseldorf.de

Für die Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf:
Altstadt-Armenküche, Initiative-K, Katholische Arbeitnehmerbewegung Stadtverband Düsseldorf, Straßenmagazin fiftyfifty, u.a.
http://www.sozialticket-duesseldorf.de - http://www.sozialticket.info/