Trotz Wachstum: Jedes achte Büro in Düsseldorf steht leer 15. Januar 2014 | 00.00 Uhr Düsseldorf
Die Spitzenmiete steigt auf 27,50 Euro je Quadratmeter. Sinkende Mieten sind wahrscheinlich. Mehr als zwei Milliarden Euro wurden umgesetzt.
Der Düsseldorfer Immobilienmarkt hat im abgelaufenen Jahr einen Boom erlebt. Das Investitionsvolumen hat sich 2013 gegenüber 2012 annähernd verdreifacht. Laut Immobilienmakler Jones Lang LaSalle lag das Investitionsvolumen bei 2,18 Milliarden Euro. Internationale Investoren haben ihren Immobilienbestand im vergangenen Jahr um knapp 425 Millionen Euro vergrößert.
Im Fokus der Anleger steht dabei der sogenannte Central Business District. Darunter verstehen Düsseldorfs Makler den zentralen Innenstadtbereich zwischen Berliner Allee im Osten, Kasernenstraße im Westen, Graf-Adolf-Straße im Süden und Hofgarten im Norden.
Dabei sind die Preise für Düsseldorfs Büros weiter gestiegen. Für 2013 lag die Spitzenmiete für Büroflächen bei 27,50 Euro je Quadratmeter und damit 1,50 Euro über dem Vorjahreswert. In sehr begehrten Lagen, etwa im Kö-Bogen, wurden sogar 30 Euro pro Quadratmeter erzielt. 2014 werden die Preise auf diesem Niveau stagnieren, schätzen Makler. "Mittelfristig werden die Büromieten in Düsseldorf aber wieder zurückgehen", sagt Marcel Abel, Geschäftsführer bei Jones Lang LaSalle. Einen ähnlichen Prozess konnte man in den vergangenen Jahren in Frankfurt beobachten. Dort lag die Spitzenmiete 2001 noch bei mehr als 48 Euro, sie fiel dann nach intensiver Bautätigkeit auf 32 Euro und liegt heute bei 36 Euro. "Das ist nichts Ungewöhnliches, sondern ein Zeichen für einen reifen Markt", sagt Abel.
415 000 Quadratmeter Büros wurden 2013 neu vermietet, im Vorjahr waren es 348 000, im Rekordjahr 2007 sogar 509 000. Den größten Anteil an den Vermietungen hatte die öffentliche Hand. So mietete etwa das Innenministerium die Räume der früheren WestLB an, was fast ein Zehntel der vermieteten Flächen ausmacht. Zweitgrößte Vermietung war das bald entstehende Gebäude der Düsseldorfer Flughafenverwaltung. Zusätzlich haben das NRW-Wirtschaftsministerium und das Finanzamt Nord nach neuen Immobilien ihren Umzug angekündigt oder abgeschlossen. Weitere Großvermietungen waren das bald errichtete Gebäude von Technip in Rath und der Umzug der Helaba aus dem Portigon-Haus in die Zentrale der Industriebank IKB.
Nach einer Erholung im Jahr 2012 hat der Leerstand bei Büros im vergangenen Jahr wieder von elf auf 11,4 Prozent zugenommen. Damit steht fast jedes achte Büro in Düsseldorf leer. In Summe sind im Bereich Düsseldorf, Neuss und der angrenzenden Kleinstädte eine Million Quadratmeter Büroflächen unvermietet. Betroffen sind davon vor allem die Außenbereiche. Betrachtet man etwa das reine Stadtgebiet, dann liegt der Leerstand nur bei 10,8 Prozent. In der begehrten Innenstadtlage, also dem Central Business District, wird mit 7,2 Prozent der niedrigste Leerstand in der Region verzeichnet. Die Leerstandsquote könnte sich insgesamt weiter erhöhen. So werden 2014 mit 129 000 Quadratmetern fast doppelt so viele Büros fertiggestellt wie 2013 (65 000 Quadratmeter). Gleichzeitig prognostiziert Jones Lang LaSalle-Chef Marcel Abel für 2014 einen Rückgang des Büroflächenumsatzes auf 390 000 Quadratmeter.
Quelle: RP