Pressemitteilung der Initiative
für ein Sozialticket in Düsseldorf
Düsseldorf,
15.4.2010
Diskussion über Sozialticket vor dem Landtag: (Fast)
alle Parteien sind dafür!
Ein Ticketpreis zwischen 15,- und maximal 20,- Euro
wird für möglich erachtet.
Bei der heutigen Diskussion
sprachen sich Landtagskandidaten fast aller Parteien grundsätzlich für ein
Sozialticket für Arbeitslose und Geringverdiener aus. Etwa 250 Fachleute,
Politiker, Betroffene und Studenten diskutierten vor dem Landtag.
Frank Heidenreich (CDU) und
Horst Becker (Grüne) verwiesen auf das zum 1.1.2011 von ihren Fraktionen beschlossene VRR-Sozialticket.
Karl-Heinz Krems (SPD) setzt sich für eine Landesfinanzierung eines Tickets
ein. Bestätigung dafür bekommt er von Horst Becker, der sich einen Zuschuss von
30 Millionen. Eine Finanzierung in gleicher Höhe gibt es bereits für das Studententicket.
Frank Laubenburg (Linke) fordert, dass der Ticketpreis den vorgesehenen 11.49
Euro im Arbeitslosengeld-Regelsatz entsprechen muss. Ansonsten wurde ein Ticketpreis
zwischen 15,- und maximal 20,- Euro für möglich erachtet. Lediglich Rainer Matheisen (FDP) verwies grundsätzlich auf das von ihm
favorisierte Bürgergeldmodell, durch welches sich die Einführung eines
Sozialtickets erübrigen würde.
Bei der in der Sache
engagierten Diskussion wurde auch mehrfach auf die Kosten von ca. 700 Millionen
Euro des Wachstumsbeschleunigungsgesetztes verwiesen. Demgegenüber sollte auch
ein Sozialticket möglich sein, so die Befürworter einer Finanzierung durch Landesmittel.
Betroffene Arbeitslose und
Sozialhilfeempfänger betonten die Notwendigkeit des Tickets und verwiesen auch
auf die hohen und unsinnigen Kosten, die durch armutsbedingtes
"Schwarzfahren" und dessen Folgekosten durch Verfahren,
Kriminalisierung und sogar Inhaftierung entstehen.
Eingeleitet wurde die
Diskussion mit Vorträgen von Prof. Dr. Thomas Münch (Fachhochschule Düsseldorf),
Steffan Pfeiffer (DGB), Christian Arnold (Diakonie in Düsseldorf), Pater
Wolfgang Sieffert (Altstadt-Armenküche) und Heiko Holtgrave (Stadtplanungsbüro Akoplan/
Sozialforum Dortmund) zu den Themenbereichen Mobilität für Arme, Mindestlohn,
Arbeitende Arme und politische Auswirkungen des
Bundesverfassungsgerichtsurteils zu den Regelsätzen.
Die Altstadt-Armenküche sorgte
für warmes Essen und die Mobile Kleidertruhe beteiligte sich mit einer
Gebrauchtkleiderabgabe für Bedürftige. Aufgetreten ist der Liedermacher
Donatus.
Veranstalter waren die Initiative
für ein Sozialticket in Düsseldorf (u.a. Katholische
Arbeitnehmer-Bewegung Stadtverband Düsseldorf, Diakonie in Düsseldorf, ver.di Düsseldorf, Landeserwerbslosenausschuss ver.di, Arbeitsloseninitiative Düsseldorf,
Erwerbslosen-Mittwochsfrühstück Düsseldorf, Arbeitskreis gegen Arbeitslosigkeit
der IG Metall Düsseldorf/ Neuss, Altstadt-Armenküche, Straßenmagazin fiftyfifty) in Zusammenarbeit mit anderen Initiativen aus
NRW und der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Fachhochschule
Düsseldorf.
Für weitere Informationen
stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Mit freundlichen Grüßen
Christian Arnold
(Geschäftsbereichsleiter Gesundheit und Soziales
der Diakonie in Düsseldorf)
Tel. 0211 7353208/ Mobil 0173 2529345
Holger Kirchhöfer
Für die Initiative für ein
Sozialticket in Düsseldorf
Tel. 0211 8549324, Mobil: 0163 2576235, Fax: 0211 8800198,
Email: h.kirchhoefer@sozialticket-duesseldorf.de
www.sozialticket-duesseldorf.de