Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit hat Abschaffung der verschärften Strafen für unter 25 Jahre alte Hartz-IV-Bezieher empfohlen

 

Aus: Ausgabe vom 09.02.2017, Seite 1 / Inland

Hartz IV: Sanktionen haben weitreichende Folgen

Nürnberg. Das
Forschungsinstitut der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit hat Bund und
Ländern die Abschaffung der verschärften Strafen für unter 25 Jahre alte
Hartz-IV-Bezieher empfohlen. Die derzeit geltenden – gegenüber denen
für ältere Bezieher von Arbeitslosengeld II deutlich schärferen –
Sanktionen zeigten gemischte Ergebnisse, teilte das Institut für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Mittwoch mit. Es steige zwar
die Arbeitsaufnahme als Folge von Sanktionen an. Gleichzeitig zögen sich
jedoch auch viele unter 25jährige ganz aus dem Arbeitsmarkt zurück. Für
Menschen dieser Altersgruppe, die »Grundsicherung« erhalten, gelten bei
Versäumnissen strengere Strafen als bei älteren: Schon bei der ersten
Ablehnung eines »zumutbaren Jobs« können die Leistungen, die per
Definition das Existenzminimum darstellen, erheblich reduziert werden.
(AFP/jW)

https://www.jungewelt.de/2017/02-09/060.php