Initiative fordert ein wirkliches Sozialticket

Pressemitteilung der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf

 

Düsseldorf, 8.9. 2015

 

 

Initiative fordert ein wirkliches Sozialticket

 

 

Die Anfrage der FDP zur Nutzung des subventionierten Sozialtickets ergab, dass nur ca. 10 Prozent der Anspruchsberechtigten dieses Ticket nutzen. Der Finanzexperte der FDP Ralf Witzel forderte daraufhin die Abschaffung der Landesinvestitionen.

Schon bei der Einführung des verbilligten Tickets 2011 wies die Initiative für ein Sozialticket darauf hin, dass der Preis weit über der im Hartz IV-Satz veranschlagten Summe liege und sich somit ein großer Teil der Berechtigten dieses Ticket nicht leisten könne. Eine Studie der Fachhochschule Düsseldorf hatte 2012 genau das ergeben: http://www.ik-armut.de/inhalt/pm-soziaticket-studie.htm

Allerdings zeigte die Umfrage auch, dass BezieherInnen eventuell den Preis aufbringen würde, wenn das Ticket besser Möglichkeiten wie zum Beispiel die Wahl einer anderen Wabe oder Übertragbarkeit an andere Personen bieten würde. Außerdem wäre es auch eine Hilfe, reduzierte Einzel- oder Viererkarten erwerben zu können, wie es im Kölner Modell schon möglicht ist. Zurzeit muss bei jedem Übertritt der Stadtgrenzen („A-Zone“) ein zusätzliches Ticket bezahlt werden. Bei attraktiveren Angeboten (Düren, Münster, Bielefeld) liegen die NutzerInnenquoten höher als beim VRR-Modell.

Mit einem bezahlbaren Ticket bekäme auch der VRR mehr Fahrgäste und hätte mehr Einnahmen.

Eine gute Nachricht ist, dass Verkehrsminister Groschek zumindest zugesagt hat, das Ticket nicht abschaffen zu wollen. Die Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf fordert darüber hinaus ein deutlich günstigeres Sozialticket. Das aktuelle Angebot des VRR zu 30.90 € für Arbeitslose und SozialhilfebezieherInnen ist schlicht zu teuer.

Mobilität ist für Arme extrem wichtig und muss ermöglicht werden. Im ohnehin schon weitaus zu knapp bemessenen Regelsatz von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe sind gerade einmal etwas über 20 € für Alleinstehende und noch deutlich niedrigere Beträge für erwachsene Haushaltsangehörige zur Nahverkehrsnutzung vorgesehen. Die Forderung auch verschiedener anderer Akteure wie DGB-Bochum, Akoplan-Institut Dortmund und Attac- Niederrhein nach einem Ticket von max. 15 € ist daher absolut berechtigt.

 

Holger Kirchhöfer
Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf, Tel. 0211 8549324, Mobil: 0163 2576235, Fax: 0211 8800198,
EMail: info@sozialticket-duesseldorf.de, www.sozialticket-duesseldorf.de