2300 Sozialtickets in Düsseldorf verkauft
(ln/hdf)
Seit Anfang November darf das Sozialticket der Rheinbahn genutzt werden, doch
nur ein kleiner Teil der 90 000 Berechtigten nutzt diese Möglichkeit bisher.
Bei den zuständigen Behörden sind bis Anfang November rund 4500 Anträge
eingereicht worden. Die Rheinbahn teilte auf Anfrage der Rheinischen Post mit,
dass davon gut die Hälfte, 2361 Düsseldorfer, auch ein Ticket gekauft hätten.
Berechtigt für das auf 29,90 Euro vergünstigte Ticket sind
unter anderem Empfänger von Sozialgeld, Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II und
Wohngeld, außerdem Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungs- und
Bundesversorgungsgesetz.
Die Stadt zeigt sich mit der aktuellen Nachfrage zufrieden:
„Die Einführung eines solchen Tickets ist ein schleichender Prozess. Langsam zeigt
sich, dass das Interesse am Sozialticket wächst“, sagt Stadtsprecher Manfred Blasczyk. Die Rheinbahn reagierte zurückhaltend. „Wir
fragen uns, ob das Sozialticket bei so geringer Nachfrage überhaupt noch
berechtigt ist“, sagte Unternehmenssprecherin Heike Schuster. Auch die neuen
Auswertungen, dass lediglich 7,5 Prozent der Käufer Neukunden sind und der Rest
Kunden, die von einem teureren Ticket auf das günstige Sozialticket umsteigen,
bestätigt die Rheinbahn in ihrer Überzeugung, dass das Sozialticket für sie
lediglich ein Verlustgeschäft ist.
In der Debatte um das Sozialticket hatte
Rheinbahn-Vorstandssprecher Dirk Biesenbach erklärt, das Unternehmen müsse
zwischen sechs und neun Millionen Euro aufbringen, um das Sozialticket zu
finanzieren. Deshalb hatte er sich dafür starkgemacht,
den ursprünglich anvisierten Preis von 20 bis 25 Euro auf die jetzigen 30
anzuheben.
Rheinbahn-Chef Dirk Biesenbach hatte Kosten von bis zu neun
Millionen Euro fürs Sozialticket befürchtet. Foto: Bauer
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Freitag, den 04. November 2011
Seite 28