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leere Wohnungen NRZ 18.6.13
SWD will modernisieren
oder abreißen
Von Jo Achim Geschke
Bei der Städtischen Wohnungsgesellschaft
(SWD) stehen zurzeit 244
Wohnungen leer. Sie sollen entweder
modernisiert oder durch Neubauten
ersetzt werden, wie etwa an
der Hammer Straße. Das berichtete
Dezernent Burkhard Hintzsche auf
Anfrage der Linken gestern im Fachausschuss.
Die Einheiten, die gewollt
leergezogen werden, gehören
ausnahmslos der Stadt und werden
von der SWD nur verwaltet.
Peter Nowinski
(Linke) kritisierte,
der gesamte Bestand der SWD sei
seit zehn Jahren um rund 550 Einheiten
auf 7073 gesunken. Laut Verwaltung
wurden zwischen 2003 und
2012 auch 106 Wohnungen verkauft,
um andere Objekte und Sanierungen
finanzieren zu können. Zudem
erhält die SWD aus dem städtischen
Etat, so das Liegenschaftsamt,
1,5 Millionen Euro jährlich, um
Modernisierungen,
aber auch Neubauten,
zu bezahlen. Für Hans-Jochem
Witzke (SPD) ist die Summe bei dem
hohem Bestand viel zu gering. Und
Markus Voelker (Grüne)
pochte darauf,
dass nach der Sommerpause
die Leitung der SWD im Wohnungsausschuss
einen Bericht abgeben
solle. SPD und Grüne fordern seit
langem, die SWD solle mehrere Millionen
Euro erhalten, um eigene geförderte
Wohnungen bauen zu können.
Zurzeit muss die SWD noch
Pacht für verwaltete Häuser an die
Stadtkasse abführen.
Bundesgrüne zu Wohnungspolitik
Es verspricht eine lebhaftere Runde
zu werden als in den meisten Talkshows,
kommen doch ganz unterschiedliche
Meinungen auf dem
Podium zusammen: Zu Wohnungspolitik
und bezahlbarem Wohnraum
diskutieren heute ab 19 Uhr im Palais
Wittgenstein, Bilker
Straße 7-9,
der Vorsitzende vom Ring Deutscher
Makler, Jörg Schnorrenberger,
Oliver
Ongaro vom „Bündnis für bezahlbaren
Wohnraum“, die Spitzenkandidatin
der Grünen bei der Bundestagswahl,
Katrin Göring-
Eckardt, sowie Uwe Warnecke, Grüner
Bundestagskandidat im Stadtsüden.
In Düsseldorf wurde gerade mit
den Stimmen der Grünen im Rat das
Handlungskonzept Wohnen verabschiedet.
Doch strittige Themen wie
Mietpreisbremse und energetische
Sanierungen werden von Bundesgesetzen
geregelt. Die Moderation der
Diskussionsrunde hat Mona Neubaur,
Grünen-Sprecherin und Bundestagskandidatin
im Stadtnorden.
Mieten sind viel höher als angegeben
18.06.2013 | 00:19 Uhr
Die Mieten in Düsseldorf liegen weit höher als im offiziellen Mietspiegel
verzeichnet. Das berichtet jetzt der Ring Deutscher Makler (RDM) nach einer
Umfrage bei seinen 129 Mitgliedern. Laut RDM sollen die Mieten, die neu
Zugezogene tatsächlich zahlen, um rund 20 Prozent über denen des Mietspiegels
liegen. „Dabei werden in dieser Übersicht, die alle zwei Jahre erscheint, zu
viele Bestands- und zu wenige Neuverträge berücksichtigt“, kritisiert
RDM-Vorsitzender Jörg Schnorrenberger. Jedes Jahr
zögen etwa 37 000 Menschen nach Düsseldorf, die meisten mieteten zu viel
höheren Preisen als in der Vergleichstabelle. Der Mietspiegel weise für eine
gut ausgestattete Wohnung eine Kaltmiete von 8,40 Euro bis 10,50 Euro pro
Quadratmeter aus. Der RDM-Preisspiegel 2013 kommt auf 12,50 Euro, eine
Steigerung gegenüber 2012 von neun Prozent. Im Neubau-Erstbezug, der nicht im
Mietspiegel aufgeführt ist, liegen die Mieten gar bei 16 Euro, so der
Maklerverband.
Die Kappungsgrenze bei Mietverträgen, die die Bundesregierung verabschiedet
hat, bringe keine Erleichterungen für Mieter, das gehe aus der Umfrage des RDM
ebenso hervor. Die Mieterhöhungen dürfen durch die Kappung innerhalb von drei
Jahren auf höchstens 15 Prozent bis zur „ortsüblichen Vergleichsmiete“
angehoben werden. „84 Prozent der Befragten gaben an, dass die Mieten die
Ortsüblichkeit bereits erfüllen. Es gab auch im Vorfeld der Gesetzesreform
keine Torschlusspanik unter den Vermietern, die Miete noch schnell um 20
Prozent anzuheben“, erläutert Schnorrenberger.
Jo Achim Geschke