Oberbürgermeister Dirk Elbers hat in einer Sondersitzung von drei Ausschüssen die Pläne der Stadt für günstiges Wohnen präsentiert. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Konzept im Überblick.

Quote soll Wohnungsnot verhindern

VON THORSTEN BREITKOPF

 

Weil der Zuzug von Menschen nach Düsseldorf weiter anhält, wird bezahlbarer Wohnraum in der Landeshauptstadt immer knapper. Jetzt hat die Stadtverwaltung ein knapp 130-seitiges Konzeptpapier auf den Weg gebracht. Gestern wurde es in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Wirtschaftsförderung, Wohnungswesen und Planung den Politikern und der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Gibt es eine Quotenregelung für sozialen Wohnungsbau?

 

Ja, das ist die größte Neuerung des Konzeptpapieres. Allerdings ist es keine feste Quote, wie sie in anderen Großstädten, etwa in München, seit Jahren zur Anwendung kommt. Die Regelung wird von der Stadt „Variable Standardquote“ genannt. Jeder Investor, der mehr als 100 Wohneinheiten baut, soll zukünftig einen festgelegten Anteil von 20 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum und weiteren 20 Prozent so genannten „preisgedämpften Wohnungsbau“ in Düsseldorf realisieren. Unter „preisgedämpftem Wohnungsraum“ werden Wohnungen verstanden, die für höchstens zehn Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter vermietet oder für höchstens 2500 Euro pro Quadratmeter inklusive Tiefgaragenstellplatz verkauft werden. Die Preise sind für zehn Jahre in einem Index festgeschrieben. Die Preise wurden nach Gesprächen mit Maklern und Wohnungsbaugesellschaften aus Düsseldorf festgelegt.

 

Gibt es Abweichungen von der Quote?

 

Dazu heißt es in dem Papier: „Ist ein Standort zur Umsetzung von gefördertem Wohnungsbau nicht geeignet, können die öffentlich geförderten Wohnungen auch an anderer Stelle im Stadtgebiet realisiert werden.“ Das wäre dann der Fall, wenn es bereits einen hohen Anteil an gefördertem Wohnraum in dem Stadtteil gibt. Die Stadt selbst will die Quote auf städtischen Grundstücken gemittelt über drei Jahre anwenden. Bauprojekte mit weniger als 100 Wohneinheiten sollen im Einzelfall geprüft werden, sagten OB Dirk Elbers und Baudezernent Gregor Bonin gestern im Ausschuss.

 

Gibt es günstige Darlehen?

 

Die Stadtsparkasse soll für den Bau von günstigen Mietwohnungen Kredite zur Verfügung stellen, auch wenn der Bauherr kein Eigenkapital einbringt. „Natürlich geht das nur bei ausreichender Bonität“, sagte Elbers. Die Laufzeit der Darlehen soll 20 Jahre betragen. Bedingung, die Miete darf für zehn Jahre nicht höher sein als 8,50 Euro pro Quadratmeter. Die Stadt soll aber nicht mit einer Bürgschaft für einen möglichen Ausfall eintreten. Das Risiko trägt also die Stadtsparkasse. Außerdem will die Stadt selbst mit zinsgünstigen Darlehen und preiswerteren Grund Investoren helfen. Darüber hinaus gibt es noch Preisnachlässe für Familien und eine Förderung bei Mietpreisbindung.

 

Wird Ackerland zu Bauland?

 

Laut Baudezernent Bonin gibt es nur noch 13,7 Hektar Brachflächen, die frei sind und nicht unter Natur - oder Landschaftsschutz stehen, oder anderweitig als Wald oder Hochwasserflächen genutzt werden. Daher verfolgt die Stadt das Ziel, Innen- vor Außenentwicklung. „Wir müssen auch Landwirtschaft und Freiluftschneisen in Düsseldorf erhalten“, sagte OB Dirk Elbers.

 

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Donnerstag, den 21. März 2013

Seite 24

 

 

 

Eine gute Idee - mit einigen Haken

 

In Düsseldorf gibt es einen Mangel an Wohnraum. Darüber wurde viel diskutiert und nur wenig getan. Jetzt hat sich die Stadtspitze bewegt und mit den Experten vor Ort eine Lösung präsentiert. Es gibt eine Quote für sozialen Wohnungsbau und eine für etwas preiswertere Wohnungen. Und dafür haben die Verwaltung und ihr OB Lob verdient. Allerdings hat die jetzt vorgeschlagene Lösungen einige Haken. Die Tatsache, dass die Quote nur bei Projekten mit mehr als 100 Wohneinheiten gilt, ist kaum nachvollziehbar und bietet Investoren das erste legale Schlupfloch. Außerdem kann die Politik stets Ausnahmen aus verschiedenen Gründen zulassen. Eine feste Quote über alle Projekte wäre ein klareres Zeichen gewesen. Thorsten Breitkopf

 

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Günstiges Wohnen: Viel Lob für Quote

VON NICOLE LANGE - zuletzt aktualisiert: 20.03.2013 - 08:10

Düsseldorf (RP). Die Erwartungen an das neue Handlungskonzept der Stadt zum Thema Wohnen sind hoch. Heute wird das Konzept in einer Sondersitzung dreier Ausschüsse im Einzelnen vorgestellt. Die SPD wünscht sich weiter eine fixe Quote.

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Bei der heutigen Sondersitzung dürfte es voll werden - so hat die Stadtverwaltung gleich in den großen Plenarsaal des Rathauses geladen. Drei Fachausschüsse - für Planung und Stadtentwicklung, Wohnen und für Wirtschaftsförderung - treffen sich, und nur ein Punkt steht auf der Tagesordnung: die Vorstellung des Handlungskonzeptes „Zukunft Wohnen. Düsseldorf“. Dass das Konzept auch eine variable Quote geförderter Wohnungen in Projekten ab 100 Wohneinheiten vorsieht, sorgte im Vorfeld für Optimismus. Die Erwartungen an das Konzept sind hoch.

„Eine variable Quote kann aber nur der erste Schritt sein“, so SPD-Wohnungsexperte Andreas Rimkus - weit genug wäre dies aus seiner Sicht nicht gedacht. „Wir brauchen eine fixe Quote.“ Zu viel Flexibilität könne dazu führen, dass Investitionen in bestimmten Bereichen nicht getätigt würden. „Die geförderten Wohnungen sollten nicht immer den Lärmschutzriegel an stark befahrenen Hauptstraßen bilden.“

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Der wohnungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Klaus-Dieter Lukaschewski, sagte hingegen, man habe sich stets eine variable Quote gewünscht. „Eine fixe Quote birgt die Gefahr, dass ein Investor entweder gar nicht baut oder das nächsthöhere Segment zum Ausgleich teurer macht.“ Eine variable Quote, die die besonderen Gegebenheiten in Düsseldorf berücksichtigt, sei eine gute Sache. Auch im Segment über den geförderten (bis 10 Euro) müsse mehr getan werden: „Es gilt, die Investoren dazu zu bewegen“, so Lukaschewski.

Nach RP-Informationen sieht das neue Handlungskonzept vor, auch einen Anteil preisgedämpfter Wohnungen zu fördern, bei denen eine Miete von höchstens zehn Euro je Quadratmeter für zehn Jahre festgeschrieben werden soll. Lukaschewski sagte, man werde die Präsentation des Konzeptes abwarten: „Aber ich denke, es wird ein gutes Angebot sein.“

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Als „Erfolg für die Wohnungspolitik in Düsseldorf“ bezeichnete Grünen-Ratsfrau und Wohnungsausschuss-Vorsitzende Antonia Frey die Idee einer Quote. „In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder dafür geworben und die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt.“ Sie kündigte an, die Vorschläge der Verwaltung genau zu prüfen und konstruktiv zu unterstützen. „Auch wenn ich die genauen Inhalte noch nicht kenne, die grundsätzliche Richtung stimmt.“ Dies allein reiche aber nicht. „Wir werden auch darauf drängen, die Städtische Wohnungsgesellschaft SWD zu stärken und Baugruppen besser zu unterstützen.“

Der wohnungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Latka, wollte sich inhaltlich erst nach der Präsentation des Konzeptes äußern. Er zeigte sich aber optimistisch - immerhin hätten Immobilienexperten und Wohnungsgenossenschaften mit am Tisch gesessen. „Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben wirklich gemacht.“ Entscheidend sei, dass nun auch die Fraktionen an einem Strang ziehen.

http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/guenstiges-wohnen-viel-lob-fuer-quote-1.3270483

 

 

 

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Schwerpunkt Lichtenbroich

Eine Siedlung erhält ein neues Gesicht

Am Sermer Weg werden 240 Wohnungen in 50 Häusern saniert. Die Mieter müssen umziehen.

VON JULIA BRABECK


Im nächsten Jahr könnte die große Wohnsiedlung am Sermer Weg in Lichtenbroich eigentlich ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Dann werden aber schon nicht mehr alle Bewohner vor Ort sein, denn die Siedlung wird nach und nach „leergezogen“. Grund: Die Rheinwohnungsbau, eine Immobilientochter der katholischen Kirche, hat beschlossen, die rund 50 Häuser mit ihren 240 Wohnungen umfassend zu sanieren. Denn was vor 50 Jahren modern war, entspricht schon lange nicht mehr den heutigen Ansprüchen. „Die sehr kleinen Grundrisse mit den vielen kleinen Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen, das Heizen durch Nachtstromspeicheröfen und eine schlechte Wärmedämmung werden immer wieder beklagt“, sagt Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck. Mehr als 25 Millionen Euro will die Gesellschaft in das Projekt investieren. Dafür wurde der Zustand der Wohnungen analysiert und wird ein umfassendes Sanierungskonzept entwickelt.


Den Architektenwettbewerb haben gleich zwei Büros gewonnen. Ihr gemeinsames Programm sieht vor, möglichst viele Häuser zu erhalten und nur wenig vom Bestand abzureißen. Die vorhandenen Wohnungen werden neu zugeschnitten, so dass verschiedene Größen von Einzimmer-Apartments bis Vierzimmer-Wohnungen entstehen. Ein weiteres Ziel ist die Barrierefreiheit, die allerdings in den alten Häusern nur in den Erdgeschosswohnungen umgesetzt werden kann. Dafür sollen die Kopfbauten der Häuserreihen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, die komplett barrierefrei geplant werden. Außerdem ist eine „maßvolle Nachverdichtung“ vorgesehen. Das bedeutet, dass zwei neue Mietshäuser hinzu kommen und zwölf Einfamilienhäuser gebaut werden, die dann verkauft werden. „Der große grüne Innenbereich wird nicht angetastet, denn er verleiht der Siedlung eine hohe Qualität“, sagt Hummelsbeck. Beginn des gewaltigen Projektes, das in drei Bauabschnitte aufgeteilt ist, ist Anfang 2014. Die Gebäuderiegel, die dann nacheinander zur Sanierung anstehen, müssen dann leer sein. Für viele Mieter ein harter Schritt, wohnen sie doch teilweise seit mehreren Jahrzehnten in ihren Wohnungen. Weit über die Hälfte der Mieter ist älter als 70 Jahre. „Wir versuchen gerade für diese Gruppe eine besondere Lösung zu finden, da sie in ihrem vertrauten Umfeld bleiben wollen“, sagt Hummelsbeck.


Berücksichtigt werden dabei auch Personen, die in der Nähe wohnen bleiben müssen, weil sie beispielsweise von Familienmitgliedern aus Lichtenbroich betreut werden. So soll zunächst nur ein Gebäude umgestaltet werden, in das dann vorzugsweise ältere Mieter dauerhaft einziehen können. „Mir macht das aber dennoch Angst, ich habe regelmäßig Albträume“, sagt eine ältere Bewohnerin.


Andere Bewohner werden für den Zeitraum der Baumaßnahme rotierend in jeweils freie Gebäude am Sermer und Volkardeyer Weg untergebracht, oder es werden ihnen Ersatzwohnungen in anderen Stadtteilen angeboten. „Bei ähnlichen Projekten im Hafen und in Garath haben wir mit dieser Vorgehensweise gute Erfahrungen gemacht“, sagt Hummelsbeck.


Die bisher sehr niedrigen Mieten, sie liegen unter fünf Euro pro Quadratmeter, werden aber in den sanierten Objekten dann nicht mehr zu halten sein. Die Rheinwohnungsbau will deshalb ein Drittel der Objekte mit öffentlichen Mitteln fördern lassen. „Außerdem werden sich durch die neuen Techniken und Dämmungen die bisher hohen Kosten für Heizung und Warmwasser mehr als halbieren“, sagt Hummelsbeck. Ende 2016 soll die gesamte Sanierung abgeschlossen sein. Hummelsbeck: „Dann feiern wir mit unseren Mietern ein großes Fest.“

 

Rheinwohnungsbau

6190 Wohnungen in vier Städten


Die Rheinwohnungsbau Gesellschaft ist eine Tochter der katholischen Kirche und bewirtschaftet rund 6190 Wohnungen in Düsseldorf, Duisburg, Meerbusch und Berlin. Insgesamt entspricht das einer Wohn- und Nutzfläche von rund 402 000 Quadratmetern. In Düsseldorf bewirtschaftet die Gesellschaft rund 4780 Wohnungen, davon liegen 383 in Lichtenbroich. Zurzeit gestaltet Rheinwohnungsbau mehrere Standorte um, beispielsweise das Schlesische Viertel in Eller und die Solarsiedlung in Garath. In Heerdt, im Umfeld des Dominikus-Krankenhauses, ist sie am Bau von 150 neuen Wohnungen beteiligt.


www.rheinwohnungsbau.de

 

 

 

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Wohnprojekte

10 000 Wohneinheiten in fünf Jahren


Pläne In den nächsten fünf Jahren sollen in Düsseldorf etwa 10 000 neue Wohneinheiten entstehen. Allein im vergangenen Jahr wurden von der Bauverwaltung 2300 Genehmigungen für die Errichtung von Wohnraum erteilt.


Projekte Zahlreiche kleine, aber auch viele größere Projekte sind bereits in Arbeit. Auf dem Areal des früheren Derendorfer Güterbahnhofs entsteht derzeit das


„Quartier Central“, auf dem auch drei Wohn-Hochhäuser geplant sind. Auf dem Gelände des ehemaligen Hohenzollernwerks in der Nähe des Grafenberger Waldes entsteht das Projekt Grafental mit rund 1000 Wohnungen. Der erste Bauabschnitt mit 200 Wohneinheiten soll noch 2013 bezugsfertig sein.

 

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Stadt will Quote für günstige Wohnungen

VON NICOLE LANGE - zuletzt aktualisiert: 19.03.2013 - 07:25

Düsseldorf (RP). Am Mittwoch soll in einer gemeinsamen Sitzung dreier Fachausschüsse ein neues Handlungskonzept vorgestellt werden. Dieses sieht neben einer variablen Quote geförderter Wohnungen auch preisgedämpftes Wohnen vor.

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Immoscout24-Studie: Das sind die Mietspreise in Düsseldorf 

Wohnungsknappheit und steigende Mieten sind in der Landeshauptstadt ein Dauer-Thema. Immer wieder wird eine Quote gefordert, die Investoren bei Neubauprojekten dazu verpflichtet, auch öffentlich geförderte Wohnungen zu bauen. Das neue Handlungskonzept unter dem Titel „Zukunft Wohnen.Düsseldorf“, das die Verwaltung morgen in einer gemeinsamen Sitzung dreier Fachausschüsse vorstellen will, macht nun einen ersten konkreten Schritt in diese Richtung.

„Zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum trägt eine variable Quotierung des Anteils geförderter Wohnungen im Planungsverfahren und/oder die Festsetzung moderater Miethöhen bei“, heißt es in dem Konzept, an dem neben der Stadt auch verschiedene Akteure des Düsseldorfer Wohnungsmarktes beteiligt waren. Konkret angedacht ist jetzt nach RP-Informationen ein Anteil von 20 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen bei Projekten ab 100 Wohneinheiten - zumindest dann, wenn der jeweilige Standort dies zulässt. Besonders exklusive Lagen könnten davon ausgenommen sein. Die genaue Lage der geförderten Wohnungen soll in den jeweiligen Plangebieten nicht festgeschrieben werden.

Forderung an Stadt

Bündnis für bezahlbaren Wohnraum

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum fordert anlässlich der geplanten Vorstellung des neuen Konzeptes die Stadt Düsseldorf zu konkreten Maßnahmen auf. Aktuell fehlten 20.000 bezahlbare Wohnungen in der Stadt, erklärt das Bündnis. Gefordert wird unter anderen das Einsetzen der städtischen Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Mietpreise. Die vorhandenen Bauflächen sollten von der Kommune mit Hilfe des kommunalen Wohnungsbauprogramms selbst bebaut werden oder auf Erbpachtbasis an Genossenschaften vergeben werden, fordert das Bündnis.

Darüber hinaus soll es auch einen ebenso hohen Anteil von so genannten preisgedämpften Wohnungen geben. Das bedeutet: Für einen Zeitraum von zehn Jahren wird die Kaltmiete für diese Wohnungen auf höchstens zehn Euro je Quadratmeter festgeschrieben, bei Eigentumswohnungen wird der Kaufpreis auf 2500 Euro je Quadratmeter gedeckelt.

Ursprünglich sollen die Akteure über einen noch geringeren Quadratmeter-Preis von 2300 Euro nachgedacht haben, bei dem außerdem auch ein Stellplatz eingeschlossen sein sollte. Die Beteiligten kamen jedoch zu dem Schluss, eine Realisierung von Wohnungsbau zu diesem Preis sei nur ohne Stellplatz realistisch. Der nun festgelegte Quadratmeter-Preis soll stetig an den Baukosten-Index, neue gesetzliche Vorschriften und das Zinsniveau angepasst werden. Zu diesem Zweck soll das Konzept nach spätestens drei Jahren neu bewertet werden.

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Teurer Wohnraum: Bauprojekte in Düsseldorf 

Die Verfasser des Handlungskonzeptes fordern auch eine kontinuierliche Anpassung der Förderbestimmung des Landes NRW. „Die Förderbestimmungen...sollten der dynamischen Entwicklung wachsender Großstädte in NRW kontinuierlich angepasst und auf die verschiedenen Marktlagen hin ausgerichtet werden“, heißt es entsprechend in dem Konzept. Insgesamt gehen die Akteure demnach davon aus, dass „ein noch ausreichendes Wohnbauflächenpotenzial vorhanden ist“. Gleichzeitig liege die Zukunft des Geschehens aber auch als großes Potenzial im Bestand, also in den gewachsenen Quartieren. Der Neubau im niedrigen Preissegment sei unter anderem wegen der hohen Grundstückspreise „im wesentlichen in Form von Bestandsersatz oder im Kontext preisreduzierter Grundstücke möglich“, heißt es weiter.

Das neue Handlungskonzept soll morgen in einer gemeinsamen Sondersitzung von Planungsausschuss, Wohnungsausschuss und Wirtschaftsförderungs-Ausschuss präsentiert werden.

http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/wohnen/stadt-will-quote-fuer-guenstige-wohnungen-1.3267959

 

 

 

Die Stadt verkauft drei Häuser in der Altstadt

In einem der Objekte ist das Restaurant „Schiffchen“.


(RP) Die Stadt Düsseldorf bietet drei Objekte in der Altstadt zum Verkauf an. Es handelt sich dabei um die Komplexe an der Hafenstraße 4, der Hafenstraße 5-7 und der Lambertusstraße 1.


Die Hafenstraße 4 (1065 Quadratmeter) wird im Rahmen eines Investoren-Auswahlverfahrens verkauft. Auf dem Grundstück sollen Wohnungen entstehen, wobei im Erdgeschoss auch eine gewerbliche Nutzung zulässig ist. Die Stadt legt dort im Hinblick auf den historischen Stadtkern Wert auf eine qualitätsvolle Bebauung. Es wird ein innovatives Bebauungskonzept erwartet, das sich gestalterisch in die Altstadt einfügt. Das Gebäude kann abgerissen werden.


Bei dem Komplex Hafenstraße 5-7 handelt es sich um ein viergeschossiges Büro- und Geschäftshaus mit einer Gesamtnutzfläche von 2175 Quadratmetern. Das Grundstück hat eine Größe von 1050 Quadratmetern. Für die Gebäude besteht ein Pachtvertrag mit einem Pächter, der im Erdgeschoss und den Anbauten das Traditionslokal „Schiffchen“ betreibt. Der Pachtvertrag endet am 31. Dezember 2020 und ist vom Käufer zu übernehmen. Verkauft wird im Höchstgebotsverfahrens. Ein wesentliches Auswahlkriterium wird die künftige Nutzung des Objektes sein. Innovativen Nutzungskonzepten, die sich durch eine Mischung aus gewerblicher Nutzung und Wohnen auszeichnen, werde der Vorzug gegeben, teilte die Stadtverwaltung mit.


Das 1619 Quadratmeter große Grundstück Lambertusstraße 1 kommt für eine Wohnnutzung in Betracht. Auf dem Grundstück befindet sich das 1844 als Schule erbaute Gebäude Lambertusstraße 1, das seit 7. Juni 1984 in der Denkmalliste eingetragen ist. Die Gebäudesubstanz weist erhebliche Mängel auf. Zur Gebäude-Rückseite verläuft die Düssel innerhalb einer kleinen angrenzenden Grünfläche. Der Grüncharakter und vor allem der vorhandene Baumbestand eines Teils des Grundstücks sind vom Käufer zu erhalten.


Nähere Informationen sind im Internet für die Hafenstraße 4 unter www.duesseldorf.de/liegenschaften/angebote/hafenstrasse_4.shtml für die Hafenstraße 5-7 unter www.duesseldorf.de/liegenschaften/angebote/hafenstrasse_5_7.shtml für die Lambertusstraße 1 unter www.duesseldorf.de/liegenschaften/angebote/lambertusstrasse.shtml erhältlich.

 

 

 

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