Schwarzfahren wird teurer in Düsseldorf
28.07.2015 | 06:00 Uhr
Bloß nicht in Düsseldorf (oder im sonstigen VRR-Gebiet) die
Fahrkarte vergessen. Ab August kostet das zusätzlich zum Ticketpreis ein
Bußgeld von 60 statt bisher 40 Euro.Foto: Lars Heidrich
Düsseldorf. Die Rheinbahn erhebt ab August ein Bußgeld von 60 Euro. Sie folgt damit dem VRR.
Schwarzfahren wird in Düsseldorf teurer. Die Verordnung von
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), wonach Schwarzfahrer
statt bisher 40 Euro nun 60 Euro zusätzlich zur fehlenden Fahrkarte
zahlen müssen, setzt nun auch die Rheinbahn ab kommenden Samstag, 1.
August, um. Das Düsseldorfer Verkehrsunternehmen folgt damit dem
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), in dessen Gebiet dieses sogenannte
„erhöhte Beförderungsentgeld“ dann überall fällig wird.
52 800 Fahrgäste ohne Ticket
Im vergangenen Jahr erwischten Kontrolleure in der Landeshauptstadt
knapp 52 800 Fahrgäste ohne gültiges Ticket. „Wir schätzen, dass der
Rheinbahn jährlich ein Schaden von drei bis vier Millionen Euro durch
Schwarzfahrer entsteht“, sagt Sprecherin Heike Schuster.
Dies ist deshalb nur eine Hochrechnung, weil längst nicht jeder
Rheinbahn-Kunde, der einem der insgesamt 70 Kontrolleure keine Fahrkarte
zeigen kann, auch keine besitzt. Denn wer sie nur zuhause oder in der
Firma vergessen hat, braucht das Bußgeld nicht bezahlen. Es genügt, wenn
er es später der Rheinbahn vorlegt, dann ist nur eine
Bearbeitungsgebühr von fünf Euro fällig. Deswegen kassieren die
Kontrolleure auch niemals das Bußgeld selbst, sondern geben den Fall zur
Prüfung an die Rechtsabteilung der Rheinbahn weiter.
Vom Bankangestellten bis zur Rentnerin gibt’s Schwarzfahrer in allen Schichten
Doch wer fährt in Düsseldorf ohne Fahrkarte? Meist arme Leute, weil
sie sich nicht einmal die 30 Euro für ein Sozialticket leisten können?
Mitnichten! „Es sind alle Einkommensschichten, vom Bankangestellten im
Anzug bis zur Rentnerin.“
Wiederholungstäter werden in Düsseldorf zudem bei der Polizei
angezeigt, wenn sie innerhalb von zwei Jahren drei Mal ertappt werden.
Doch mit den Bußgeldern, die der Düsseldorfer Rheinbahn zugute
kommen, lassen sich laut Heike Schuster weder der Schaden decken, noch
die Personalkosten für die Kontrolleure, die sich jährlich auf mehr als
zwei Millionen Euro belaufen.
Oliver Kühn
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