Einarmiger soll Ordnungsdienst attackiert haben

13. August 2015 | 18.23 Uhr

Einarmiger für Attacke auf OSD-Mann verurteilt

Düsseldorf.

Mit säuerlicher Miene reagierte ein einarmiger Fiftyfifty-Verkäufer am
Donnerstag beim Landgericht auf seine erneute Verurteilung. Trotz seiner
Behinderung soll der polizei- und justizbekannte Mann (51) im Herbst
2014 zwei Mitarbeiter des städtischen Ordnungs- und Service-Dienstes
(OSD) angegriffen, bespuckt und beleidigt haben.

Das Amtsgericht hatte vier Monate Bewährungsstrafe verhängt. Seine Berufung dagegen blieb erfolglos. Trotz
Widersprüchen kam auch die zweite Instanz zum Schuldspruch, wandelte
seine Bewährungsstrafe in eine Geldstrafe von 960 Euro um.

Für den Verteidiger lag der Fall genau andersherum: Die Aggression
sei an einer Bushaltestelle von zwei stämmigen OSD-Kräften ausgegangen.
Der Angeklagte habe sich zwar vor seiner Heimfahrt per Bus noch eine
Flasche Bier an einem Kiosk gekauft, es aber sofort ausgeleert, als er
das OSD-Duo ankommen sah. Trotzdem bestanden die Ordnungshüter auf einem
Platzverweis und hätten den Einarmigen wegen seines Protests durch
"vollkommen überzogenes Einschreiten" zu Boden gebracht.

Aussagen der OSD-Mitarbeiter, denen zufolge der Angeklagte der
Angreifer war, hielt der Anwalt für unglaubwürdig. So hatte eine
OSD-Angestellte erklärt, beim Einsatz sei nicht mal aufgefallen, dass
der Angeklagte nur einen Arm hat: "Der war ja flink wie ein Wiesel."

Mit Tritten und Kopfstößen habe er speziell ihren OSD-Kollegen
attackiert und leicht verletzt, die Frau beleidigt und bespuckt. Der
Angeklagte hatte das bestritten.

Doch die Staatsanwältin befand, man müsse jemanden, der unter
Verstoß gegen die Straßenordnung mit Bier an einer Haltestelle erwischt
werde, auch "vorbeugend" des Platzes verweisen. Dem ist das Landgericht
gefolgt und sprach den 51-Jährigen schuldig.

Quelle: wuk

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/einarmiger-fuer-attacke-...

 

Einarmiger muss 960 Euro Strafe zahlen 14.8.
Er soll zwei OSD-Mitarbeiter attackiert haben.
http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/einarmiger-muss-960-euro-s...

 

6. August 2015 | 00.00 Uhr
Einarmiger soll Ordnungsdienst attackiert haben
"Fiftyfifty"-Verbot: Das sind die Reaktionen
Düsseldorf. Kann ein einarmiger Fiftyfifty-Verkäufer (51) einen stämmigen Mitarbeiter des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) tätlich angreifen und verletzen? Diese Frage stellt sich seit Mittwoch das Landgericht. Von Wulf Kannegiesser

Als Randalierer war der Angeklagte in erster Instanz wegen einer solchen Attacke zu vier Monaten Bewährungsstrafe verurteilt worden - aber hinnehmen will er das nicht, er legte Berufung ein.

Gestern erklärte eine Kollegin des OSD-Mitarbeiters, man habe im Gerangel mit dem biertrinkenden Angeklagten "gar nicht bemerkt, dass er nur einen Arm hat. Der war so flink wie ein Wiesel". Ein Urteil steht noch aus.

Vom OSD-Team frisch beim Verstoß gegen die Straßenordnung erwischt (Biertrinken an einer Haltestelle) soll der Obdachlose im September 2014 abends mit seiner Bierflasche herumgespritzt, die OSD-Mitarbeiterin als "Schlampe" und das Team als "asoziales Pack" beleidigt haben, er soll beide Ordnungshüter bespuckt, dann den OSD-Mann mit Tritten zwischen die Beine und mit Kopfstößen angegriffen haben. Das hatte beim Amtsgericht zur erneuten Verurteilung des seit 30 Jahren gerichtsbekannten Angeklagten geführt.

Aber der will das nicht auf sich sitzenlassen, sieht sich als Opfer von Willkür und überzogener Brutalität. Als "hanebüchen" wies er alle Vorwürfe des OSD-Teams empört zurück. Denn: "Die Gewalt ist von denen ausgegangen, nicht von mir!" Und weil er damals seinen Hund dabei hatte, sei ihm wegen des Vorfalls sogar jede Hundehaltung verboten worden. Dass er damals alkoholisiert war (rund 1,8 Promille), gab er zu. Ob er ein Alkoholproblem habe. "Abstreiten würde ich das nicht." Aber als Einarmiger einen körperlich klar überlegenen OSD-Mitarbeiter massiv attackiert zu haben - "das stimmt absolut nicht. Der hat mich auf den Boden geknallt, dass ich eine Platzwunde am Kopf hatte". Sogar hinzugerufene Polizisten hätten den OSD-Mann "mehrmals auffordern müssen, mich wieder loszulassen", so der Angeklagte. Da einer dieser Beamten gestern jedoch nicht als Zeuge aussagen konnte, wird der Prozess in einer Woche fortgesetzt.
Quelle: RP
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/einarmiger-soll-ordnungs...

 

Widerstand: Einarmiger angeklagt WZ 5.8.15

Von Dieter Sieckmeyer

Streit mit OSD an einer Haltestelle.

Der schwerbehinderte Fiftyfifty- Verkäufer Jörg Hilden soll zwei OSD-Mitarbeiter massiv angegriffen haben. Gestern beteuerte er seine Unschuld: „Das ist so nicht gewesen.“
Judith Michaelis

Düsseldorf. Wie viel Widerstand kann ein schmächtiger Mann mit nur einem Arm leisten, wenn ihm zwei kräftige Mitarbeiter des Ordnungsamtes gegenüber stehen? Um diese Frage geht es seit gestern vor dem Amtsgericht. Angeklagt ist Jörg H., 51 Jahre alt, Fifty-Fifty-Verkäufer. Er hatte im September vergangenen Jahres eine heftige Auseinandersetzung mit den beiden OSD-Mitarbeitern, die er massiv attackiert und beleidigt haben soll.

An der Haltestelle Friedrich-Ebert-Straße wartete Jörg H. abends auf den Bus nach Eller, um nach Hause zu fahren. Weil noch genug Zeit war, kaufte er an einem Kiosk eine Flasche Bier. Die darf man an einer Haltestelle aber nicht trinken: „Ich habe die sofort in den Mülleimer geworfen, als die Mitarbeiter vom Ordnungsamt kamen. Die Gewalt ist nicht von mir ausgegangen.“

Angeklagter sei angeblich flink wie ein Wiesel gewesen

Dem widersprachen allerdings die beiden OSD-Angestellten. Jörg H. soll das Bier vor ihnen auf den Boden geschüttet haben. Danach wurde der 51-Jährige dreimal aufgefordert, die Haltestelle zu verlassen. Das wollte der aber nicht. „Ich habe ja auf den Bus gewartet“, sagte der Angeklagte dazu.

Der Streit eskalierte. Jörg H. soll versucht haben, einen OSD-Mann zu treten und ihm eine Kopfnuss zu verpassen. Dessen Kollegin sorgte mit ihrer Aussage für Erstaunen im Gerichtssaal: „Wir haben gar nicht gemerkt, dass der nur einen Arm hatte. Er war flink wie ein Wiesel.“

Ein Polizeibeamter, der als Zeuge aussagen sollte, war gestern verhindert. Der soll nun am 13. August zum nächsten Verhandlungstag erscheinen.
http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/widerstand-einarmiger-ange...

http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/osd-gegen-fifty-fifty-verk...

Fiftyfifty-Verkäufer vor Gericht. Einarmiger Straßenverkäufer wegen Prügelei angeklagt 5.8.
http://www.express.de/duesseldorf/fiftyfifty-verkaeufer-vor-gericht-eina...