19. Februar 2016 | 00.00 Uhr
Stadt bringt auch Obdachlose in Hotels unter
Düsseldorf.
Die Stadt hat nicht nur bei der Unterbringung von Flüchtlingen, sondern auch
bei der von Obdachlosen zunehmend ein Problem. Das geht aus der
Beantwortung einer Anfrage der Ratsfraktion der Linken hervor. So sagte
Sozialdezernent Burkhard Hintzsche im Gesundheits- und Sozialausschuss,
dass inzwischen auch Obdachlose in Hotels untergebracht werden müssten,
weil die der Übernachtungsmöglichkeiten in Notschlafstellen nicht mehr
ausreichten.
So sei die Zahl der Menschen, die in städtischen Notunterkünften eine Übernachtungsmöglichkeit suchten, vom
1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2015 von 730 auf 808 gestiegen. Unter
den Betroffenen waren 124 Personen unter 18 Jahren, 50 zwischen 18 und
24 Jahren, 124, die 65 und älter waren, und 520 in der Altersgruppe der
25- bis 64-Jährigen. Ein Großteil der Obdachlosen war nach Angaben des
Düsseldorfer Sozialdezernenten Deutsche, weitere Herkunftsländer seien
(Auswahl) Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Griechenland,
Italien, Marokko, Syrien und die Türkei. "Insbesondere im Jahr 2015 ist
ein stärkerer Zuwachs von in der Regel alleinstehenden männlichen
Flüchtlingen zu beobachten, die ihren bisherigen Aufenthaltsort
verlassen haben, um in Düsseldorf ihren Lebensmittelpunkt zu suchen",
sagte Hintzsche. "In einigen Fällen erfolgte bereits der Familiennachzug
beziehungsweise ist dieser angekündigt. Dies erfordert weitere
Unterbringungsmöglichkeiten, da sich der allgemeine Wohnungsmarkt hier
nicht ausreichend zeigt", so der Sozialdezernent. Ziel der Verwaltung
sei es, "über die Übernachtungsmöglichkeiten in Notschlafstellen hinaus
bei entsprechendem Bedarf auch zukünftig ausreichende
Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen", so Hintzsche.
Die Verwaltung prüfe derzeit regelmäßig Mietangebote zur
Unterbringung von Flüchtlingen. "Und im Rahmen dieser Prüfung erfolgt
auch eine Bewertung, ob eine Anmietung als Obdachlosenunterkunft in
Frage kommt", sagte Hintzsche. So habe man zum Beispiel 2015 im Zuge
dieser Prüfungen ein Objekt an der Luisenstraße mit 40 Plätzen
zusätzlich bereitstellen können. Insgesamt habe die Fachstelle für
Wohnungsnotfälle 2014 2332 Beratungsfälle und 2015 sogar 2475
registriert.
Quelle: RP
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/stadt-bringt-auch-obdach...