Weniger Straftaten in NRW im vergangenen Jahr

 

| 16.26 Uhr

Kriminalstatistik

Weniger Straftaten in NRW im vergangenen Jahr

 

Düsseldorf.

Weniger Wohnungseinbrüche, Taschendiebstähle und geklaute Autos: 2017 ist die
Zahl der Straftaten in Nordrhein-Westfahlen zurückgegangen. 
 

Die Zahl der von der Polizei erfassten
Straftaten in Nordrhein-Westfalen ist weiter gesunken - und die
Aufklärungsrate hat sich verbessert. Die Gesamtzahl der Straftaten sei
vergangenes Jahr von 1,47 Millionen auf gut 1,37 Millionen
zurückgegangen, teilte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch mit.
Das entspricht demnach einem Rückgang von 6,5 Prozent. Gleichzeitig sei
mit der auf 52,3 Prozent gestiegenen Aufklärungsquote der beste Wert
seit 1959 erreicht worden.

"Auch die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, ist gesunken",
sagte Reul bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2017 in
Düsseldorf. Insgesamt habe die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft
aber zugenommen. Als positiv bewertete Reul den Rückgang bei der
Straßenkriminalität wie Taschendiebstahl, Auto- und Fahrradklau. Um mehr
als ein Viertel sei die Zahl der Wohnungseinbrüche gesunken.

(oko/lnw)
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/kriminalstatistik-weniger-straftate...

 

 

| 16.44 Uhr

Kriminalstatistik 2017

"Düsseldorf ist sicherer geworden"

Die Düsseldorfer Polizei ist zufrieden mit ihrer Arbeit, sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler (2.
von rechts) bei der Pressekonferenz zur Kriminalitätsstatistik 2017. Das
bestätigte auch Kriminaldirektor Dietmar Kneib (2. von links).FOTO: Helene Pawlitzki

Düsseldorf.

Die Polizei hat Zahlen zur Kriminalität im Jahr 2017 präsentiert. Das
Ergebnis: Die Fallzahlen sind in vielen Bereichen rückläufig, die
Aufklärungsrate steigt. Der Polizeipräsident beklagt aber, dass viele
Bürger sich trotzdem subjektiv nicht sicher fühlen.

Von Stefani Geilhausen 

"Düsseldorf ist sicherer geworden", sagte
Düsseldorfs Polizeipräsident Norbert Wesseler zum Auftakt der
Pressekonferenz Mittwochmittag. Dass landesweit so gute Zahlen
präsentiert werden konnten, liege auch an der guten Statistik der
Landeshauptstadt. Weniger als 70.000 Straftaten seien in Düsseldorf 2017
verübt worden - das erste Mal seit 1994. Das sei erfreulich. "Es wird
nicht immer alles schlechter", sagte Wesseler. "Die objektiven Zahlen
zeigen: Die Lage ist besser als das Gerede darüber."

Die wichtigsten Zahlen aus der Kriminalitätsstatistik 2017:

  • Gesamtzahl und Aufklärungsquote Ingesamt wurden
    69.239 Straftaten in Düsseldorf verübt - 11 Prozent weniger als 2016
    (77.929 Fälle). Die Aufklärungsquote liegt laut Polizeistatistik bei
    knapp 48 Prozent. Als Ziel für eine Großstadt gab Wesseler mindestens 50
    Prozent an.
  • Rückläufig Taschendiebstähle, Wohnungseinbrüche,
    Autodiebstähle und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (also
    beispielsweise Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung) sind
    zurückgegangen.
  • Zunehmend Mehr Fälle gibt es beim Schwarzfahren, bei Vandalismus auf der Straße und Fahrraddiebstählen.
  • Verteilung 45 Prozent der Straftaten sind
    Diebstähle und 11 Prozent Rohheitsdelikte (zum Beispiel Körperverletzung
    oder Straßenraub). 0,7 Prozent aller Fälle waren Straftaten gegen die
    sexuelle Selbstbestimmung, 0,03 Prozent Straftaten gegen das Leben (wie
    Mord oder Totschlag, auch Versuche).
  • Wohnungseinbrüche und Diebstahl Die Fallzahlen
    sind rückläufig. 2016 gab es 2.391 gemeldete Einbrüche, 2017 knapp 35
    Prozent weniger (1.560). Beim Taschendiebstahl sanken die Fallzahlen um
    27 Prozent, von 8041 (2016) auf 5850.
  • Sexualstraftaten In der Statistik für  2017 gab es
    knapp 13 Prozent weniger Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
    als 2016. Insgesamt wurden 461 Fälle registriert. 2016 waren es 527
    gewesen - in diese Statistik fielen die Anzeigen bezüglich der
    Silvesternacht 2015/6. Der Wert für 2017 ist deutlich höher als in den
    Jahren 2012 bis 2015, als es meistens weniger als 400 Fälle gab.
  • Nationalitäten 57 Prozent der Tatverdächtigen 2017
    hatten einen deutschen Pass, vier Prozent einen türkischen, jeweils
    drei Prozent waren Marokkaner oder Rumänen. Die Polizei schlüsselte die
    Nationalitäten auch noch einmal nur für Diebstahlsdelikte auf: Darunter
    waren 49 Prozent deutsche Tatverdächtige, sechs Prozent Rumänen, je vier
    Prozent Marokkaner und Polen und je drei Prozent Algerier und Serben.
  • Rauschgift Naturgemäß hoch (um 90 Prozent) ist die
    Aufklärungsquote der Drogendelikte, da die in der Regel durch
    Kontrollen entdeckt und damit die Täter sofort identifiziert werden.
    Dass die Zahl der Delikte in diesem Bereich gestiegen ist, hat ebenfalls
    damit zu tun, dass die Kontrollen verstärkt wurden. Gestiegen sind die
    Zahlen vor allem beim Cannabishandel und -konsum (2136 Verstöße).
  • Fahrraddiebstahl Statistisch gesehen wurden 2017
    täglich zehn Fahrräder in Düsseldorf gestohlen. Weniger als fünf Prozent
    der Delikte wurden geklärt.

Inhaltlich lag der Fokus der Düsseldorfer Polizei 2017 nach
eigenen Angaben besonders auf der Bekämpfung von Eigentumsdelikten wie
Einbruch und Diebstahl. Wesseler appellierte an die Bürger, sich
möglichst schon vor einem Wohnungseinbruch zu Sicherheitsmaßnahmen
beraten zu lassen. Kostenlos biete die Polizei so eine Beratung in der Dienststelle Kriminalprävention an.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Bekämpfung von
Intensivtätern. Dazu arbeite man mit Staatsanwaltschaft und Stadt
Düsseldorf zusammen, sagte Kriminaldirektor Dietmar Kneib. In
Fallkonferenzen würde für jeden Einzelfall beraten, wie mit dem Täter
umzugehen sei. Optionen dabei sind meist Haft oder Abschiebung, sofern
es sich um einen Intensivtäter mit abgelehntem Asylantrag handelt. Die Initiative der Düsseldorfer Polizei läuft seit November 2017.