Studie zu Energiearmut
Hunderttausenden Verbrauchern wird der Strom abgestellt
Wer seine Stromrechnung nicht bezahlt, muss womöglich bald im Dunkeln leben. Laut einer Studie der
Verbraucherzentralen sind Haushalte mit niedrigen Einkommen besonders
betroffen
1.12.19
4,8 Millionen Haushalten wurde im Jahr 2017 eine Stromsperre angedroht, mehr als 340.000 von ihnen wurde am Ende tatsächlich der Strom abgestellt. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Studie des Projekts "Marktwächter Energie" des Verbraucherzentrale Bundesverbands hervor.
Die Studie untersuchte Ursachen, Herausforderungen und Folgen von Energiearmut. Demnach sind häufig Haushalte mit geringem Einkommen benachteiligt, weil ihnen das Geld zur Anschaffung von energieeffizienten Geräten fehlt und sie damit höhere Stromkosten verursachen.
Es könne aber auch Haushalte mit höherem Einkommen treffen, heißt es weiter. Zum Beispiel wenn der eigene Verbrauch wegen fehlender Kontrollmöglichkeiten jahrelang falsch eingeschätzt wurde.
Die Verbraucherschützer stellten außerdem fest, dass die Verhältnismäßigkeit von Stromsperren von den Versorgern nicht immer ausreichend geprüft werde. So seien selbst Haushalte mit Kleinkindern, Pflegebedürftigen oder chronisch Kranken betroffen.
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