NRW: Für Herbst geplantes „Sozialticket“ 14 % teurer als Jobtickets

Bündnis Sozialticket NRW

Pressemitteilung
NRW: Für Herbst geplantes „Sozialticket“ 14 % teurer als Jobtickets
Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass die Landesregierung SozialleistungsbezieherInnen in NRW das
Deutschlandticket zu einem vergünstigten Preis anbieten will.
Das Angebot kommt aber leider erst ab Herbst. Und zu einem Preis, der mit 39 € für die von Armut und der
aktuellen Inflation am meisten Betroffenen bzw. Bedrohten noch deutlich über dem monatlichen Preis für
Jobtickets (34,30 €) liegt.    
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Diese Ungerechtigkeit ist nicht hinnehmbar!
Hier ist die Politik in Land, Bund und Kommunen gefordert, schnell für Abhilfe zu sorgen. In einigen
Kommunen und Bundesländern sind zumindest schon bessere Lösungen gefunden worden. Im Hamburg
zum Beispiel wird für das gleiche Ticket nur 19 Euro verlangt (Eigenanteil). Und das nicht erst ab Herbst,
sondern bereits seit dem 1. Mai! Den gleichen Preis zahlen Einkommensschwache beispielsweise auch in
Nürnberg und in Rostock.
Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis, und der Zugang zu bezahlbarer Mobilität verbessert die
Lebenssituation und soziale Teilhabe armer Menschen in erheblichem Maße. Das ist allgemein anerkannt.
Besuch von Stadtteiltreffs, ehrenamtliche Betätigung, Treffen mit FreundInnen und Verwandten, Besuch von
Naherholungsgebieten, Termine bei Behörden und Gesundheitseinrichtungen, Zuverdienst und Arbeitsaufnahme, Nutzung von Bildungsangeboten, Betreuung von Pflegebedürftigen – das alles setzt Mobilität
voraus.
Dafür muss auch der Preis stimmen. Denn Reichweite ist nicht alles. Für Menschen mit wenig Geld darf das
Monatsticket u.E. nicht mehr als 29 Euro kosten. Besser noch weniger. Das ist auch die Meinung vieler
anderer Akteure in NRW wie Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbände. Und es wäre auch mit Blick auf
den Preis, der für das Jobticket verlangt wird, angemessen.
Das ermäßigte Deutschlandticket sollte zudem auch als einzelne Monatskarte zu kaufen sein, nicht nur als
Abo, um möglichen Problemen mit einer rechtzeitigen Kündigung oder wegen angeblich mangelnder
Bonität aus dem Weg zu gehen. Mehr zu unseren Vorstellungen zur Ausgestaltung des Tickets und zum
Berechtigtenkreis hier.
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Wesel/Dortmund, 9. Juni 2023
Bündnis Sozialticket NRW
Ansprechpartner (für Rückfragen):
Klaus Kubernus-Perscheid, Pastor Wolf Str. 12, 46487 Wesel, klaus.kubernus@t-online.de, Tel.: 02803 8303
Heiko Holtgrave, Huckarder Str 12, 44147 Dortmund, info@akoplan.de, Tel. 0231 580 34 250
www.buendnis-sozialticket-nrw.de

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s. Rede des Verkehrsministers beim jüngsten Landesparteitag der Grünen NRW, dpa-Meldung v. 4.6.23