Kein Geld fürs Alter - Blick in den Geldbeutel stimmt viele Deutsche optimistisch

23. Oktober 2014

Altersvorsorge

Kein Geld fürs Alter

Fast jeder Dritte sorgt nicht für das Alter vor. Foto: dpa

Eine Umfrage der Sparkassen zeigt: Fast jeder Dritte Bundesbürger sorgt
nicht vor. Entweder die Deutschen verlieren also die Lust am Sparen –
oder ihnen fehlen einfach die Mittel zu.

Frankfurt –  

Immer mehr Bundesbürger geben an, sich eine private
Altersvorsorge nicht leisten zu können. Das geht aus einer Umfrage
hervor, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Auftrag
gegeben hat. Demnach tut fast jeder Dritte trotz massiver Einschnitte
bei der gesetzlichen Rente nichts für seine finanzielle Absicherung im
Alter. Jeder Zweite davon gibt an, sich zusätzliche Altersvorsorge nicht
leiten zu können.

„Die ohnehin bestehende
ungleiche Vermögensverteilung verschärft sich zunehmend“, sagte
Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon bei der Vorstellung der
Untersuchung. Das wird auch unterstrichen durch eine Studie, die das
Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung am Donnerstag
veröffentlicht hat. Demnach wird die Ungleichheit in Deutschland
aufgrund der schlechten Datenlage vermutlich sogar noch unterschätzt.

Auch Erfreuliches

Der
Umfrage der Sparkasse zufolge sorgen vor allem Geringverdiener mit
einem Einkommen von unter 1000 Euro nur selten fürs Alter vor. Mehr als
die Hälfte in dieser Gruppe spart überhaupt nicht. Nimmt man alle
Einkommensklassen zusammen, so Fahrenschon, könnten es sich 41 Prozent
der Nichtsparer aber eigentlich leisten, Geld zurückzulegen. Sie sähen
keinen Sinn im Sparen mehr – unter anderem wegen der niedrigen Zinsen.
Die Niedrigzinsen träfen besonders Menschen mit geringem Einkommen. Denn
sie legten ihr Geld häufig zinsabhängig an. Vermögende könnten sich bei
der Geldanlage einfacher an die veränderten Umstände anpassen, so
Fahrenschon. Seiner Ansicht nach sei zudem gerade für die junge
Generation Vorsorge besonders wichtig.

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Rentenbeitrag soll leicht sinken

„Die fetten Jahre sind vorbei“

Die Umfrage der Sparkassen enthält aber auch
erfreuliche Zahlen. Demnach bezeichneten 58 Prozent der Teilnehmer ihre
Lebensumstände als gut oder sehr gut. Das sei der höchste Wert der
vergangenen zehn Jahre, so Fahrenschon. Nicht einmal jeder Zehnte
bewerte seine Verhältnisse negativ. (FR)

http://www.fr-online.de/arbeit---soziales/altersvorsorge-kein-geld-fuers...

 

Deutsche bewerten ihre Finanzsituation als gut

Ein Aspekt der Umfrage «Die Deutschen und ihr Geld»: Macht Sparen glücklich? Foto: Jens Wolf

Berlin –  

Der Blick in den Geldbeutel stimmt viele Deutsche so
optimistisch wie lange nicht. In einer Umfrage für den Deutschen
Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bezeichneten 58 Prozent der
Teilnehmer ihre Lebensumstände als gut oder sehr gut.

Das
sei der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre, erklärte
Verbandspräsident Georg Fahrenschon. Nicht einmal jeder Zehnte bewerte
seine Verhältnisse negativ. Zugleich aber gaben 16 Prozent an, sich eine
Altersvorsorge nicht leisten zu können.

Der
Umfrage zufolge sorgen vor allem Geringverdiener mit einem Einkommen von
unter 1000 Euro nur selten vor. Mehr als die Hälfte in dieser Gruppe
spart überhaupt nicht. Das mache ihm große Sorgen, weil es die ungleiche
Vermögensverteilung in Deutschland noch verschärfe, sagte Fahrenschon.

Nimmt
man alle Einkommensklassen zusammen, könnten es sich 41 Prozent der
Nichtsparer aber eigentlich leisten, Geld zurückzulegen. Sie sähen
keinen Sinn im Sparen mehr - unter anderem wegen der niedrigen Zinsen.
Auch Niedrigzinsen träfen besonders Menschen mit geringem Einkommen -
denn sie legten ihr Geld häufig zinsabhängig an.

Während
unter den Berufstätigen zwischen 30 und 60 Jahren noch mehr als zwei
Drittel sehr aktiv vorsorgen, müsste aus Sparkassen-Sicht vor allem die
junge Generation mehr auf die hohe Kante legen. Sie habe die Lust am
Sparen verloren, sagte Fahrenschon. «Dort muss man fast von einer
Erosion der Sparkultur sprechen.» Dabei sei gerade für die junge
Generation Vorsorge besonders wichtig. «Je früher ich mit Sparen
anfange, auch auf niedrigem Niveau, desto größer ist der Zins- und
Zinseszins-Effekt.»

Wenn die Deutschen Geld zur
Seite legen wollen, machen sie das weiterhin am liebsten mit Immobilien.
Jeder zweite hält die selbst genutzte Immobilie für die sicherste
Geldanlage, jeder vierte auch die vermietete Eigentumswohnung. Bei
Aktien bleiben die Deutschen vorsichtig. «Da sitzen die Vorbehalte nach
wie vor tief», sagte Fahrenschon.

Die Sparkassen
hatten für ihr «Vermögensbarometer» im Juni und Juli 2000 Bundesbürger
ab einem Alter von 14 Jahren befragt. (dpa)

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