Büromarkt: Leerstände gehen zurück
VON THORSTEN BREITKOPF
Die Zeiten, in denen jedes achte Büro leer stand, sind in Düsseldorf inzwischen Geschichte.
Das Dreischeibenhaus gilt als Paradebeispiel für den Rückgang. RP-Foto: end
Jahrelang lautete die Zeile über Artikeln zum
Düsseldorfer Büromarkt: „Jedes achte“ oder „jedes zehnte Büro steht
leer“. Inzwischen aber hat sich der Wind gedreht. Mit 698.100
Quadratmetern Leerstand, inklusive der untervermieteten Flächen, betrug
die Leerstandsquote in Düsseldorf Ende 2015 9,1 Prozent und ist damit im
Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig (2014: 814.761 Quadratmeter,
10,6 Prozent). Ein Grund dafür liegt auch in den Anmietungen für die
Flüchtlingsunterbringung, teilt die Wirtschaftsförderung der
Landeshauptstadt aktuell mit. 69.400 Quadratmeter Büroflächen wurden
zudem fertiggestellt.
Im vergangenen Jahr hat die
Wirtschaftsförderung nach eigenen Angaben die Flächensuche von L’Oréal,
Handelsblatt, Trivago und Telekom unterstützt. Alle vier Firmen suchten
nach Objekten für einen neuen Firmensitz – und bei allen waren
alternativ auch andere Städte im Gespräch. Bei der Telekom ging es um
1500 Arbeitsplätze, bei dem Internet-Hotelportal Trivago um mehr als 800
(perspektivisch sogar um 3000) beim Handelsblatt um 700 und bei L’Oréal
um 800 Arbeitsplätze. Alle vier bleiben in Düsseldorf. Zum Jahresende
wurde bekannt, dass Uniper, die Eon-Tochter für die Kohle- und
Atomenergie, im Medienhafen ihr neues Hauptquartier haben wird – die
Initialzündung für den Baustart des Büro-Objekts Float aus der Feder von
Renzo Piano. Mit 28.000 Quadratmetern ist dieser Mietabschluss die
größte Einzelvermietung des vergangenen Jahres. Uniper mietet das
gesamte Objekt, das 2018 fertiggestellt sein soll. Perspektivisch sollen
dort 2500 Menschen arbeiten.
Die erzielte
Spitzenmiete lag bei 26 Euro pro Quadratmeter und ist damit im Vergleich
zum Vorjahr auf dem gleichen Niveau geblieben. Die realisierte
Durchschnittsmiete betrug aber 14,20 Euro pro Quadratmeter und ist damit
angestiegen (2014: 13,75 Euro).
Lange Jahre war
es in Düsseldorf ein Problem, dass die einzelnen Makler unterschiedliche
Zahlen in Folge unterschiedlicher Erhebungen und Regionen
veröffentlichten.
In einem Kolloquium werden
jetzt die Marktdaten der Düsseldorfer Makler Aengevelt, BNP Paribas Real
Estate, CBRE, Colliers, JLL sowie Savills entsprechend einheitlicher
Standards erfasst.
RP 4.2.16