Angespannter Markt in Düsseldorf - Was tun gegen die Wohnungsnot?

 

Angespannter Markt in Düsseldorf - Was tun gegen die Wohnungsnot?

8. Juli 2019

Die Aktivisten vom „Bündnis für bezahlbares Wohnen“ fordern eine neue
Wohnungspolitik. Sie wenden sich gegen Investoren, die vornehmlich im
Hochpreis-Sektor unterwegs sind.

Von Bennet Groen

Entsprechend voll ist das Kirchenschiff der Christuskirche auf der Kruppstraße, in der sich das
Bündnis vor Kurzem getroffen hat. „Eigentlich ist alles schon bekannt“,
beginnt der Düsseldorfer Hochschulprofessors Reinhold Knopp sein
Impulsreferat. Ein kleiner geschichtlicher Abriss beleuchtet:
Wohnungsnot ist nichts Neues. Die Abhandlung des deutschen Philosophen
Friedrich Engels „Zur Wohnungsfrage“ von 1872, die Aktionen der
Wohnungsnot e.V. in den 1970ern und Wohnungsbesetzungen in den 1980ern –
alle bezeugen die lange Geschichte des Themas. Mit der inzwischen
privatisierten LEG Immobiliengesellschaft gibt Knopp ein konkretes
Beispiel für den Mietenanstieg: „Die Mieten in Hassels hat die LEG um 60
Prozent erhöht und so schlagartig auf das Oberkasseler Niveau
angehoben.“ Solche Entwicklungen, so der Hochschuldozent, würden zur
Teilung der Gesellschaft in Gewinner und Verlierer sowie zum Abstieg des
Mittelstandes beitragen.

Dass Protest erfolgreich sein kann, bewiesen jüngst Mieter aus Düsseldorf
Friedrichstadt. Nachdem das Haus einem Wohnungsunternehmen übergeben
worden war und die Mieten nach zwei Erhöhungen erneut anstiegen, haben
sich die Bewohner zusammen mit dem Mieterverein gewehrt. Die Folge war
die Rücknahme der dritten Mieterhöhung.

https://rp-online.de/nrw/duesseldorfer-buendnis-fuer-bezahlbares-wohnen-...