Aus: Ausgabe vom 28.12.2018, Seite 4 / Inland
Armutsgefährdung im Alter erneut gestiegen
Berlin. Die Armutsgefährdung älterer Menschen ist in Deutschland deutlich gestiegen.
Im vergangenen Jahr waren nach aktuellen Zahlen des Europäischen
Statistikamts Eurostat 17 Prozent der Männer und Frauen im Alter von 65
Jahren und darüber von Armut bedroht, wie die Passauer Neue Presse
am Donnerstag berichtete. Im Jahr 2006 lag die Quote noch bei 12,5
Prozent. In absoluten Zahlen wuchs die Gruppe der armutsgefährdeten
alten Menschen demnach von 1,9 Millionen auf 2,8 Millionen. Sie mussten
mit höchstens 13.152 Euro im Jahr auskommen, die Summe entspricht 60
Prozent des durchschnittlichen Einkommens. »Altersarmut breitet sich
zunehmend aus«, sagte die Sozialexpertin der Bundestagsfraktion von Die
Linke, Sabine Zimmermann, der Zeitung. »Die gesetzliche Rente muss
dringend gestärkt und armutsfest gemacht werden«, forderte sie. (AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/346152.armutsgef%C3%A4hrdung-im-alter-e...
PNP-Interview | 27.12.2018 | 06:39 Uhr
Zimmermann (Linke): "Altersarmut breitet sich zunehmend aus"
Die Armutsgefährdung von älteren Menschen ist in Deutschland deutlich gestiegen. Im vergangenen
Jahr waren nach aktuellen Zahlen des Europäischen Statistikamtes
Eurostat 17 Prozent der Männer und Frauen im Alter von 65 Jahren und
darüber von Armut bedroht, wie die Passauer Neue Presse
(Donnerstagsausgabe) berichtet.
Im Jahr 2006 lag die Quote noch bei 12,5 Prozent. In absoluten Zahl wuchs die
Gruppe der armutsgefährdeten Alten von 1,9 Millionen auf 2,8 Millionen.
Sie mussten mit höchstens 13.152 Euro im Jahr auskommen, was 60 Prozent
des durchschnittlichen Einkommens entspricht. "Altersarmut breitet sich
zunehmend aus", sagte die Sozialexpertin der Fraktion Die Linke im
Bundestag, Sabine Zimmermann, im Gespräch mit der PNP. "Die gesetzliche
Rente muss dringend gestärkt und armutsfest gemacht werden", forderte
Zimmermann.
Zudem sprach sie sich dafür aus, durch Änderungen am
Arbeitsmarkt Armut zu bekämpfen. "Niedrige Löhne ziehen niedrige Renten
nach sich. Unter anderem muss der Mindestlohn auf zwölf Euro die Stunde
erhöht und systematische Niedriglohnbeschäftigung wie Leiharbeit
abgeschafft werden", so Zimmermann. Der gesetzliche Mindestlohn liegt
derzeit bei 8,84 Euro die Stunde und soll am 1. Januar auf 9,19 Euro die
Stunde steigen. Damit kommt ein Arbeitnehmer, der 40 Stunden pro Woche
berufstätig ist, auf ein Monatseinkommen von etwas mehr als 1500 Euro
brutto.
https://www.pnp.de/nachrichten/politik/3181370_Zimmermann-Linke-Altersar...