Düsseldorfer Bündnis sagt Immobilienspekulanten den Kampf an
Düsseldorf. Das Düsseldorfer „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ schickt in Kürze ein Positionspapier an die Stadt und lädt zum Netzwerktreffen in die Kirche.
Die Leute vom „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ haben bewusst das Dreiecksplätzchen als Schauplatz für ihre Pressekonferenz ausgesucht. Hier, mitten in Oberbilk, werden gerade nach und nach Häuser von Immobilienspekulanten aufgekauft. im ganzen Stadtteil dürften es mittlerweile mehrere Dutzend Immobilien sein. Die Investoren erhöhen die Mieten und verdrängen so die Menschen aus dem Kiez.
„Wir haben lange recherchieren müssen, um zu ermitteln, wer diese Spekulanten sind“, erklärt Johannes Dörrenbächer, Streetworker von Fiftyfifty, und zeigt auf ein paar hübsche Wohnhäuser aus altem Bestand, in dessen Schatten das Oberbilker Plätzchen liegt. Es sind nur ein paar wenige Investoren, aber die verfahren immer nach dem gleichen Muster. Dörrenbächer nennt ein Beispiel: „Die Kaltmiete wird für die alteingesessenen Mieter zunächst bewusst niedrig gehalten, die Nebenkostenabrechnung sprengt dann aber komplett den finanziellen Rahmen des Mieters. So werden Häuser entmietet, die Gegend gentrifiziert.“
Kritik an Deutsche Wohnen
Der Markt wächst in Düsseldorf allmählich über das Wohnrecht hinaus. Das Bündnis meldet Alarmstufe Rot, in Kürze geht ein Positionspapier an die Stadtspitze. Und: Nächste Woche Mittwoch wird die Stadtgesellschaft zur großen Veranstaltung in die Oberbilker Christuskirche eingeladen (siehe Infokasten).
Satzung zum Schutz von Wohnraum soll verabschiedet werden
Die Stadt Düsseldorf will was tun. Nächste Woche in der Ratssitzung soll eine Satzung zum Schutz von Wohnraum beschlossen werden. Die Ampel-Koalition will Eigentümern künftig untersagen können, ihre Wohnungen aus Spekulationsgründen über einen längeren Zeitraum leerstehen zu lassen. Zudem soll verhindert werden, dass Wohnungen zu Ferienappartements umwidmet und sie dauerhaft über Airbnb angeboten werden.
Für Ben Klar, Geschäftsführer der Linkspartei in Düsseldorf, ist das zu wenig. „Der Markt wird die Wohnungsproblematik nicht lösen“, so Klar, der im Namen des Bündnisses Einzelheiten aus dem Positionspapier vorstellte. „Es muss endlich eine Zweckentfremdungssatzung verabschiedet werden, die die Missstände bekämpft und nicht manifestiert.“ Die Stadt habe viele planerische Möglichkeiten, die sie nicht nutze, so Klar. 13 000 Luxuswohnungen stünden in Düsseldorf leer. Gleichzeitig habe mittlerweile jeder zweite Düsseldorfer Haushalt Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein.
Dominikanerpater schaltet sich ein
Und auch Dominikanerpater Wolfgang Seiffert, der die Veranstaltung in der Christuskirche moderieren wird, appelliert an Stadtgesellschaft und Politik: „Wohnen ist ein Menschenrecht. Das ist kein linker Slogan, sondern im Grundgesetzt verankert. An diesem Recht wird gerade in Düsseldorf massiv genagt.“
https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/duesseldorfer-buendnis-sagt-immob...
Wohn-Bündnis will Mieter in Düsseldorf besser vernetzen
25. Juni 2019 um 17:55 Uhr
Düsseldorf Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum setzt sich für die Rechte von Mietern ein – gegen große Investoren. Denn die vertreiben mehr und mehr Menschen mit kleinem Geldbeutel aus den Innenstädten.
https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/wie-sich-ein-buendnis-fuer-mieter-in-d...
Bündnis will Mieter vernetzen
Am 3. Juli laden Wohnungsmarkt-Aktivisten in die Oberbilker Christuskirche. Dort sollen sich Mieter über ihre Rechte informieren - und über Möglichkeiten, sich gegen Investoren zu wehren.
Von Helene Pawlitzki
(hpaw) Couch, Teppich, Tisch und Stehlampe – die Aktivisten des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum hatten es sich am Dienstag richtig gemütlich gemacht auf dem Dreiecksplatz in Oberbilk. In der „Freiluftwohnung“ saßen Julia von Lindern von Fiftyfifty, Pater Wolfgang Sieffert von der Altstadt-Armenküche und Ben Klar (Die Linke). „In Oberbilk erwarten uns demnächst ähnliche Verhältnisse wie in Flingern“, sagte von Lindern. Rund um den Dreiecksplatz gebe es viele Beispiele, wie Investoren den Wohnungsmarkt bestimmten. Die Folge seien steigende Mieten, die Verdrängung von Mietern und fortschreitende Gentrifizierung. So verwies sie auf den Kauf von 1000 Wohnungen an den vielkritisierten Immobilienriesen Deutsche Wohnen – was auch ein Haus in der Querstraße betrifft. Nebenan hat sich Investor Frederic Lodde eingekauft, über den Mieter berichten, er erhöhe die Mieten, sobald die Tinte trocken sei. Und dann ist da noch der Investor, der gegenüber an der Lessingstraße ein Haus kaufte, in dem ehemals Obdachlose wohnten. Es folgten Zwangsräumungen.
Für das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum sind das Symptome für eine allgemeine Entwicklung in der Stadt: „Alteingesessene Bewohner werden verdrängt“, sagt Aktivist Johannes Dörrenbächer. Und Mitstreiter Oliver Ongaro ergänzt: „Für Mieter ist es schwer, sich alleine zu wehren – eine Vernetzung fehlt.“ Die soll nun stattfinden. Für den 3. Juli lädt das Bündnis in die Christuskirche in der Kruppstraße. Ab 19 Uhr informieren Referenten über Wohnungsmarkt, Mietrecht und die Auswirkungen auf den Stadtteil. Der Eintritt ist frei.
RP 26.6.2019
Freiluft-Wohnzimmer als Protest gegen überteuerte Mieten
- Protestaktion des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum
- Aktivisten haben Freiluft-Wohnzimmer aufgebaut
- Bündnis plant nächste Woche Infoveranstaltung
Ein Bündnis für bezahlbaren Wohnraum hat am Dienstagmittag (25.06.2019) gegen steigende Mieten protestiert. Im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk haben die Aktivisten dafür ein Freiluft-Wohnzimmer aufgebaut.
Immobilien in Düsseldorf zu teuer
Der Protest fand am Dreieckplatz stattDafür kamen die Protestler mit Sofa, Tisch und Stehlampe zu einem Platz an der Düsseldorfer Dreieckstraße. Mit der Wohnzimmeraktion wollte das Bündnis auf die Immobiliensituation in Oberbilk und anderen Stadtteilen aufmerksam machen.
Spekulanten würden immer mehr Wohnhäuser kaufen und dann versuchen, die Mieten zu erhöhen, so das Düsseldorfer Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. Der Protest am Dienstag war aber noch nicht alles. Für nächste Woche plant das Bündnis eine Infoveranstaltung zum Thema Mieterhöhungen.
Stand: 25.06.2019, 13:28
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/aktion-gegen-hohen-mieten-100....
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-duesseldorf/video-kompakt-30042.html