12. September 2014 | 06.40 Uhr
Preise für Luxuswohnungen sinken
Düsseldorf in Zahlen FOTO: Düsseldorf Marketing & Tourismus
Düsseldorf.
Das Thema
Luxuswohnen hat in Düsseldorf so sehr die Gemüter bewegt wie in kaum
einer anderen Stadt. Das einstige Boom-Segment des Düsseldorfer
Wohnungsmarktes aber ist in der Krise. Gleichzeitig steigen die
Normal-Mieten. Von Thorsten Breitkopf
Die Furcht, dass in Düsseldorf nur noch Luxusimmobilien entstehen
und die Bezieher mittlerer Einkommen im Zweifel aufs billigere Land
ziehen müssen, war (und ist) groß. Doch jetzt zeigt sich erstmals eine
Trendwende auf dem Markt mit den teuren Wohnungen. Denn der Ring
deutscher Makler (RDM) beobachtet einen Rückgang der Mieten in dem
Premiumsegment. So seien die Wohnungskaltmieten an eben diesen guten
Standorten um zwölf Prozent gesunken, im Neubau-Erstbezug teils um acht
Prozent, sagt RDM-Vorsitzender Jörg Schnorrenberger.
Die Ursachen liegen auf der Hand: "In den zurückliegenden Jahren
wurden in Düsseldorf überproportional viele Luxuswohnungen gebaut. Die
Zahl der Nachfrager, die sich diese leisten können, ist jedoch
begrenzt", sagt Schnorrenberger. Außerdem seien Banken nicht bereit,
überzogene Immobilienpreise zu finanzieren, bei denen sie bei
Wiederverkauf oder Zwangsversteigerung von keinem annähernd erzielbaren
Preis ausgehen könnten.
Das Problem ist bekannt. "In Düsseldorf droht ein Überangebot an
Wohnungen mit Quadratmeterpreisen über der 5000-Euro-Grenze", sagt
Marcus Schmidt von Aengevelt Research. Von Luxuswohnungen sprechen die
Makler in Düsseldorf in der Regel bei Preisen von 5000 bis 10.000 Euro
je Quadratmeter. Die Preise bewegen sich meist im Kaufpreisbereich über
einer Million Euro, weil die Wohnungen nicht nur teuer sind, sondern oft
auch 200 Quadratmeter oder mehr messen. "Eigentümer solcher Wohnungen
verlangen Mieten von 20 bis 28 Euro kalt je Quadratmeter. Diesen Preis
zu zahlen, sind aber nur ganz wenige bereit und in der Lage", sagt
Analyst Schmidt.
Viele Investoren könnten aber die Preise nicht senken, weil ihre
Kalkulation zur Finanzierung der Immobilie auf diesen hohen Mieten
basiert. "Senken sie den Preis nur gering, zahlen sie unterm Strich
drauf", sagt ein Experte. Ohnehin sind die Renditen wegen der extrem
hohen Grundstückspreise und Baukosten mit meist weit unter drei Prozent
alles andere als attraktiv. Deshalb beobachten Analysten einen
zunehmenden Leerstand im Luxussegment. "Es dauert immer länger, einen
Mieter für die Wohnungen zu finden", sagt Schmidt. Und Leerstände finden
sich durch Überangebot und überzogene Mieten heute sogar in begehrten
Stadtteilen wie Oberkassel und Niederkassel.
Das oberste Luxussegment, also Wohnungen für 10 000 Euro je
Quadratmeter und mehr, kennt die Probleme des Überangebots übrigens
nicht. "Dieser Bereich ist sehr klein und völlig abgekoppelt. Da gibt es
keine Probleme, Käufer oder Mieter zu finden", sagt Schmidt.
Im mittleren Wohnungssegment ist der Preisanstieg übrigens
ungebrochen. Die Kosten für Eigentumswohnungen stiegen laut RDM in dem
Bereich um sechs Prozent.
Quelle: RP
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/preise-fuer-luxuswohnung...
Nur für Millionäre wird es billiger Düsseldorfer Makler: Das ist der Preis-Atlas
Von
MARC HERRIGER 11.9.2014
Die Preiserhebung des RDM in einer Grafik: So teuer sind Miet- und
Kaufobjekte in den Stadtbezirken. Man sieht wieder ein krasses
Nord-Süd-Gefälle.
Foto: zfg
Düsseldorf –
Wohnungen, Häuser in Düsseldorf kaufen oder mieten
wird immer teurer. Es sei denn, man ist Millionär: Im absoluten
Luxussegment geben die Preise erstmals nach, sagt der Ring Deutscher
Makler.
Sie waren das Steckenpferd der städtischen
Wohnungsbaupolitik unter Dirk Elbers: Luxus-Ghettos wie die
Heine-Gärten, der Belsenpark oder das Park-Palais in Oberkassel oder
das Pandion d’Or am alten Derendorfer Güterbahnhof. Gute Nachricht für
Millionäre: Die Preise für solche Objekte haben in den vergangenen
Wochen erstmals nachgegeben. „Es wurde viel gebaut, die Nachfrage
scheint aber endlich“, sagt Jörg Schnorrenberger, Vorsitzender des
Rings Deutscher Makler in Düsseldorf.
Ein Refugium für Reiche, das bald billiger wird? Der Belsenpark in Oberkassel.
Foto: Chris Goettert
Am Freitag präsentierte er die Marktbilanz aus Sicht
der Makler. Fazit: Gerade bei Einfamilienhäusern steigen die Preise
weiter rasant. Aber auch Mietwohnungen im Innenstadtbereich werden eher
teurer als günstiger.
Seine Forderung: „Wir
brauchen mehr bezahlbare Wohnungen. Es muss einfach mehr gebaut werden.“
3000 Wohnungen will der neue OB Thomas Geisel pro Jahr am liebsten
entstehen sehen. „Aber das Bauamt ist personell so schwach ausgestattet,
dass nur 800 Genehmigungen pro Jahr erteilt werden können.“
Schnorrenberger
plädiert für den Abbau von Bürokratie („Stellplatzpflicht abschaffen“)
und eine feste Quote von 30 Prozent geförderten Wohnungen pro
Neubauprojekt.
http://www.express.de/duesseldorf/nur-fuer-millionaere-wird-es-billiger-...