Fiftyfifty-Verkäufer protestieren heute vor dem Landtag

 

Pressemitteilung/ Einladung zur Pressekonferenz/ Fototermin

Düsseldorf, den 28.11.2017

Protestaktion: Rettet das Sozialticket! Arme und wohnungslose fiftyfifty-VerkäuferInnen fahren mit Luxuslimousine vor den Landtag

Anlässlich der verkehrspolitischen Beratungen im Landtag mit dem Titel „Gemeinsam die Zukunft der Mobilität gestalten“ protestieren wohnungslose und arme Verkäuferinnen und Verkäufer des Straßenmagazins fiftyfifty vor dem Landtag. Wie die Lobby, die hinter Minister Wüst steht, fahren die bisherigen Sozialticket¬nutzerInnen mit einer extra gemieteten Luxuslimousine vor. Der Weg von der Sozialberatungsstelle des Straßenmagazins fiftyfifty zum Landtag beträgt genau 3,5 Kilometer. 3500 Meter neue Straße könnten auch mit den eingesparten 40 Millionen Euro vom dem Sozialticket gebaut werden. Das Sozialticket kostet zurzeit 37,80 Euro. Die Pauschale im Alg-II-Satz für Verkehr beträgt 32,90 Euro. Für das günstigste Monatsticket ab 9 Uhr Preisstufe A muss man 50,25 Euro bezahlen. Das Sozialticket ist damit jetzt schon weniger sozial, als der Name vortäuscht. „Die Abschaffung des so genannten Sozialtickets ist ein Skandal und eine politische Kriegserklärung an arme und bedürftige Menschen in unserer Gesellschaft“, erklärt Julia von Lindern vom Straßenmagazin fiftyfifty. „Ministerpräsident Laschet versucht jetzt die Verantwortung auf den Bund abzuschieben.“ Protestaktion vor dem Landtag „Mit der Luxuslimousine zu Verkehrsminister Wüst“ Mittwoch, 29.11.2017 um 11 Uhr

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Oliver Ongaro, fiftyfifty, Tel.: 0171/53 58 494 Julia von Lindern, fiftyfifty, Tel.: 0179/920 88 79

 

Fiftyfifty-Verkäufer protestieren heute vor dem Landtag

29.11.2017 - 01:10 Uhr

Anlässlich der
verkehrspolitischen Beratungen im Landtag mit dem Titel „Gemeinsam die
Zukunft der Mobilität gestalten“ protestieren wohnungslose und arme
Verkäuferinnen und Verkäufer des Düsseldorfer Straßenmagazins Fiftyfifty
heute ab 11 Uhr vor dem Landtag.

„Wie die Lobby, die hinter Minister Wüst steht, fahren die bisherigen
Sozialticket­nutzer mit einer extra gemieteten Luxuslimousine vor“,
kündigte Fiftyfifty-Streetworker Oliver Ongaro an. „Der Weg von der
Sozialberatungsstelle des Straßenmagazins Fiftyfifty zum Landtag beträgt
genau 3,5 Kilometer. 3500 Meter neue Straße könnten auch mit den
eingesparten 40 Millionen Euro vom dem Sozialticket gebaut werden.“

Das Sozialticket kostet zurzeit 37,80
Euro. Die Pauschale im Alg-II-Satz für Verkehr beträgt 32,90 Euro. Für
das günstigste Monatsticket ab 9 Uhr Preisstufe A muss man 50,25 Euro
bezahlen. „Das Sozialticket ist damit jetzt schon weniger sozial, als
der Name vortäuscht“, so Ongaro.

„Die
Abschaffung des so genannten Sozialtickets ist ein Skandal und eine
politische Kriegserklärung an arme und bedürftige Menschen in unserer
Gesellschaft“, fügt seine Kollegin Julia von Lindern vom Straßenmagazin
Fiftyfifty hinzu. „Ministerpräsident Laschet versucht jetzt die
Verantwortung auf den Bund abzuschieben.“

Die
Linke fordert bei einer Abschaffung des Sozialtickets durch die
schwarz-gelbe Landesregierung bereits, dass die Stadt Düsseldorf für
ihre etwa 20 000 Berechtigte ein eigens vergünstigtes Ticket anbietet.

https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/fiftyfifty-verkaeufer-protestiere...

 

29. November 2017 - 07:24 Uhr

Sozialticket - Protestfahrt mit Luxuslimousine in Düsseldorf

Der breite Protest für den
Erhalt des Sozialtickets in NRW hat Wirkung gezeigt: Laschets Regierung
hat eingelenkt. Allerdings sind die Landeszuschüsse nur für 2018
gesichert. Für eine dauerhafte Zusage machen Bedürftige auf
ungewöhnliche Weise mobil.

Arme
und wohnungslose Sozialticketnutzer wollen am Mittwochvormittag mit
einer gemieteten Luxuslimousine vor das Parlament in Düsseldorf fahren
und nach ihren Alternativen zum Sozialticket fragen.

Düsseldorf. Die Zukunft des Sozialtickets für
Bedürftige beschäftigt am Mittwoch (10 Uhr) den nordrhein-westfälischen
Landtag in einer Aktuellen Stunde. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU)
hat dem geplanten Oppositionsangriff auf seine schwarz-gelbe Koalition
allerdings schon Wind aus den Segeln genommen. Die
Regierung hatte am Dienstag zugesagt, die Landeszuschüsse zu dem
verbilligten Nahverkehrsticket im kommenden Jahr doch nicht zu kürzen.

SPD und Grüne wollten im Landtag ursprünglich eine „kalte“
Sozialpolitik anprangern. Nun fordern sie eine Finanzierungszusage für
die gesamte Legislaturperiode. Zu diesem Zweck wollen arme und
wohnungslose Sozialticketnutzer am Vormittag (11 Uhr) mit einer
gemieteten Luxuslimousine vor das Parlament fahren und nach ihren
Alternativen zum Sozialticket fragen. Initiator ist das Düsseldorfer
Straßenmagazin „fiftyfifty“.dpa

Mehr zum Thema

http://www.wz.de/home/politik/nrw/sozialticket-protestfahrt-mit-luxuslim...

 

 

In einer Strecht-Limousine hatten die fiftyfifty-Verkäufer vorher noch nie gesessen, sie wären froh, wenn sie sich ein Sozialticket leisten könnten

Düsseldorf: Sozialticket Reloaded

Als Protestaktion gegen Verkehrsminister Hendrik Wüst und die Pläne
der NRW-Regierung fuhren am Mittwoch (29.11.) einige Wohnungslose in
einer weißen Stretch-Limousine am Landtag vor. Organisiert vom
Straßenmagazin fiftyfifty zeigten die Teilnehmer der Aktion ein
Transparent, auf dem ein Sozialticket zu 15 Euro gefordert wurde. Damit
wäre es allen möglich, sich eine Ticket leisten zu können.

Landesregierung auf Sparkurs

Doch die Idee der schwarz-gelben Regierung war eine andere. 40
Millionen Euro zahlt die Landesregierung NRW aktuell an die
Verkehrsverbünde, damit diese ein Sozialticket anbieten können. Das war
schon 2017 zu wenig, da die Nachfrage an dem Ticket bei Bedürftigen groß
war. Der Preis für das Sozialticket wurde zum 1. Oktober 2017 auf 37,80
Euro erhöht. Bereits im September gab es erste Anzeichen, dass die neue
schwarz-gelbe Regierung sich mit dem Gedanken trägt, das
Verkehrsressort zu entlasten und die 40 Millionen Euro einzuspraren.
Zwei Monate später war es dann so weit: Verkehrsminister Hendrik Wüst
verkündete die konkreten Pläne. Die Zuschüsse sollten im Jahr 2018 auf
35 Millionen Euro sinken, dann 2019 auf 20 Millionen und schließlich der
komplette Entfall. Ein Sturm der Entrüstung ging durch das Land bei
allen sozial engagierten Organisationen und Gruppierungen.

Soziale Verantwortung

Dominikaner-Pater Wolfgang Sieffert von der Altstadt-Armenküche sprach von einem Versuchsballon, inwieweit sich die Politik der sozialer Verantwortung entziehen kann. Doch Minister Wüst ruderte zurück, der Gegenwind war zu stark. Noch am Mittwoch (29.11.) flog eine große Kurve, um dann zu verkünden, man wolle das System des Sozialticket überarbeiten. Das Angebot soll nun landesweit vereinheitlich werden und auch für Auszubildende offen sein. Nun erkannte er Mobilität als Teilhabe, die weiter für alle ermöglicht werden soll.

Das Straßenmagazin fiftyfifty hatte die
ganze Diskussion mit Schrecken verfolgt. Wie Julia von Lindern betont,
sind es in Düsseldorf rund 90.000 Berechtigte, die ein Sozialticket
kaufen könnten. Nur 13.000 kaufen es wirklich, denn für viele ist auch
der ermäßigte Preis zu viel. Im Hartz IV-Satz sind nur 28 Euro pro Monat
für Nahverkehr vorgesehen. Doch wer ohne Fahrkarte fährt, lauft das
Risiko erwischt zu werden und als Wiederholungstäter im Gefängnis zu
landen. Wer zu mehr als sechs Monaten verurteilt wird, verliert seine
Wohnung, da die Ämter diese nicht länger finanzieren und der Kreislauf
der Obdachlosigkeit beginnt.

Die Pläne von CDU und FDP empfinden
die Wohnungslosen als Hohn. Auch Kommentare wie Skandalös und
Geschmacklos waren zu hören. Ob die im Landtag festgelegte Sicherungs
des Tickets nun wirklich Bestand hat, bleibt abzuwarten.

Ute Neubauer |

29.11.2017 | 23:52:01 Uhr

https://www.report-d.de/Duesseldorf/Aktuelles/Duesseldorf-Sozialticket-R...

 

 

Protestaktion mit Stretch-Limo am landtag

Express 30.11.17