Geldvermögen auf Rekordhoch.

 

Aus: Ausgabe vom 04.01.2021, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Geldvermögen liegen auf Rekordhoch

Frankfurt am Main. Das Geldvermögen in
Deutschland hat ein neues Rekordhoch erreicht. Nach Berechnungen der DZ
Bank dürfte es 2020 um 393 Milliarden Euro auf 7,1 Billionen Euro
zugenommen haben, berichtete dpa am Sonnabend. Über die
Verteilung wurden keine Angaben gemacht. Die DZ Bank geht für das Jahr
2020 von einer Sparquote auf Rekordniveau von 16 Prozent aus. Die
bislang höchsten Sparquoten wurden 1991 und 1992 mit jeweils 12,9
Prozent gemessen. 2019 waren es 10,9 Prozent. (dpa/jW)

https://www.jungewelt.de/artikel/393606.geldverm%C3%B6gen-liegen-auf-rek...

 

 

 

Geldvermögen der Deutschen steigt im Corona-Jahr auf neues Rekordhoch

Laut einer Studie der DZ Bank sind die Menschen
in Deutschland so reich wie nie: 2020 stieg ihr Geldvermögen auf rund
sieben Billionen Euro.

DPA

Die Menschen in Deutschland haben im Corona-Jahr wie die
Weltmeister gespart und sind dadurch in Summe so reich wie nie. Nach
Berechnungen der DZ Bank dürfte das Geldvermögen der privaten Haushalte
im Jahr 2020 um 393 Mrd. Euro auf den Rekordwert von 7,1 Billionen Euro
zugenommen haben.

Den üppigen Zuwachs von 5,9 Prozent zum Vorjahr erklärt
DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel zum überwiegenden Teil mit einer
historisch hohen Sparquote. Aus Sorge vor Kurzarbeit oder
Arbeitslosigkeit hielten viele Menschen ihr Geld zusammen, zudem
bremsten die zeitweisen Schließungen im Einzelhandel den Konsum.

Sparquote auf Rekordniveau

Die DZ Bank geht für das Jahr 2020 von einer Sparquote auf
Rekordniveau von 16 Prozent aus, der Bankenverband BVR hatte Anfang
Dezember sogar einen Wert von rund 17 Prozent prognostiziert.

BVR erwartet Anstieg der Sparquote auf höchsten Stand seit der Wiedervereinigung

Auf Jahressicht legten die privaten Haushalte in Deutschland
diesen Berechnungen zufolge von 100 Euro verfügbarem Einkommen 16
beziehungsweise 17 Euro auf die hohe Kante. Die bislang höchsten
Sparquoten in Deutschland wurden nach Zahlen des Statistischen
Bundesamtes 1991 und 1992 mit jeweils 12,9 Prozent gemessen. 2019 waren
es 10,9 Prozent.

Zwar erholten sich auch die Aktienmärkte im Jahr 2020
vergleichsweise rasch vom Corona-Crash im Februar und März. Doch die
Wertzuwächse bei Aktien und Fonds trugen nur einen kleinen Teil zum
Anstieg der privaten Geldvermögen bei. "Letztlich war der
Geldvermögenszuwachs 2020 fast ausschließlich der durch die Corona-Krise
extrem hohen Ersparnis zu verdanken", bilanziert Stappel.

Letztlich war der Geldvermögenszuwachs 2020 fast ausschließlich der durch die Corona-Krise extrem hohen Ersparnis zu verdanken.

https://finanzbusiness.de/nachrichten/banken/article12663620.ece

Qualitätsjournalismus
erfordert Investitionen. Wenn Sie diesen Artikel teilen möchten,
verwenden Sie bitte den nachstehenden Link.
https://finanzbusiness.de/nachrichten/banken/article12663620.ece.
oder geben Sie den Artikel nicht weiter, weil es als ein Verstoß gegen das Urheberrecht und unsere AGB betrachtet wird.

Zwei
Billionen Euro sind "zwischengeparkt" 

Im Vergleich zu 2019 legten die Privathaushalte seinen Berechnungen
zufolge voraussichtlich über 100 Mrd. Euro mehr auf die hohe Kante.
"Allerdings blieben die Mittel größtenteils einfach auf den Girokonten
stehen und wurden nicht angelegt", schreibt der Ökonom.

Im Zinstief wüssten viele Anleger "nicht wohin mit freiwerdenden oder
neuen Anlagemitteln". Inzwischen seien mehr als 28 Prozent des gesamten
Geldvermögens - also rund zwei Billionen Euro - dauerhaft
"zwischengeparkt", vorwiegend in Form von Sichteinlagen, die bei Bedarf
rasch umgeschichtet werden können, wie zum Beispiel Tagesgeld.

Aktien erleben eine Renaissance

Die Aktie jedoch kam bei den als eher risikoscheu geltenden Deutschen in
der Krise zu einer Renaissance: Im ersten Halbjahr 2020 stieg der
Studie zufolge die Geldvermögensbildung in Form von Aktien auf 28,5 Mrd.
Euro. Dies sei das 2,8-Fache der Netto-Mittelanlage im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Auch Fonds und Zertifikate verbuchten
Mittelzuflüsse. Diese Entwicklungen stimmten zuversichtlich, schreibt
Stappel. Es sei jedoch zu früh, um bereits von "einer neuen Aktienkultur
in Deutschland" zu sprechen.

Qualitätsjournalismus
erfordert Investitionen. Wenn Sie diesen Artikel teilen möchten,
verwenden Sie bitte den nachstehenden Link.
https://finanzbusiness.de/nachrichten/banken/article12663620.ece.
oder geben Sie den Artikel nicht weiter, weil es als ein Verstoß gegen das Urheberrecht und unsere AGB betrachtet wird.

Zwei
Billionen Euro sind "zwischengeparkt" 

Im Vergleich zu 2019 legten die Privathaushalte seinen Berechnungen
zufolge voraussichtlich über 100 Mrd. Euro mehr auf die hohe Kante.
"Allerdings blieben die Mittel größtenteils einfach auf den Girokonten
stehen und wurden nicht angelegt", schreibt der Ökonom.

Im Zinstief wüssten viele Anleger "nicht wohin mit freiwerdenden oder
neuen Anlagemitteln". Inzwischen seien mehr als 28 Prozent des gesamten
Geldvermögens - also rund zwei Billionen Euro - dauerhaft
"zwischengeparkt", vorwiegend in Form von Sichteinlagen, die bei Bedarf
rasch umgeschichtet werden können, wie zum Beispiel Tagesgeld.

Aktien erleben eine Renaissance

Die Aktie jedoch kam bei den als eher risikoscheu geltenden Deutschen in
der Krise zu einer Renaissance: Im ersten Halbjahr 2020 stieg der
Studie zufolge die Geldvermögensbildung in Form von Aktien auf 28,5 Mrd.
Euro. Dies sei das 2,8-Fache der Netto-Mittelanlage im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Auch Fonds und Zertifikate verbuchten
Mittelzuflüsse. Diese Entwicklungen stimmten zuversichtlich, schreibt
Stappel. Es sei jedoch zu früh, um bereits von "einer neuen Aktienkultur
in Deutschland" zu sprechen.

Im Jahresverlauf 2021 dürfte ein erheblicher Teil der liquiden
Mittel, die die Haushalte 2020 (...) auf ihren Girokonten geparkt haben,
wieder in den privaten Konsum abfließen.
Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank

"Im Jahresverlauf 2021 dürfte ein erheblicher Teil der liquiden Mittel,
die die Haushalte 2020 (...) auf ihren Girokonten geparkt haben, wieder
in den privaten Konsum abfließen", prognostizierte der neue
Chefvolkswirt der DZ Bank, Michael Holstein.

Sobald die Pandemie-Lage es zulasse, dürften vor allem Ausgaben für
Reisen, Restaurantbesuche sowie kulturelle Veranstaltungen steigen. "Wir
rechnen in der zweiten Jahreshälfte 2021 mit einem regelrechten
Post-Corona-Boom, der auch die deutsche Konjunktur merklich anschieben
wird. Zeitweise wird die Sparquote dann auch unter ihr längerfristiges
Durchschnittsniveau absinken",

 

 

Qualitätsjournalismus
erfordert Investitionen. Wenn Sie diesen Artikel teilen möchten,
verwenden Sie bitte den nachstehenden Link.
https://finanzbusiness.de/nachrichten/banken/article12663620.ece.
oder geben Sie den Artikel nicht weiter, weil es als ein Verstoß gegen das Urheberrecht und unsere AGB betrachtet wird.

Zwei
Billionen Euro sind "zwischengeparkt" 

Im Vergleich zu 2019 legten die Privathaushalte seinen Berechnungen
zufolge voraussichtlich über 100 Mrd. Euro mehr auf die hohe Kante.
"Allerdings blieben die Mittel größtenteils einfach auf den Girokonten
stehen und wurden nicht angelegt", schreibt der Ökonom.

Im Zinstief wüssten viele Anleger "nicht wohin mit freiwerdenden oder
neuen Anlagemitteln". Inzwischen seien mehr als 28 Prozent des gesamten
Geldvermögens - also rund zwei Billionen Euro - dauerhaft
"zwischengeparkt", vorwiegend in Form von Sichteinlagen, die bei Bedarf
rasch umgeschichtet werden können, wie zum Beispiel Tagesgeld.

Aktien erleben eine Renaissance

Die Aktie jedoch kam bei den als eher risikoscheu geltenden Deutschen in
der Krise zu einer Renaissance: Im ersten Halbjahr 2020 stieg der
Studie zufolge die Geldvermögensbildung in Form von Aktien auf 28,5 Mrd.
Euro. Dies sei das 2,8-Fache der Netto-Mittelanlage im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Auch Fonds und Zertifikate verbuchten
Mittelzuflüsse. Diese Entwicklungen stimmten zuversichtlich, schreibt
Stappel. Es sei jedoch zu früh, um bereits von "einer neuen Aktienkultur
in Deutschland" zu sprechen.

Im Jahresverlauf 2021 dürfte ein erheblicher Teil der liquiden
Mittel, die die Haushalte 2020 (...) auf ihren Girokonten geparkt haben,
wieder in den privaten Konsum abfließen.
Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank

"Im Jahresverlauf 2021 dürfte ein erheblicher Teil der liquiden Mittel,
die die Haushalte 2020 (...) auf ihren Girokonten geparkt haben, wieder
in den privaten Konsum abfließen", prognostizierte der neue
Chefvolkswirt der DZ Bank, Michael Holstein.

Sobald die Pandemie-Lage es zulasse, dürften vor allem Ausgaben für
Reisen, Restaurantbesuche sowie kulturelle Veranstaltungen steigen. "Wir
rechnen in der zweiten Jahreshälfte 2021 mit einem regelrechten
Post-Corona-Boom, der auch die deutsche Konjunktur merklich anschieben
wird. Zeitweise wird die Sparquote dann auch unter ihr längerfristiges
Durchschnittsniveau absinken",