Geldvermögen gewachsen

 

Reichtum
Geldvermögen der Deutschen kratzt an Sechs-Billionen-Marke

Die Deutschen werden immer vermögender -
zumindest in der Summe. Aktionäre profitieren von der guten
Börsenentwicklung. Der Hauptgrund für die erneute Steigerung des
Geldvermögens ist aber ein anderer.

Die Deutschen haben trotz Zinsflaute so viel Geld auf der hohen Kante
wie noch nie - und es wird stetig mehr. Das Geldvermögen der privaten
Haushalte stieg zum Ende des zweiten Quartals 2018 auf den Rekordwert
von 5977 Milliarden Euro.

Das waren nach Angaben der Deutschen Bundesbank vom Mittwoch gut 80
Milliarden Euro mehr als in den ersten drei Monaten des laufenden
Jahres.

Der Zuwachs erklärt sich zum einen damit, dass die Deutschen wie die
Weltmeister sparen: Der Bankenverband BVR berichtete kürzlich von einem
Anstieg der Sparquote auf 10,2 Prozent. Von 100 Euro Einkommen werden
also 10 Euro gespart. Zum anderen profitieren Besitzer von Aktien oder
Fonds von Bewertungsgewinnen an den Märkten.

Besonders beliebt bei hiesigen Sparern jedoch nach wie vor: Sie
horten Bargeld oder parken es auf Giro- und Tagesgeldkonten. Und das,
obwohl Banken und Sparkassen - wenn überhaupt - nur noch spärliche
Zinsen bieten. Der Vorteil aus Sicht vieler Verbraucher: Sie können
solche Bestände bei Bedarf rasch umschichten.

Gut 43 Milliarden Euro kamen bei diesem Posten der Bundesbank zufolge
im zweiten Quartal per Saldo hinzu - mit Abstand der größte Zuwachs.
Somit steckten Ende Juni 2371 Milliarden Euro in Bargeld und
Bankeinlagen - das sind fast 40 Prozent des gesamten Geldvermögens der
Privathaushalte in Europas größter Volkswirtschaft.

Fast ebenso hoch in der Beliebtheitsskala stehen Lebensversicherungen
und andere Vorsorge fürs Alter. Hier erhöhten sich die Bestände zum
Vorquartal um rund 18 Milliarden auf 2241 Milliarden Euro.

Insgesamt stellt die Bundesbank „eine anhaltende ausgeprägte
Präferenz für liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlageformen“
fest. Das Engagement in Aktien sei im zweiten Vierteljahr schwächer
gewesen als in den Vorquartalen. Mit 629 Milliarden Euro blieben die
Aktienbestände zum Vorquartal (624,5 Mrd Euro) fast unverändert. Dazu
kommen gut 586 (Vorquartal: 572) Milliarden Euro in Investmentfonds.

Immerhin trauen sich wegen des Zinstiefs wieder mehr Privatanleger an
die Börse: Die Zahl der Aktionäre in Deutschland stieg 2017 auf gut
zehn Millionen. Das ist der höchste Stand seit zehn Jahren. Experten
sind aber unsicher, ob das eine nachhaltige Trendwende ist.

Im Gegensatz zu Sparern profitieren Kreditnehmer von der Zinsflaute.
Die privaten Haushalte nutzten die niedrigen Zinsen nach Angaben der
Bundesbank auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres, um sich günstig
Kredite zu verschaffen - vor allem für den Wohnungsbau. Die gesamten
Verbindlichkeiten der Privathaushalte stiegen um 0,8 Prozent auf 1755
Milliarden Euro. Abzüglich der Schulden erhöhte sich das
Nettogeldvermögen der privaten Haushalte vom ersten auf das zweiten
Quartal 2018 um knapp 66 Milliarden Euro auf 4222 Milliarden Euro.

Die Bundesbank berücksichtigt bei der Berechnung des Geldvermögens
Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche an Versicherungen -
nicht jedoch Immobilien. Wie das Vermögen verteilt ist, geht aus den
Daten nicht hervor. (dpa)

http://www.fr.de/wirtschaft/reichtum-geldvermoegen-der-deutschen-kratzt-...

 

 

Aus: Ausgabe vom 18.10.2018, Seite 5 / Inland

Privates Geldvermögen gewachsen

Frankfurt am Main. Das
Geldvermögen der privaten Haushalte in der Bundesrepublik wächst weiter.
Es stieg zum Ende des zweiten Quartals 2018 auf den Rekordwert von
5.977 Milliarden Euro. Das waren nach Angaben der Deutschen Bundesbank
vom Mittwoch gut 80 Milliarden Euro mehr als in den ersten drei Monaten
des laufenden Jahres. Angaben zur Verteilung des Vermögens machte die
Bundesbank nicht. (dpa/jW)

https://www.jungewelt.de/artikel/341844.privates-geldverm%C3%B6gen-gewac...