Wohnen ist den Deutschen teuer - vor allem im Westen
Erstellt 10.09.2015
Private Haushalte wenden mehr als ein Drittel (35 Prozent) ihrer
Konsumausgaben für Wohnen, Energie und Instandhaltung der Wohnung auf.
Foto: Bernd von Jutrczenka
Wiesbaden –
Die eigenen vier Wände sind den Deutschen lieb und
vor allem teuer. Die privaten Haushalte wenden mit durchschnittlich 845
Euro im Monat mehr als ein Drittel (34,5 Prozent) ihrer Konsumausgaben
für Wohnen, Energie und die Instandhaltung ihrer Wohnung auf.
Das geht aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe hervor, aus der das
Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Danach gaben die
privaten Haushalte 2013 insgesamt durchschnittlich 2448 Euro pro Monat
für ihren Konsum aus.
Zweitgrößter Posten war
Ernährung und Kleidung (19 Prozent) vor Verkehr, Post und
Telekommunikation (17 Prozent). Weitere 16 Prozent ihrer Konsumbudgets
gaben die Verbraucher für Freizeit, Unterhaltung, Kultur sowie fürs
Essengehen und für Hotelübernachtungen aus. 14 Prozent entfielen auf
andere Waren und Dienstleistungen, Möbel und Haushaltsgeräte,
Gesundheitspflege sowie Bildung.
In Ost- und
Westdeutschland gaben die Menschen ihr Geld für ähnliche Dinge aus.
Allerdings haben die Osthaushalte mit durchschnittlich 2048 Euro nur
rund 80 Prozent des Konsumetats der Westdeutschen zur Verfügung.
Insgesamt
steigen die Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland stetig - was
sowohl an der Inflation als auch an den gestiegenen Einkommen und der
aktuellen Rekordbeschäftigung liegen dürfte. Hinzu kommt, dass
Verbraucher angesichts der extrem mickrigen Zinsen seit Jahren mehr Geld
in den Konsum stecken, da sich Sparbuch & Co. kaum lohnen.
Nach
den Zahlen der Statistiker gaben die Privathaushalte 1998 im Schnitt
monatlich nur 2061 Euro für den Konsum aus, 2008 waren es bereits rund
2245 Euro. Dabei ist der Anteil, der für die eigenen vier Wände
ausgegeben wird, ebenfalls gestiegen: Von 31,9 Prozent (657 Euro) im
Jahr 2008 auf 34,5 Prozent (845 Euro) 2013.
Allerdings
steckten die Haushalte in den neuen Bundesländern 2013 «nur» 33,4
Prozent ihrer Konsumetats oder 684 Euro in diesen Bereich - auch, weil
Wohnraum in Teilen Ostdeutschlands günstiger ist. Im Westen gaben die
Privathaushalte im Schnitt 888 Euro (34,8 Prozent) für das Wohnen aus.
Kleidung,
Freizeit und Kultur ließen sich die Menschen dagegen weniger kosten.
Konstant blieben über die Jahre die Ausgaben für Nahrungsmittel,
Getränke und Zigaretten. (dpa)
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