Kassiert der OSD von Prostituierten?

 

Kassiert der OSD von Prostituierten?

Von Dieter Sieckmeyer 13.9.15

27-Jährige musste angeblich das
Geld der Freier in einem Bus des Ordnungsamtes abgeben. Prozess vor dem
Amtsgericht wird fortgesetzt.

Prostituierte auf der Straße. Foto: Sebastian Konopka/Illustration

dpa

Prostituierte auf der Straße. Foto: Sebastian Konopka/Illustration

Düsseldorf. Eigentlich
sollte eine Prostituierte am Freitag im Rahmen eines beschleunigten
Verfahrens vor dem Amtsgericht verurteilt werden. Doch nun wird es am
Dienstag einen zweiten Verhandlungstag geben. Denn die 27-Jährige hatte
angegeben, dass sie die Einnahmen aus ihren Liebesdienstes in einem Bus
des Ordnungs- und Service-Dienstes der Stadt abgeben musste. Das soll
durch die Zeugensaussage eines OSD-Mitarbeiters geklärt werden.

In der vergangenen Woche war die
Mutter von vier Kindern an der Charlottenstraße aufgegriffen worden.
Seit November vergangenen Jahres war sie immer wieder vom OSD im
Sperrbezirk erwischt worden, als die Prostituierte Freier ansprach.
Doch alle Platzverweise und Geldbußen ließen die Angeklagte
unbeeindruckt. Weil die Frau keinen festen Wohnsitz hat, wurde nun
erstmals Haftbefehl erlassen. Im Rahmen des beschleunigten Verfahrens
muss der Prozess dann innerhalb von einer Woche stattfinden.

Die vier Kinder leben inzwischen bei der Großmutter

Zunächst schilderte die Angeklagte
ihre traurige Geschichte. Vor zwei Jahren kam sie nach Deutschland, um
hier auf den Strich zu gehen. Die vier Kinder im Alter von sechs bis elf
Jahren hat sie in Bulgarien bei ihrer Mutter zurückgelassen. Dass sie
als Prostituierte arbeitet, gab die 27-Jährige auch offen zu.

Sie machte
allerdings dem Ordnungsamt schwere Vorwürfe : „Ich musste einmal 100
Euro in einem Bus abgeben.“ Das seien die gesamten Einnahmen in dieser
Nacht gewesen.

Die Staatsanwaltschaft vermutet,
dass es sich dabei um eine mögliche Sicherheitsleistung handelt, wenn
die Frau Bußgelder nicht bezahlt hat. Das wäre dann rechtlich auch nicht
zu beanstanden.

Trotzdem soll das
im Rahmen eines zweiten Verhandlungstages geklärt werden. Am Dienstag
wird der OSD-Mitarbeiter, der an dem Einsatz beteiligt war, als Zeuge
gehört.

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