Klasse macht Kasse
Überraschend ist das nicht: Die Reichen und Superreichen gingen mit
einem kräftigen Finanzpolster in die Coronakrise. Sie profitierten im
vergangenen Jahr vor allem vom Anstieg der Aktienkurse. Machten weiter
richtig Kasse.
Zum Zahlenwerk: Insgesamt legte das Vermögen der
Dollar-Millionäre weltweit gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent auf 74
Billionen US-Dollar (65,58 Billionen Euro) zu, wie aus einer am Mittwoch
veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Capgemini
hervorgeht. Rund um den Globus gab es im vergangenen Jahr 19,6 Millionen
Menschen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mehr als einer
Million Dollar verfügten. Das waren 8,8 Prozent mehr als im Jahr 2018.
Knapp ein Prozent kam auf mehr als 30 Millionen Dollar. In Deutschland
stieg die Zahl der vermögenden Privatanleger den Angaben zufolge um 8,6
Prozent auf knapp 1,5 Millionen.
Ihr Vermögen aus Aktien,
festverzinslichen Wertpapieren, alternativen Investments, Bargeld sowie
nicht selbst genutzten Immobilien stieg um 8,8 Prozent auf rund 5,48
Billionen Dollar (4,86 Billionen Euro). Die Dollar-Millionäre in
Deutschland profitierten insbesondere von gestiegenen Kursen am
Aktienmarkt und höheren Immobilienpreisen. Zum Vergleich: Das
Geldvermögen aller privaten Haushalte in Deutschland summierte sich Ende
2019 nach Angaben der Bundesbank auf rund 6,46 Billionen Euro. Dabei
handelt es sich um Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen sowie Ansprüchen
gegenüber Versicherungen. Immobilien werden nicht berücksichtigt.
Capgemini zufolge zählt Deutschland weiterhin zu den Ländern mit den
meisten Dollar-Millionären. An der Spitze liegen erneut die USA, gefolgt
von Japan, Deutschland und der Volksrepublik China. Diese Länder stehen
zusammen für nahezu 62 Prozent der Vermögenden weltweit. Nach einer
kürzlich veröffentlichten Untersuchung der Boston Consulting Group
halten Dollar-Millionäre weltweit mehr als die Hälfte des gesamten
Finanzvermögens aus Bargeld, Aktien, Wertpapieren und Fonds.
Nur:
Bleiben Superreiche coronabedingt superreich? Capgemini-Analyst
Klaus-Georg Meyer kann trotz gewisser »Ungewissheit« die Klientel
beruhigen: Ein Teil der Verluste sei durch die jüngste Erholung an den
Börsen aufgeholt worden, sagte er. (dpa/jW)
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