Kritik an neuem Preis für Sozialticket

 

22. Dezember 2015 | 00.00 Uhr

Düsseldorf

Kritik an neuem Preis für Sozialticket

Düsseldorf.

Die Düsseldorfer Initiative für die Fahrkarte bemängelt Anstieg auf 34,75 Euro.

Die Vertreter von Geringverdienern und
Sozialleistungsbeziehern fürchten um die Mobilität dieser Gruppe. Laut
"Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf" wird die vom
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) beschlossene Preiserhöhung des
Sozialtickets, dazu führen, dass sich weniger Menschen diese Fahrkarte
leisten können. Der Preis steigt zum 1. April von 30,90 auf 34,75 Euro.
Für einen alleinlebenden Hilfebezieher, dem 404 Euro pro Monat zur
Verfügung stehen, würde dieser Preis knapp zehn Prozent seines
Einkommens bedeuten. "Mobilität ist für jeden, auch für arme Menschen
extrem wichtig und muss ermöglicht werden. Deshalb muss das Sozialticket
auch tatsächlich bezahlbar sein und nicht nur den Namen tragen", sagte
Holger Kirchhöfer von der Altstadt-Armenküche.

Die Düsseldorfer Initiative hatte bereits bei der Einführung des
preisreduzierten Tickets 2011 kritisiert, dass der Preis zu hoch liege
und sich ein Teil der Berechtigten es nicht leisten könne. Im Regelsatz
ist für die Inanspruchnahme des Nahverkehrs eine Summe von rund 20 Euro
vorgesehen. Die Nutzer-Quote liegt nach Angaben der Initiative bei unter
zehn Prozent, in ländlichen Gebieten sogar unter fünf Prozent.

Die Kritiker schlagen einen Preis von 15 Euro vor und
argumentieren, dass der VRR so mehr Fahrgäste und unterm Strich auch
mehr Einnahmen verzeichnen könnte. Auch preisreduzierte Einzel- und
Viererkarten seien für die Mobilität der Betroffenen wichtig.

(hdf)

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kritik-an-neuem-preis-fu...