Mehr Drogentote in Deutschland und Europa

 

Mehr Drogentote in Deutschland und Europa

Der Konsum von illegalen Drogen fordert in Deutschland immer mehr Menschenleben. Die Zahl drogenbedingter Todesfälle sei in Deutschland auf mindestens 1826 pro Jahr geklettert, heißt es im Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Die Zahl stammt aus dem Jahr 2021. Das sind 245 Tote mehr als 2020 und etwa doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Deutschland ist in der EU Spitzenreiter. Die Tendenz zeigt aber EU-weit nach oben. dpa

FR 17.6.23

 

Zahl der Drogentoten im vergangenen Jahr auf 1990 gestiegen

Erstellt:

„Schockierend und alarmierend“ nennt
der Drogenbeauftragte der Bundesregierung die Zahlen. In den
vergangenen Jahren gab es einen kontinuierlichen Anstieg bei den
Drogentoten.

Berlin - Die Zahl
der Drogentoten ist weiter gestiegen. Im vergangenen Jahr starben nach
Angaben des Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert,
1990 Menschen an den Folgen des Missbrauchs illegaler Drogen. Das waren
164 mehr als im Jahr davor.

Der SPD-Politiker gab die Zahlen in
Berlin bekannt und nannte sie „schockierend und alarmierend“. „Sucht
ist eine Krankheit, kein Stigma. Suchtkranke Menschen dürfen nicht
länger ausgegrenzt werden. Deshalb müssen wir über Drogenkonsum, über
eine bessere Suchthilfe und mehr Prävention sprechen“, sagte Blienert.

Kontinuierlicher Anstieg

Den Angaben zufolge gab es in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen
Anstieg. 2012 waren es demnach noch 944 Menschen, die an den Folgen des
Konsums illegaler Substanzen gestorben sind. Einschränkend wird
angemerkt, dass die Aussagekraft der Daten begrenzt und fehleranfällig
sei, was an unterschiedlichen Erfassungsmethoden in den Bundesländern
liege.

Haupttodesursachen waren demnach
2022 weiterhin Opioide (1194 Todesfälle) - dazu zählen Heroin, Morphin,
Methadon oder etwa das Schmerzmittel Fentanyl. Todesursächlich seien
vielfach auch die Langzeitfolgen des Drogenkonsums (663 Fälle).

41 Jahre alt, männlich

Einen
Anstieg der Todesfälle gab es auch durch sogenannte polyvalente
Vergiftungen, also durch Mischkonsum verschiedener Drogen. Hier werden
vor allem Kokain, Crack, Amphetamine und psychoaktive Medikamente
genannt. Die meisten der im Schnitt knapp 41 Jahre alten Todesopfer
waren Männer (1648).

Mehr Drogentote in Deutschland und Europa

Der
Konsum von illegalen Drogen fordert in Deutschland immer mehr
Menschenleben. Die Zahl drogenbedingter Todesfälle sei in Deutschland
auf mindestens 1826 pro Jahr geklettert, heißt es im Jahresbericht der
Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Die Zahl
stammt aus dem Jahr 2021. Das sind 245 Tote mehr als 2020 und etwa
doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Deutschland ist in der EU
Spitzenreiter. Die Tendenz zeigt aber EU-weit nach oben. dpa