Wohnungen für Studenten teurer
FOTO: David Young
Düsseldorf.
Laut einer aktuellen Studie gehört Düsseldorf weiterhin zu den
Universitätsstädten mit angespanntem Wohnmarkt. Düsseldorf liegt bei den
Mieten 33 Prozent über dem Schnitt aller untersuchten Städte.
Von Denisa Richters
Die gute Nachricht zuerst: Wer von auswärts
kommt, um in Düsseldorf zu studieren, sollte sich am besten ein Zimmer
in einer Wohngemeinschaft suchen. Denn dies ist der Bereich, in dem es
bei den Preisen im Vergleich zu 2014 eine leichte Entspannung gegeben
hat: 360 Euro muss man in Düsseldorf im Schnitt dafür im Monat zahlen,
ein Jahr zuvor waren es noch 366 Euro gewesen, 2013 allerdings mit 330
Euro deutlich weniger als heute. Und selbst bei den WG-Zimmern liegt
Düsseldorf weit über dem Mittel aller deutscher Hochschulstädte - das
beträgt nämlich nur 300 Euro. Die schlechte Nachricht: Mit 9,30 Euro
wird bei Mietwohnungen in Düsseldorf der höchste Quadratmeterpreis in
NRW verlangt. Im Bundesdurchschnitt werden nur sieben Euro fällig.
All das geht aus einem bundesweiten Ranking hervor, für das der
Berliner Immobilienentwickler GBI insgesamt 87 deutsche
Hochschulstandorte mit je mehr als 5000 Studierenden untersucht hat. 23
Faktoren wurden geprüft und gewichtet: darunter Miet- und WG-Preise,
Leerstands-Quoten, Entwicklung der Studentenzahlen und die
Altersstruktur der Bewohner.
Das sind die Mietpreise in Düsseldorf
FOTO: RPO
Düsseldorf belegt in dem Ranking den 17. Platz, gehört somit zu
den bundesweit 25 Hochschulstädten, in denen ein besonders hoher Druck
auf den studentischen Wohnungsmarkt besteht. 2014 stand die
NRW-Landeshauptstadt zwar noch drei Plätze weiter vorne, das heißt aber
nicht, dass sich die Lage entspannt hat: Vielmehr ist in anderen Städten
der Druck noch mehr gestiegen als in Düsseldorf. Auf Rang eins ist wie
im Vorjahr München, gefolgt von Frankfurt, Hamburg und Stuttgart. Köln
steht auf Platz 5 (2014: Platz 4). Während der Anspannungsfaktor beim
studentischen Wohnen in der Domstadt gesunken ist - auf 64,5 von
möglichen 100 Punkten (2014 waren es noch 70), ist er in Düsseldorf von
49 auf 51 gestiegen. Die Studie führt dafür mehrere Faktoren an: So
erhöht sich die Einwohnerzahl in der Landeshauptstadt allein durch den
Zuzug von 18- bis 29-Jährigen jedes Jahr um ein Prozent. 2013 sind der
Studie zufolge 6319 Menschen aus dieser Altersgruppe mehr in die Stadt
gezogen als weggezogen, die Tendenz ist steigend. Gestiegen ist auch die
Zahl der Studierenden insgesamt: Waren es im Wintersemester 2012/13
noch 36.407, wurden ein Jahr später 41.732 gezählt. Einen Anstieg gibt
es in diesem Zeitraum auch bei den Erstsemestern - um 19 Prozent auf
7748. Der Anteil ausländischer Studenten ist hingegen mit 12,3 Prozent
leicht zurückgegangenen (Wintersemester 2012/13 13,2 Prozent). Dass die
Heinrich-Heine-Universität auch eine Uniklinik hat, führt zu einer
dauerhaft hohen und überregionalen Nachfrage an Studienplätzen.
Nur 9,1 Prozent der Studierenden finden eine Wohnung in den -
günstigen - Studentenheimen. Diese Quote liegt unter dem
Bundesdurchschnitt, das heißt, die Studenten sind stärker auf den freien
Wohnungsmarkt angewiesen. Verschärft wird die Situation durch die
relativ niedrige Leerstandsquote von 2,9 Prozent, die weit unter dem
Mittelwert der deutschen Hochschulstandorte liegt. Zusätzlicher Druck
kommt auf den Markt der Kleinwohnungen, weil auch die Zahl der
Berufsschüler in Düsseldorf mit 29.022 (Stand 2013) relativ hoch liegt.
Teure Mieten: NRW-Ranking der "angespanntesten" Unistädte
Leichte Entspannung könnte es frühestens Ende 2016 geben: Dann
sollen mit deutlicher Verspätung am neuen Campus der Hochschule
Düsseldorf (ehemals FH) im Stadtteil Derendorf 250 Wohnungen des
Studentenwerks fertig werden. Derzeit bietet es stadtweit in 25
Wohnanlagen etwa 4000 Appartements, Zimmer oder Wohnungen ab 200 Euro im
Monat an.
Quelle: RP
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/wohnungen-fuer-studenten...