NRW ist kein Paradies mehr für Einbrecher

 

Kriminalität in NRW sinkt auf 30-Jahres-Tief

Im vergangenen Jahr wurden weniger Gewalttaten, Einbrüche und Taschendiebstähle verzeichnet, aber mehr Tötungsdelikte.

Die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen ist auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Das

geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag für das Jahr 2019
vorlegte. Die Zahl der registrierten Straftaten sank demnach um 4,3
Prozent auf 1,23 Millionen. Etwas mehr als die Hälfte (53,3 Prozent) der
Straftaten wurde von der Polizei aufgeklärt. Nur 2018 hatte es eine
höhere Aufklärungsquote gegeben (53,7). „NRW ist ein Stück sicherer
geworden – und zwar messbar“, sagte Reul.

Die neuen Zahlen zeigen, dass sich der seit vielen Jahren positive Trend damit fortsetzt.
Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte die innere Sicherheit zu einem
zentralen Thema für die laufende Wahlperiode erklärt.

Die Opposition erkennt die positive Entwicklung an: „Die heute bekannt
gewordenen Zahlen für die Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 weisen
insgesamt ein erfreuliches Bild auf“, sagte der innenpolitische Sprecher
der SPD, Sven Wolf.  In fast allen Kriminalitätsfeldern setze sich der
Rückgang der Straftaten fort. Dies beweise, dass es oftmals einen
Unterschied zwischen der objektiven Sicherheitslage und der ‚gefühlten
Kriminalität‘ gibt:  „Für Panikmache oder Hysterie, wie sie rechte
Hetzer betreiben, besteht kein Anlass“, so Wolf.

Grünen-Sprecherin Verena Schäffer sagte hingegen, dass die Statistik nicht aussagekräftig
sei: „Es handelt sich um eine Statistik über die verzeichneten
Straftaten, die aber nichts über tatsächliche Anklagen und
Verurteilungen aussagt.“ SPD und Grüne fordern daher ein umfassendes
polizeiliches Lagebild mit Dunkelfeldstudien.

Deutliche Rückgänge gab es der Statistik zufolge bei der Gewalt- und vor allem bei der
Straßenkriminalität: 2019 registrierte die Polizei 2,4 Prozent weniger
Gewalttaten in NRW. Außerdem gab es 6,8 Prozent weniger Straftaten im
Bereich der Straßenkriminalität sowie einen deutlichen Rückgang bei
Taschendiebstählen (minus 8,5 Prozent).

Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich bei den Wohnungseinbrüchen. Mit rund 27.000
Einbrüchen gab es 10,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Grundlagen
für diesen Rückgang seien aber vor seiner Zeit gelegt worden, so Reul.

Einen starken Anstieg gab es hingegen bei der Kinderpornografie: Mit 2359
Fällen wurden fast 1000 mehr als im Vorjahr erfasst (+ 67,1). Rund 93
Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. „Wir ermitteln mehr, also
finden wir mehr“, sagte Reul. Eine zentrale Rolle in der Statistik
spielte auch Kindesmissbrauch: 2019 wurden 2805 Fälle von
Kindesmissbrauch erfasst, 383 Fälle mehr als im Vorjahr (+ 15,8). Die
Aufklärungsquote von rund 84 Prozent war der Höchststand der vergangenen
20 Jahre.

Zum zweiten Mal in Folge gab es zudem einen Anstieg bei Tötungsdelikten,
insbesondere wegen zunehmender Gewalt gegen Frauen. 2019 wurden
einschließlich Mordversuchen 412 Fälle und damit 30 mehr als im Vorjahr
(plus 7,9 Prozent) registriert. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl in NRW
liegt bei fast 18 Millionen. In etwa drei von vier Fällen sei es
allerdings beim Versuch geblieben, zudem würden fast alle Delikte
aufgeklärt (96 Prozent).

Einen kontinuierlichen Anstieg gibt es auch bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz: 2019 wurden in NRW
68.872 (plus 1,6 Prozent) verzeichnet. „Um dieses Thema müssen wir uns
wieder stärker kümmern“, räumte Reul ein.

 Auch das Thema Ausländerkriminalität beschäftigt die NRW-Polizei: Etwa jeder dritte
Tatverdächtige hatte 2019 keinen deutschen Pass. Der Ausländeranteil an
der Gesamtbevölkerung betrage aber nur rund 13 Prozent. „Wer diese Daten
aber heranzieht, um gegen Ausländer zu hetzen, sollte sich schämen“,
sagte Reul. Kriminalwissenschaftler warnen davor, Bevölkerungs- und
Kriminalstatistik zu vergleichen. Gewisse Straftaten können nämlich per
se nur Ausländer begehen, beispielsweise Verstöße gegen
Aufenthaltsbestimmungen.

https://rp-online.de/nrw/landespolitik/kriminalitaet-in-nrw-sinkt-auf-30...

 

 

Kriminalitätsstatistik 2019 : Welche Straftaten in Düsseldorf weniger werden – und welche mehr

1176 Fälle von Wohnungseinbruchsdiebstählen gab es 2019 in Düsseldorf. Foto: dpa/Silas Stein
Düsseldorf Die Kriminalstatistik 2019 für Düsseldorf zeigt ein gemischtes Bild: Bei manchen Straftaten gehen die Fallzahlen zurück – so zum Beispiel bei Diebstählen. Drogendelikte sind aber gewachsen – laut Polizei, weil sie ihre Arbeit intensiviert hat.

Von Helene Pawlitzki

Redakteurin

2019 gab es mehr Kriminalfälle in Düsseldorf als 2018. Die Aufklärungsquote ist dabei leicht gestiegen. Das sagt die Kriminalstatistik, die am Montag vorgestellt wurde.

64.525 Straftaten wurden 2019 polizeibekannt; das sind drei Prozent mehr als 2018. Mit 50,82 Prozent ist die Aufklärungsquote „so hoch wie seit den 80er Jahren nicht mehr“, wie Jörg Iserath, stellvertretender Leiter der Direktion Kriminalität, sagte. Polizeipräsident Norbert Wesseler schickte dem voraus: Dass die Aufklärungsquote „nicht wahnsinnig drüber“, aber doch über 50 Prozent liege, sei „ein Trend im zweiten Jahr“; er wünsche sich, dass es so bleibe. Mit den leicht gestiegenen Fallzahlen sei er „nicht ganz zufrieden“. Es habe sich aber gezeigt, dass die Schwerpunkte, die die Behörde setze, erfolgreich seien: vor allem die Bekämpfung von Einbruch, Taschendiebstahl und Gewaltdelikten.

Taschendiebstahl 4229 Fälle zählte die Polizei 2019 – ein Rückgang um zehn Prozent, doch verlangsamt sich die positive Entwicklung deutlich. Seit dem Höchststand 2015 (mehr als 8000 Delikte) sinken die Zahlen, doch nicht mehr so schnell. „Auf null wird man in einer Großstadt nie kommen“, so Iserath. Besorgniserregend ist auch die niedrige Aufklärungsquote von unter fünf Prozent.

Wohnungseinbruchdiebstahl Ein Delikt, das die Opfer nachhaltig verstört, weiß Polizeipräsident Wesseler. Sein Appell: sich von der Polizei beraten lassen, die richtige Technik kann schützen! Die Beratungsstelle in der Luisenstraße 2 (Tel. 8706868) hilft. 1176 Fälle gab es 2019, die Aufklärungsquote stieg von 9 auf knapp 13 Prozent.

Raubüberfälle auf offener Straße Auch sie gingen zurück, um satte 23 Prozent auf 217 Fälle – ein Erfolg für die Polizei, da solche Delikte die Bevölkerung meist stark belasten.

Diebstahl an/aus Autos Sieben Prozent weniger Autos aufgeknackt und den Inhalt entwendet – auch ein Erfolg für die Polizei. 3473 Fälle wurden 2019 gemeldet.

Drogendelikte Deutlich zugenommen hat die Zahl der registrierten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz: 4418 Fälle waren es 2019, das sind 27 Prozent mehr. Die Polizei erklärt das damit, dass sie deutlich häufiger Kontrollen durchführte. Allerdings erwischte sie so nicht unbedingt mehr Dealer, sondern vor allem Käufer und Konsumenten von illegalen Drogen. Besonders oft erwischt wurden Cannabiskonsumenten.

Diebstahl von KfZ 315 Autos wurden 2019 als gestohlen gemeldet, neun Prozent mehr als 2018. Die Aufklärungsquote liegt bei 21 Prozent. Manchmal hilft moderne GPS-Technik beim Wiederfinden; professionelle Täter, so Iserath, schalteten die Tracker aber sofort aus.

Fahrraddiebstahl Mehr Menschen fahren Fahrrad – mehr Fahrräder werden gestohlen. Um zehn Prozent stieg die Zahl der Fälle. „Die Prävention ist auch deshalb schwierig, weil es für Fahrraddiebstähle keinen Brennpunkt gibt“, so Iserath. „Sie werden halt da geklaut, wo sie stehen.“ Der beste Schutz: ein vernünftiges Schloss, das mindestens so teuer war wie zehn Prozent des Rad-Werts.

Internetkriminalität Seit 2004 werden Taten gesondert erfasst, die im Netz stattfinden oder für die das Netz benutzt wird, zum Beispiel Betrug oder Beleidigung. 1271 waren es 2019 – 59 Prozent mehr als im Vorjahr. Alles wird digitaler – auch Kriminalität.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/blaulicht/polizei-in-duesse...

 

 

 

Die Kriminalitätsstatistik zählt immer weniger
Straftaten. Doch es gibt mehr Probleme mit Mord, Drogen und
Ausländerkriminalität

Die Einbruchszahlen sind deutlich zurückgegangen. dpa

Matthias Korfmann

Düsseldorf NRW sei „messbar sicherer“ geworden, sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) bei der
Vorstellung der neuen Polizeilichen Kriminalstatistik. Bei vielen
Kriminalitätsdelikten sank die Zahl der polizeilich festgestellten
Straftaten im Jahr 2019 deutlich, Reul sprach sogar von einem
30-Jahres-Tief. Dennoch gibt es besorgniserregende Entwicklungen. Zum
Beispiel bei Mord und Totschlag.

Was läuft gut bei der Sicherheit?

Die Zahl der Straftaten sank insgesamt um 4,3 Prozent auf rund 1,23 Millionen Fälle –
der niedrigste Wert seit 30 Jahren. Mehr als die Hälfte (53,3 Prozent)
dieser Taten wurde aufgeklärt. Laut Reul ist das der „zweitbeste jemals
gemessene Wert, nur übertroffen von der Aufklärungsquote im vergangenen
Jahr mit 53,7 Prozent“. Die „Null-Toleranz-Strategie“ der
Landesregierung wirke, so Reul. Besonders stolz ist die Landesregierung
auf den Rückgang der Wohnungseinbrüche: Rund 27.000 Einbrüche wurden
2019 gezählt, das sind minus 10,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Im Jahr
2015 gab es landesweit noch mehr als 60.000 Einbrüche. Reul will sich
nicht alleine mit dieser Bilanz schmücken. Die Grundlagen dafür seien
schon vor seiner Amtszeit gelegt worden, zum Beispiel mit der
erfolgreichen Kampagne „Riegel vor“. „Ich ernte ein Stück von dem, was
andere mit gesät haben“, sagte der Minister. Auch bei der
Straßenkriminalität zeigt die Kurve mit minus 6,8 Prozent nach unten.
Darunter fallen zum Beispiel Raub, Diebstahl und sexuelle Belästigung.
Einen leichten Rückgang verzeichnet die Statistik bei den Gewalttaten
(minus 2,4 Prozent). „Das sind alles Delikte, die das Sicherheitsgefühl
der Menschen prägen“, sagte Innenminister Reul.

Wie reagiert NRW auf die Missbrauchsfälle?

Die Taten von Lügde und Bergisch Gladbach haben die Behörden zu mehr
Ermittlungen veranlasst. Daher sind die Fallzahlen von Kinderpornografie
und Kindesmissbrauch deutlich steigend. So wurden im vergangenen Jahr
insgesamt 2805 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern erfasst, 383
Fälle mehr als im Vorjahr. Reul spricht hier von einem „echten
Fortschritt“. Die Polizei ermittele mehr, also finde sie auch mehr
Täter. Ziel sei, dass „jeder Täter jederzeit Angst haben müsse, gefasst
zu werden“.

Was gibt Anlass zur Sorge?

Die Polizei hatte 2019 mehr mit Mord und Totschlag zu tun. Die Tötungsdelikte stiegen um
30 Fälle auf insgesamt 412, in 75 Prozent der Fälle blieb es beim
Versuch. Etwa jeder dritte dieser Fälle ist ein „Partnerschafts-Delikt“,
149 Menschen, in der Mehrheit Frauen, waren Opfer ihrer Ehepartner. Die
Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten liege zwar bei 96 Prozent. Dennoch
hinterlasse jede einzelne dieser Taten „unfassbar viel Schmerz“, sagte
Reul. Anlass zur Sorge gibt auch die Entwicklung bei Drogendelikten.
Hier wurde der höchste Stand der vergangenen 20 Jahre gemessen. Der
Anstieg betrifft vor allem Cannabis und Kokain. „Bei dem Thema gibt es
nichts zu bagatellisieren“, sagte Reul. Es gebe leider eine Tendenz in
der Gesellschaft, den Drogenkonsum als „lässliches Laster wie das Bier
nach Feierabend“ einzuschätzen. Früher sei NRW in erster Linie
Drogen-„Transitland“ Richtung Niederlande gewesen. Heute gebe es auch
hierzulande immer mehr „hoch professionelle Drogenlabore“.

Was lässt sich über die Herkunft von Tätern sagen?

Herbert Reul sprach von „unangenehmen Wahrheiten über die
Ausländerkriminalität“. Von 447.847 Tatverdächtigen im vergangenen Jahr
hatten rund ein Drittel – 154.389 Menschen – keinen deutschen Pass. Der
Anteil von Ausländern an der Gesamtbevölkerung in NRW liege aber bei nur
13,3 Prozent. Ausländische Tatverdächtige tauchten also
überdurchschnittlich häufig in der Kriminalstatistik auf, insbesondere
bei der Gewaltkriminalität. Flüchtlinge, Asylbewerber und „Geduldete“
zählten auffallend häufig zu den Tatverdächtigen. „Verheimlichen und
unter den Teppich kehren geht nicht. Es geht um Fakten. Wir müssen jetzt
eine Debatte darüber anstoßen und sehen, wie Staat und Gesellschaft
reagieren können“, sagte Reul. Wer aber diese Daten heranziehe, um Hass
und Vorurteile zu bestärken, der solle sich schämen.

Was sagt die Opposition?

Laut SPD-Fraktionsvize Sven Wolf beweise die Statistik, dass es oftmals einen Unterschied
zwischen der objektiven Sicherheitslage und der ‚gefühlten Kriminalität‘
gebe. Für Panikmache oder Hysterie, „wie sie rechte Hetzer betreiben“,
bestehe kein Anlass. Die erstmalige statistische Erfassung der
Messerangriffe zeige aber, wie groß der Handlungsbedarf hier sei. Andere
Länder denken über Verbote für das Tragen von Messern nach, so Wolf.
NRZ 3.3.2020

 

 

NRW ist kein Paradies mehr für Einbrecher

Kriminalität

Düsseldorf 
Mehr Ermittlung, gute Vorhersagen,
aufmerksame Bürger: Das Thema Einbruch hat in NRW nicht mehr so viel
Brisanz wie vor fünf Jahren.

Polizeigewerkschaften in NRW loben das erfolgreiche Vorgehen des Landes gegen Einbrecher. „Wir sehen, wenn man diese Aufgabe ernst nimmt, dann hat man hat auch Erfolg. NRW ist kein Paradies mehr für Einbrecher“, sagte Michael Maatz, Vize-Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW, dieser Redaktion.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wird heute die neueste Kriminalitätsstatistik für das Land
NRW vorstellen mit aktuellen Zahlen zur Einbruchkriminalität und vielen
anderen Delikten. Laut Recherchen dieser Zeitung waren zuletzt in vielen
Städten deutlich weniger Einbrecher auf Beutejagd als in den Jahren
davor.

Früher gab es dreimal mehr Fälle

So wurden im November 2014 in Essen, Düsseldorf und Dortmund laut den
Monatsstatistiken der Sicherheitsbehörden etwa dreimal so viele
Einbrüche gezählt wie im November 2019. In Hagen sank die Zahl sogar auf
ein Fünftel. Auch in Duisburg fällt der Fünfjahres-Vergleich positiv
aus. Landesweit ging die Zahl der Fälle von mehr als 60.000 im Jahr auf
weniger als 30.000 zurück.

Laut Sebastian Fiedler, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter
(BDK), entwickeln sich die Einbruchzahlen in nahezu allen Bundesländern
nach unten. „Es gibt ein Bündel an Gründen für diesen Erfolg, zum
Beispiel mehr personeller Einsatz bei den Sicherheitsbehörden,
erfolgreiche Verurteilung von professionellen Tätern, vermehrte
technische Sicherung durch Bürger, höhere Sozialkontrolle, weil Nachbarn
aufmerksamer sind, und Ausweichen der professionellen Täter auf andere
Regionen.“

Gewerkschafter Maatz warnt: "Bloß nicht nachlassen!"

GdP-Gewerkschafter Michael Maatz warnt allerdings davor, Einbruchkriminalität nun als
weniger herausfordernd einzuschätzen: „Wir müssen konsequent dranbleiben
und nicht wieder Personal abziehen, um verstärkt andere Delikte zu
verfolgen. Das würde zu einem Ping-Pong-Effekt führen mit erneut
steigenden Fallzahlen“, sagte er. Die aktuellen besonderen
Herausforderungen – zum Beispiel der Kampf gegen Rechtsextremisten und Rechtsterroristen sowie die Ermittlungen gegen Kindesmissbrauch – müssten mit zusätzlichem Personal angegangen werden.

Vorhersage-Software "Skala" scheint zu funktionieren

Die neue Einbruchs-Vorhersage-Software der Polizei funktioniert laut GdP erstaunlich gut. Das Compuerprogramm mit dem Namen „Skala“
stellt jede Woche Wahrscheinlichkeitsaussagen zu Einbrüchen in
Wohnquartieren zur Verfügung. Außerdem zeige die verbesserte
Spurenauswertung, zum Beispiel die Erfassung der DNA der Täter, Wirkung.
Nachbarschaften seien heute wachsamer als früher, viele Wohnungen
aufwändig gesichert.

https://www.nrz.de/politik/landespolitik/nrw-ist-kein-paradies-mehr-fuer...

 

 

Düsseldorf: Zu viele Drogendelikte trüben die Polizeibilanz

Kriminalitätsstatistik

Stephan Wappner 02.03.2020

Düsseldorf. 
Kriminalitätsrate ist in Düsseldorf auf
64.525 Fälle angestiegen. Das hat mit dem Anstieg der Drogendelikte und
der Fahrraddiebstähle zu tun.

Die Kriminalitätsrate in Düsseldorf ist in 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht um rund 1500 Delikte auf
64.525 leicht gestiegen. Für Kriminaldirektor Jörg Iserath aber kein
Grund, in Alarmismus zu verfallen. Einerseits, weil die Zahlen im
Vergleich zu vor fünf Jahren (mehr als 80.000 Fälle) nach wie vor
deutlich besser sind. „Und auch, weil wir in Teilbereichen mehr
Kontrollmaßnahmen durchgeführt haben“, sagt Iserath. „So haben wir
Taten, die ohnehin stattgefunden hätten, endlich ins Hellfeld gebracht.“

In Düsseldorf gibt es eine Cannabis-Renaissance

Vor allem bei den Rauschgiftdelikten ist in Düsseldorf die Kurve steil nach oben gegangen.
Waren es in 2018 noch 3491 Vergehen, bilanzierte die Polizei im
vergangenen Jahr mit 4418 fast 1000 Straftaten mehr. Das Plus hat auch
mit einer Renaissance des Cannabis-Gebrauchs zu tun. Denn der Großteil
der Verstöße (3000) hat mit dem Handel und Konsum der so genannten
Einsteiger-Droge zu tun.

 

 

Man habe durch stärkere Kontrollen die Käufer, aber auch die Händler identifiziert“, so Iserath,
der übrigens von der von städtischer Seite bevorzugten Freigabe von
Cannabis nicht viel hält: „Aus polizeilicher Sicht keine gute Idee“,
erklärt der Leiter der Kriminalinspektion 1. „Ich habe da die
Folgestraftaten vor Augen: Man konsumiert vielleicht mehr und setzt sich
auch eher hinters Steuer.“

Ebenfalls – um 300 Fälle – gestiegen sind auf Düsseldorfer Stadtgebiet
die Fahrraddiebstähle. 3571 Menschen wurde im vergangen Jahr das Rad
geklaut. „Das ist natürlich nicht schön, aber lässt sich auch dadurch
erklären, dass immer mehr Leute aufs Fahrrad umgestiegen sind“, sagt
Iserath. Dazu kämen immer mehr E-Bikes, für Diebe „Das sind teure Räder,
die um die 3000 Euro kosten, die aber mit einem billigen Schloss aus
dem Supermarkt gesichert werden. Wir würden uns wünschen, dass die Leute
da die Sicherheitsmaßnahmen entsprechend anpassen. Dann gehen auch
sicher wieder die Zahlen zurück.“

Aufklärungsquote ist ebenfalls nach oben gegangen

Mit Anstieg der Fallzahlen ist aber auch die Aufklärungsquote
von 50,23 auf 50,82 Prozent gestiegen. „Das sind sicher gute Zahlen“,
sagte am Montag Polizeipräsident Norbert Wesseler, der aber dennoch
etwas betrübt wirkte: „Ich bin nicht ganz zufrieden.“ Gut möglich, dass
das mit den Ergebnissen zur Jugendkriminalität zu tun hat – das ist ein
Bereich, in dem sich Wesseler ganz besonders engagiert. Denn: Die Zahl
der jugendlichen Intensivtäter in der Stadt steigt stetig – zuletzt von
72 (2017) über 85 (2018) auf nunmehr 106.

Es gibt auch Positives zu berichten: Die Düsseldorfer Polizei
hat es geschafft, mit stärkeren Kontrollen, deutlich mehr Zivilkräften
und Präventivmaßnahmen den Taschendiebstahl im Vergleich zum Jahr 2015
nahezu zu halbieren. Die Zahlen sind 2019 noch einmal auf 4229 Fälle
gesunken.

 

 

Beeindruckend die Zahlen vom Düsseldorfer Airport:
Zwischen Parkhaus und Check-In (dahinter ist dann die Bundespolizei
zuständig) minimierten sich die Fälle von rund 1500 (2014) auf weniger
als 50. Und auch beim Kampf gegen den Wohnungseinbruchdiebstahl als
„Behördenschwerpunkt“ wird die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben: Im
Jahr 2015 zählte die Polizei noch mehr als 3000 Einbrüche, im Jahr 2019
„nur“ noch 1176.

Düsseldorf: 178 Anzeigen wegen sexueller Belästigung

Die „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ sind im Vergleich zum
Vorjahr (580) leicht auf 520 gesunken. Dennoch ist das Anzeigeverhalten
nach der Silvesternacht zum Jahreswechsel 2015/16 in Köln unverändert
hoch. Es gab allein 178 Anzeigen wegen sexueller Belästigung. Von
insgesamt 105 Vergewaltigungen wurden immerhin 75 Prozent aufgeklärt.
„Das sind in der Regel sind das Delikte, wo Täter und Opfer sich
kennen“, so Iserath. Dass ein Opfer zufällig ausgesucht wird, wie bei
der Gruppenvergewaltigung im Hofgarten an Pfingsten, sei die Ausnahme.

https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/duesseldorf-zu-viele-drogendelikt...

 

 

Drogendelikte belasten die Kriminalitätsstatistik in Düsseldorf

2. März 2020 um 14:53 Uhr

Düsseldorf Polizei ist mit Entwicklung insgesamt aber zufrieden, weil die Zahlen bei den besonders wichtigen Delikten Einbruch, Diebstahl und Gewalt weiter zurückgingen.

Von Alexander Schulte

Eine erhebliche Zunahme von Drogendelikten in Düsseldorf beeinflusst die Kriminalitätsstatistik. Fast 27 Prozent mehr Fälle hat die Polizei im Jahr 2019 im Bereich Drogen registriert, vor allem der Konsum von Cannabis fiel bei verstärkten Kontrollen häufiger auf, in geringerem Maße auch der Handel damit. Weil es daneben auch gut 1000 Verstöße mehr gegen die aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen von Ausländern (zum Beispiel illegaler Aufenthalt) gab und zudem die Zahl der Fahrraddiebstähle um etwa zehn Prozent gegenüber 2018 zunahm, stieg die Zahl der Delikte insgesamt auf 64 525. Das sind knapp 1500 mehr als im Vorjahr.

Dennoch ist die Polizeispitze insgesamt zufrieden mit dem Jahresbericht. Polizeipräsident Norbert Wesseler verwies bei der Vorstellung am Montagmittag im Polizeipräsidium zunächst auf die erneut verbesserte Aufklärungsquote, die seit den 1980er-Jahren erst das zweite Mal wieder bei über 50 Prozent liegt. Vor allem aber seien die Fallzahlen in den die Bürger besonders betreffenden und sorgenden Bereichen weiter gesunken. Das ist als Erstes die Wohnungseinbrüche, von denen erneut fast fünf Prozent weniger festgestellt wurden, nämlich noch 1176. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 3108, 2016 noch fast 2400.

Um fast zehn Prozent ging die Zahl der berüchtigten Taschendiebstähle zurück – 4229.

Zugleich bestätigte sich eine Sorge Wesselers vom Vorjahr nicht, nämlich dass die Gewaltdelikte dauerhafter ansteigen könnten. Der Trend aus 2018 wurde gestoppt und gedreht, minus 5,7 Prozent sagt die Statistik. Ebenfalls seltener sind Raubüberfälle und Diebstähle aus Autos geworden.

Bei den sogenannten „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ wurden 520 Fälle weniger registriert (-10,3%), 178 davon betrafen die gesetzlich in $184i neu geregelte „sexuelle Belästigung“.https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/polizei-statistik-2019-leichter-anstie...