Ratsvertreter diskutierten im Maxhaus über die richtigen Mittel zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit

 

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Düsseldorf

Strategien gegen Wohnungsnot
Düsseldorf.

Ratsvertreter diskutierten im Maxhaus über die richtigen Mittel zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit.
Von Daniel Schrader

In einem waren sich die Teilnehmer
fraktionsübergreifend einig: Obdachlosigkeit in Düsseldorf muss
entschieden beseitigt werden. Gestritten wurde bei der Podiumsdiskussion
"Wohnungslosigkeit in der reichen Stadt" im Maxhaus dagegen um die
Frage, wie genügend Wohnraum für Obdachlose geschaffen werden kann.
Dabei ging es auch um ein neues Konzept in der Wohnungsvermittlung, das
sogenannte Housing First.

Erst eine Wohnung, dann die Probleme - so lässt sich das Konzept
Housing First (dt.: Unterkunft zuerst) auf den Punkt bringen, das Julia
von Lindern von der Organisation Fiftyfifty im ersten Teil der
Veranstaltung vorstellte. Denn während bisher Obdachlose in betreuten
Wohngruppen untergebracht werden, um dort an ihren Problemen wie
beispielsweise Drogenabhängigkeit zu arbeiten, sieht dieses Konzept vor,
Obdachlosen sofort eine eigene Wohnung zur Verfügung zu stellen.
Fiftyfifty konnte auf diese Weise bereits 50 Obdachlosen in Düsseldorf
eine Wohnung vermitteln. Bei den geladenen Vertretern der Ratsfraktion
wurde die Idee positiv aufgenommen, nicht jedoch ohne auf Probleme in
der Realisierung für die über 1000 Obdachlosen in der Landeshauptstadt
zu verweisen. "Housing First ist ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung
von Obdachlosigkeit", erklärte Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD).
Jedoch wolle sie die städtischen Angebote nicht automatisch verteufeln.
Ähnlich sah es Andreas-Paul Stieber von der CDU: "Housing First ist
sicher nicht für jeden geeignet", sagte er.

Denn größtes Problem bleibe die allgemeine Wohnungsnot in der
Stadt, die die Umsetzung von Housing First so schwierig machen. "Es ist
sehr schwer für Obdachlose, eine Wohnung auf dem freien Markt zu
finden", sagte Angela Hebeler von den Grünen. Angelika
Kraft-Dlangamandla von den Linken sah hierbei vor allem die Stadt in der
Pflicht, auf städtischen Grundstücken Wohnungen zu bauen. Rainer
Matheisen von der FDP forderte dagegen, Bauauflagen zu reduzieren, um
Wohnungsbau attraktiver zu machen.

Einstimmigkeit herrschte dagegen, dass dringend gegen sogenannte
Zweckentfremdung durch Vermietungen als Ferienwohnungen über Plattformen
wie Airbnb vorgegangen werden muss, womit sich der Rat bereits seit
einigen Monaten auseinandersetzt.

Quelle: RP
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/strategien-gegen-wohnung...