Sparpläne: Sozialverbände erbost über Stadt und Politik

 

14. Dezember 2017 | 00.00 Uhr

Sparpläne: Sozialverbände erbost über Stadt und Politik

Düsseldorf.

Der Ton zwischen der Liga der Wohlfahrtsverbände und der Stadt wird
angesichts möglicher Einsparungen im Sozialbereich rauer. Stefan
Fischer, DRK-Geschäftsführer und Sprecher der Liga, ist "sehr verwundert
über Planungen der Ampelkooperation, massiv in die bestehende
Trägerlandschaft der freien Wohlfahrtspflege" eingreifen zu wollen. Es
sei erstaunlich, so Fischer, "dass gerade zu einem Zeitpunkt, zu dem
sich die Haushaltslage deutlich zu entspannen scheint, Hand an soziale
Leistungen und bewährte Trägerstrukturen gelegt werden soll."

 

Hintergrund sind Vorschläge der Verwaltung,
unter anderem im Bereich der Hilfe zur Erziehung durch mehr Wettbewerb
und neue Vertragsgestaltungen eine Million Euro einzusparen. Zwar seien
die Verbände der "Liga Wohlfahrt" bereit, sich konstruktiv an
Überlegungen zur Kostensenkung zu beteiligen. Allerdings setze das einen
unmittelbaren Dialog zwischen Politik und Verbänden voraus. Doch genau
daran hapere es. "Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Stadt und
Verbänden, die in den Fachausschüssen immer wieder beschworen wird,
sieht anders aus", stellt Fischer fest. Die Liga fordere deshalb "die
bewährte Trägervielfalt im Sinne eines pluralistischen und qualitativ
hochwertiges Angebotes sozialer Leistungen für die Bürger zu erhalten".

Düsseldorfs Christdemokraten stellen sich hinter die Liga, zu der
Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Der Paritätische sowie die
Jüdische Gemeinde gehören. "Der soziale Frieden bleibt nur gewahrt, wenn
Stadt und Sozialverbände weiter vertrauensvoll zusammenarbeiten", sagt
Andreas-Paul Stieber, Vorsitzender des Sozialausschusses.

 

(jj)

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