Düsseldorfer Streetworker Ongaro angeklagt: Zeugen mit verschiedenen Versionen
11. März 2019 um 13:26 Uhr
Düsseldorf Der Saal platzte beim Prozessauftakt gegen Oliver Ongaro aus allen Nähten. Die Verletzung einer OSD-Mitarbeiterin gibt dem Gericht Rätsel auf.
Von Dieter Sieckmeyer
Selbst wenn es um Kapitalverbrechen geht, ist der Sitzungssaal selten bis auf den letzten Platz besetzt. Beim Prozess wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen Streetworker Oliver Ongaro war der Andrang im Amtsgericht am Montag so groß, dass wegen der Eingangskontrollen mit einer halben Stunde Verspätung begonnen wurde. Und die Vernehmungen gestalteten sich so schwierig, dass es am 27. März einen zweiten Verhandlungstag geben wird.
Fest steht, dass es am 8. November vor zwei Jahren mittags einen Vorfall am Carlsplatz gegeben hat. Drei Mitarbeiter des Ordnungsamtes hatten einen Mann kontrolliert, der mit seinem Rad durch die Fußgängerzone fuhr. 600 Euro, die der Obdachlose in der Tasche hatte, sollten als Sicherheitsleistung beschlagnahmt werden. Dabei mischte sich Fifty-Fifty-Streetworker Oliver Ongaro ein. Fest steht auch, dass eine 24 Jahre alte OSD-Mitarbeiterin kurz danach weinte und sich eine von der Uni-Klinik attestierte Verstauchung am Ellenbogen zugezogen hatte. Die soll ihr der 45-Jährige zugefügt haben, der auch eine Kampfsportschule betreibt.
Was danach kam, stiftete vor allem Verwirrung. Ein 51 Jahre alter OSD-Mitarbeiter behauptete zunächst, er habe gesehen, wie Ongaro den Ellenbogen seiner Kollegen in „Sekundenbruchteilen“ umgedreht habe. Nur wenige Minuten später gab es auf die energische Nachfrage von Staatsanwältin Britta Zur („Wollten Sie jemandem einen Gefallen tun?“) zu, dass er praktisch überhaupt nichts gesehen hatte.
Aber auch die Zeugen der Verteidigung präsentierten völlig abweichende Versionen. Der obdachlose Radfahrer will nur 50 Zentimeter neben Ongaro gestanden haben, konnte aber nicht sagen, wohin und wie oft die OSD-Mitarbeiterin den Streetworker angeblich geschlagen haben soll. Der als „Kö-Peter“ bekannt gewordene Obdachlose Peter Otte war der einzige, der gesehen haben will, wie die 24-Jährige dem Streetworker „mit der Faust in die Rippe“ geschlagen habe. Ongaro habe dann eine Abwehrbewegung gemacht. Einzelheiten konnte Kö-Peter nicht beitragen. Am 27. März sollen weitere Zeugen gehört werden.
https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/streetworker-ongaro-steht-vor-duesseld...
https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/duesseldorfer-streetworker-steht-vor-g...
Düsseldorfer Streetworker erhält Unterstützung aus Berlin 10.3.2019
Düsseldorf.
Oliver Ongaro steht am 11. März vor dem
Düsseldorfer Amtsgericht. Eine OSD-Mitarbeiterin hatte ihn angezeigt.
Linke spricht von „mundtot machen“.
Der Düsseldorfer Streetworker Oliver Ongaro bekommt Unterstützung aus
Berlin: Sylvia Gabelmann, Bundestagsabgeordnete der Linken, erklärt sich
mit dem Streetworker und Fiftyfifty-Mitarbeiter Ongaro solidarisch. Am
11. März steht dieser wegen einer angeblichen von ihm begangenen
Körperverletzung vor dem Düsseldorfer Amtsgericht.
https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/duesseldorfer-streetworker-erhael...
Fiftyfifty-Streetworker aus Düsseldorf:
Zeugen im Prozess gegen Oliver Ongaro widersprechen sich
11. März 2019 um 15:59 Uhr
Düsseldorf Der Fiftyfifty-Streetworker soll eine OSD-Mitarbeiterin verletzt haben. Jetzt ist der Prozess gestartet.
Von Laura
Ihme und Wulf Kannegießer
Laura Ihme
Redakteurin
Fünf Zeugen, sechs verschiedene Aussagen – und ein Mitarbeiter
des Ordnungsamts, der in Uniform im Zeugenstand seiner
Ursprungs-Aussage komplett widerspricht: Das ist der vorläufige
Zwischenstand im Amtsgerichtsprozess gegen Streetworker Oliver
Ongaro.
Im November 2017 hatte sich der Fiftyfifty-Sozialarbeiter (45) in
eine Kontrolle des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes (OSD)
eingeschaltet, hatte dabei am Rand des Carlsplatzes für einen
Obdachlosen auf einem Fahrrad massiv Partei ergriffen. Wie massiv,
will das Amtsgericht herausfinden. Denn die Anklage geht von einem
tätlichen Angriff des 45-Jährigen auf eine OSD-Beamtin (24) aus,
von Körperverletzung und Beleidigung. Ongaro widerspricht, sieht
sich als Opfer angeblicher OSD-Schikane.
Er gab nun an, er habe den Disput einer OSD-Dreier-Streife mit dem
wohnungslosen Radfahrer nur „schlichten“ wollen, doch die Frau in
Uniform habe ihn durch zwei Stöße mit ihrem Ellenbogen gegen die
Brust attackiert – und sich hinterher krank gemeldet.
Die Stadtmitarbeiter behaupten aber, Ongaro sei aggressiv und
lautstark auf sie zugegangen, habe sie auch körperlich bedrängt.
Als die Mitarbeiterin ihn auf Distanz bringen wollte, habe er ihr auf
den Arm geschlagen, ihren Ellenbogen verdreht. Das hat ihr
Streifen-Leiter (37) bestätigt.
Der dritte OSD-Mitarbeiter im Einsatz (51) beschrieb, wie sich die
Verletzung der Kollegin „in Sekundenbruchteilen“ abgespielt habe.
Nur musste er dann auf Vorhalt zugeben: Bei der Polizei hatte er
damals erklärt, er habe „nichts gesehen, alles nur gehört
hinterher“. Das bestätigte er nun im Zeugenstand, widersprach
damit seiner anfänglichen Version, konnte eine Erklärung dafür
aber nicht liefern.
Außer: „Je öfter ich darüber nachdenke, desto verworrener
wird das Ganze.“ Auch mehrfache Erinnerungen an seine
Wahrheitspflicht halfen nicht weiter: Er gab schließlich zu, die
erste Version, die er bei der Polizei zu Protokoll gegeben habe,
müsse wohl stimmen. Zwei weitere Zeugen – der wohnungslose
Radfahrer und ein weiterer Wohnungsloser, der am Ort war – wollen
das Handgemenge wieder anders gesehen haben. Am 27. März sollen
weitere Zeugen befragt werden.
Der Fall ist indes längst zu einem Politikum geworden,
entsprechend groß war das Interesse zum Prozessauftakt, waren alle
Zuschauerplätze besetzt. Vor dem Prozess demonstrierten Fiftyfifty
und Wohnungslose vor den Toren des Gerichts gegen das Verfahren.
„Stoppt das Verfahren gegen Olli, stoppt die Schikane des OSD“,
hatten die Teilnehmer auf Plakate geschrieben.
Vergangenes Jahr hatte sich zudem Oberbürgermeister Thomas Geisel
(SPD) persönlich eingeschaltet und eine außergerichtliche Einigung
vorgeschlagen – das wiederum sorgte für Kritik aus der
CDU-Opposition.
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/prozess-gegen-fiftyfifty-st...
Prozess gegen Fiftyfifty-Streetworker:
Streit zwischen Düsseldorfer Obdachlosen-Hilfe und Stadt eskaliert
Die Lage zwischen Düsseldorfs bekanntester Wohnungslosen-Hilfe und der Stadt spitzt sich zu.
Für Ordnungsdezernent Christian Zaum hat Fiftyfifty eine Grenze überschritten, als die Organisation vor gut einer Woche
zwei Mitarbeiter des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) mit Namen und Foto bei Facebook angeprangert hat. „So geht
man nicht miteinander um“, sagt er. Er sei stets bereit zu Gesprächen über angebliche Missstände. „Aber wenn
OSD-Mitarbeiter an den Pranger gestellt werden, sind wir im Bereich von Straftaten.“
Brisant ist der Zeitpunkt, zu dem Fiftyfifty seine Protest-Offensive
gestartet hat: Heute beginnt der Prozess gegen den
Fiftyfifty-Streetworker Oliver Ongaro, in Düsseldorf auch
bekannt als Sprecher des linken Bündnisses „Düsseldorf stellt
sich quer“. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, eine
Mitarbeiterin des OSD verletzt zu haben, als ein Streit um die
Verwarnung eines Wohnungslosen eskalierte. Im Vorfeld des
Prozesses hat Fiftyfifty nun vier Fälle von angeblicher
Schikanierung von Wohnungslosen kritisiert – und immer war nach
Angaben von Fiftyfifty die OSD-Mitarbeiterin dabei, die der
Streetworker verletzt haben soll. Ongaro sagt, dies sei Zufall.
Er habe durch seinen Fall ein Bild der Mitarbeiterin gehabt, und
wenn in jüngster Zeit Wohnungslose ihre Fälle geschildert
hätten, „habe ich gefragt, ob es diese Dame war – und sie war es“.
Fiftyfifty ist bekannt für seine Straßenzeitung und die eigene
Kunstgalerie. Die Organisation übt oft scharfe Kritik im
Namen von Wohnungslosen. So wirft Fiftyfifty der Stadt vor, den
Paragraphen 6 der Straßenordnung („Störendes Verhalten auf
Straßen und in Anlagen“) gezielt zum Vertreiben von
Wohnungslosen einzusetzen. Dies weist man im Rathaus zurück.
Wegen des Prozesses gegen Ongaro war auch Oberbürgermeister Thomas
Geisel (SPD) in die Kritik geraten. Die CDU-Opposition hatte
ihm vorgeworfen, sich nicht genug hinter seine Mitarbeiter zu
stellen, weil er eine außergerichtliche Einigung
vorgeschlagen hatte. Über die Veröffentlichung von Name und
Bild der OSD-Kräfte hat sich der OB bei Fiftyfifty-Chef Hubert
Ostendorf beschwert. Unklar ist seine Haltung zu den jüngsten
Beschwerden über den OSD. Wie es heißt, läuft die Prüfung noch.
Fiftyfifty hat die Fotos der OSD-Mitarbeiter inzwischen entfernt, ließ die
Namen aber stehen. Die Stadt hat deshalb Strafanzeige gestellt.
Fiftyfifty-Chef Hubert Ostendorf verteidigt das Vorgehen: „Wir
haben bewusst eine Grenze überschritten“, sagt er. Man habe
Sorge, dass das Thema sonst im Sande verlaufe. Die OSD-Kräfte
hätten auch persönliche Veranwortung. „Man muss im Umgang mit
den Wohnungslosen nicht so handeln, wie sie es getan haben.“
Andere Träger der Obdachlosenhilfe schätzen die Arbeit des OSD
weniger problematisch ein. „Wir arbeiten gut zusammen. Wenn es
zum Beispiel Probleme mit Lagern gibt, dann werden unsere
Streetworker immer einbezogen“, sagt Peter Hinz von den
Franzfreunden. Er kritisiert, dass Fiftyfifty die Fotos ins Netz
gestellt hat: „Ich finde es nicht gut, dass man die Menschen so an
den Pranger stellt.“ Diakonie-Vorstand Thorsten Nolting
berichtet auch von einem guten Miteinander: „Es gibt
regelmäßig Runden, in denen man Probleme ansprechen kann.“
Christian Zaum zeigt sich überzeugt, dass insgesamt der Umgang des OSD mit
Wohnungslosen professionell sei. Meist laufe der Kontakt
reibungslos. Der OSD müsse aber Beschwerden von Bürgern
nachgehen, die sich etwa über aggressives Betteln, Vermüllung
oder illegales Campieren beschweren.
Unseren Kommentar zum Thema lesen Sie hier.
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-streit-von-obda...
Düsseldorf: Prozess gegen fiftyfitfty Streetworker mit vielen Widersprüchen
Wer sagt die Wahrheit: Die Mitarbeiter des Ordnungs- und
Servicedienstes(OSD) der Stadt Düsseldorf oder der fiftyfifty
Streetworker Oliver O. ? Das muss nun Amtsrichterin Silke Borris klären,
doch nach dem ersten Prozesstag stellt sich der Fall als äußerst
widersprüchlich dar. Ursprünglich ging es um eine 15 Euro Strafe für
Radfahren in der Fußgängerzone, die der Obdachlose Lucazs L. zahlen
sollte, als ein OSD Team ihn dabei erwischt hatte. Er folgten
Diskussionen, bei denen der Streetworker O. dem Obdachlosen beistand.
Nun ist O. angeklagt, denn nach Aussage des OSD soll er eine der
Mitarbeiterinnen so stark verletzt haben, dass diese zehn Tage
arbeitsunfähig war.
Die Frage
Ob die OSD-Mitarbeiterin sich verletzt hat, als sie körperlich gegen den
Streetworker vorgehen wollte oder ob sie von diesem attackiert wurde,
soll in dem Verfahren gegen Oliver O. ermittelt werden. Denn die
OSD-lerin hat den Streetworker wegen Körperverletzung und tätlichem
Angriff bei der Amtsausführung angezeigt.
Die Verhandlung Teil 1
Der Prozess am Montag (11.3.) startete mit Verspätung, da das Gericht eine
Kontrolle aller Verhandlungszuschauer inklusive Kopie der
Personalausweise verfügt hatte. Die Staatsanwaltschaft formulierte die
Anklage gegen Oliver O, dem vorgeworfen wird, sich am 8. November 2017
am Carlsplatz in eine Amtshandlung des OSD gegen den Obdachlosen Lukazs
L. eingemischt zu haben und in diesem Zusammenhang der im Einsatz
befindlichen OSD-Mitarbeiterin Verletzungen zugefügt zu haben, so dass
diese für zehn Tage dienstunfähig war.
Die Hintergründe
Die Arbeit des OSD steht seitens der
Düsseldorfer Obdachlosen und der Streetworker unter Kritik. Der Vorwurf:
Einige Mitarbeiter würden ihre Arbeit mit unangemessenen Mitteln
erledigen, ihre Befugnisse überschreiten und regelmäßig Eskalationen
provozieren. Vor diesem Hintergrund wurde der Düsseldorfer
Ordnungsdezernent im Februar 2019 über vier Fälle informiert, in denen
zwei bestimmte OSD-Mitarbeiter immer wieder auffällig wurden. Genau
diese Mitarbeiter sind in dem Prozess gegen Oliver O. Involviert.
Seitens der Stadt wurden die Vorwürfe kritisiert, alle Mitarbeiter
würden nur im Rahmen ihrer Befugnisse ordnungsgemäß arbeiten.
Der Vorfall
Nach Schilderung von Oliver O. hatte das OSD-Team bei dem Einsatz im
November 2017 eine Sicherungsverwahrung in Form der Geldbörse des
Obdachlosen vorgenommen, da sie Lukazs L. verdächtigten, das Bargeld in
der Börse unrechtmäßig zu haben. Der Streetworker hatte in der
Vergangenheit mehrere Fälle erlebt, in denen Sicherungsleistungen
einbehalten wurden, obwohl die Zusendung eines Bußgeldbescheids per Post
vollkommen ausgereicht hätten. So würde die Polizei verfahren und es
sei nicht verständlich, warum der OSD es nicht ebenso handhaben würde.
Da er wusste, dass das Geld von Lukazs L. von einer Nachzahlung der
Arbeitsagentur stammten und damit eine Wohnung bezogen werden sollte,
setzt er sich dafür ein, dass die Geldbörse sofort wieder ausgehändigt
wurde. In der entstehenden Diskussionen versuchte die OSD-Mitarbeiterin
den Streetworker wegzudrücken, wobei sie sich nach Aussage von Oliver O.
wohl verletzt hat. Eine Attacke seinerseits sei nicht erfolgt. Die
OSD-lerin gab an, sie sei nicht nur attackiert, sie sei auch als "Nulpe"
und "Schätzchen" beschimpft worden.
Die Aussagen vor Gericht
Über den Vorfall sagten die drei OSD-Mitarbeiter vor Gericht sehr
unterschiedlich aus. Während die OSD-lerin sich nach ihren Aussagen
schützend zwischen ihren Kollegen und den Streetworker gestellte hatte
und daraufhin attackiert wurde, konnte ihre Kollege das so nicht
bestätigen. Der dritte OSD-ler verstrickte sich mehrfach in
Widersprüche, so dass Staatsanwältin und Richterin ihm mehrfach die
Chance boten, seine Aussagen zu korrigieren. Das tat er aber nicht.
Lukazs L., ein weiterer Obdachloser, ein hinzugerufener Streetworker, und eine
Polizistin wurden im weiteren Verlauf als Zeugen befragt. Ihre Aussagen
konnten den Tatvorwurf nicht klären.
2. Prozesstag
Am 27. März 2019 wird der Fall weiter verhandelt. Dann sollen drei weitere Zeugen aussagen
Prozess gegen Oliver Ongaro
11.03.2019 | 29:25 Min. | Verfügbar bis 18.03.2019 | WDR
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-duesseldorf/vide...
OSD gegen Sozialarbeiter-Express 12.3.2019
Streetworker vor Gericht Er soll OSD-Mitarbeiterin verletzt haben
Der Zoff zwischen dem OSD, der Stadt und den Obdachlosen plus „Fiftyfifty“
spitzt sich zu. Statt miteinander zu reden, zerfleischt man sich. Der
Konflikt entlädt sich an Streetworker Oliver Ongaro (46). Der soll eine
Mitarbeiterin vom Ordnungsamt angegriffen und verletzt haben.
Für den Einsatz am Carlsplatz gibt es zig Zeugen und ebenso viele Versionen des Geschehens.
Mitarbeiterin den Arm verdreht?
Laut Anklage soll Ongaro sich in einen Einsatz des OSD gegen einen
Obdachlosen auf einem Fahrrad eingemischt und einer Mitarbeiterin der
Stadt den Ellenbogen verdreht haben.
Der damalige Einsatzleiter des Trupps sagt aus: „Der Herr kam dazu, als wir
einen Radfahrer anhielten. Und schimpfte sofort los.“
„Schikaniert ihr wieder Obdachlose. Das dürft ihr nicht.“ Außerdem soll Ongaro mit
besten Kontakten zu OB Geisel und der Presse geprahlt haben.
"Warum sollte ich das tun?"
Ongaro selbst sagt: „Warum sollte ich das tun. Als Vertreter von einer
Hilfsorganisation ist es mein Job, bei Streitigkeiten zu schlichten und
zu vermitteln.“
Einer seiner Kunden, der obdachlose Pole Lukasz Szerla (39), konnte schlecht
laufen und rollte so auf einem Fahrrad durch die Altstadt. Das Trio vom
Ordnungsamt hielt ihn an und durchsuchte ihn.
Onagaro: „Sie nahmen ihm seine Geldbörse ab und wollten die 600 Euro, die er
gerade Jobcenter bekommen hatte, beschlagnahmen.“ Ongaro setzte sich für
den Mann ein. Man habe die Polizei dazu gerufen.
Schlag vor die Brust versetzt?
„Plötzlich kam die Mitarbeiterin dazu und schlug mir gegen das Brustbein. Ich habe
ihr die Hand weg geschlagen.“ Dabei könne sie sich auch die Verletzung
zugezogen haben.
Das spätere Opfer (24): „Er hat unsere Platzverweise ignoriert und kam
aggressiv immer näher.“ Deshalb habe sie einen Arm hoch genommen, um ihn
auf Abstand zu halten. Da soll Ongaro den Arm gepackt und verdreht
haben.
Das beteuerte auch ihr 51-jähriger Kollege. Er konnte die Situation auch
noch nachstellen. Doch bei ihm waren es zwei Arme, mit denen sich die
Kollegin Ongaro vom Hals halten wollte. Und das obwohl er später zugab,
mit dem Rücken zum Geschehen gestanden zu haben.
Staatsanwältin droht Zeugen mit Verfahren
Die Staatsanwältin drohte mit der Einleitung eines Verfahrens wegen Falschaussage.
Auch die Vernehmungen vom Promi-Obdachlosen Kö-Pitter half nicht weiter. Er
sah, dass die Mitarbeiterin vom Amt Ongaro einen Faustschlag verpasst
hatte. Und Lukasz Szerla gestätigte einen Schlag mi der flachen Hand.
Wohin wusste er nicht mehr.
Der Prozess wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.
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