Verkehrsverbund VRR denkt über 365-Euro-Jahresticket nach

 

Verkehrsverbund VRR denkt über 365-Euro-Jahresticket nach

Verkehrswende

19.09.2019 - 05:00 Uhr

Essen. 
Spannende Debatte: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat ausgerechnet, wie teuer ein 365-Euro-Ticket für einzelne Städte wäre.

Ein 365-Euro-Jahresticket für den Nahverkehr innerhalb des Stadtgebietes würde nach Berechnungen des
Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) in den Kommunen der Rhein-Ruhr-Region
einen Förderbedarf von insgesamt mehr als 240 Millionen Euro jährlich
auslösen. Gleichzeitig wäre der auf den Monat umgerechnete Preis für ein
solches Ticket von 30,42 Euro für ÖPNV-Nutzer unschlagbar günstig.
Gegenüber bisherigen Regelzeitkarten wie Ticket 1000, Young Ticket oder
Firmentickets ergäben sich demnach Einsparungen von bis zu 61 Prozent.

https://www.nrz.de/politik/landespolitik/verkehrsverbund-vrr-denkt-ueber...

 

365-Eu­ro-Ti­cket kos­tet min­des­tens 34 Mil­lio­nen Eu­ro
Die güns­ti­ge Lö­sung für den ÖPNV könnn­te für die Stadt teu­er wer­den.
Von Ar­ne Lieb

Das 365-Eu­ro-Jah­res­ti­cket nach dem
Wie­ner Mo­dell wür­de die Stadt Düs­sel­dorf min­des­tens 34
Mil­lio­nen Eu­ro pro Jahr kos­ten. Die­sen Be­trag müss­te die Stadt an
den Ver­kehrs­ver­bund Rhein-Ruhr (VRR) über­wei­sen, falls ein
sol­ches güns­ti­ge­res ÖPNV-Ti­cket kommt. Dies hat der VRR jetzt auf
Wunsch der CDU-Frak­ti­on in ei­ner Mo­dell­rech­nung vor­ge­legt.

Wien gilt als Vor­bild für ei­ne Ver­kehrs­wen­de,
ei­ne sol­che güns­ti­ge­re Dau­er­kar­te wird auch für deut­sche
Kom­mu­nen dis­ku­tiert. Die kom­mu­na­len Ver­kehrs­un­ter­neh­men sind
al­ler­dings bis­lang stark von den Er­lö­sen aus dem Ti­cket-Ver­kauf
ab­hän­gig. Wenn die Prei­se sin­ken, müss­te der Aus­fall durch
Steu­er­geld aus­ge­gli­chen wer­den.

Aus Sicht des Düs­sel­dor­fer
CDU-Ver­kehrs­po­li­ti­kers An­dre­as Hart­nigk wä­re das
365-Eu­ro-Ti­cket al­lein nicht aus­rei­chend für ei­ne Stär­kung von
Bus und Bahn. „Wenn er­reicht wer­den soll, dass mehr Men­schen den
Nah­ver­kehr nut­zen, dann ist zwin­gend ein wei­te­rer
kos­ten­in­ten­si­ver Aus­bau der Ka­pa­zi­tä­ten er­for­der­lich“, sagt
Hart­nigk. Dies sei für al­le Städ­te und Ge­mein­den nur mit
zu­sätz­li­chen Bun­des­mit­teln mög­lich. „Der Düs­sel­dor­fer
Nah­ver­kehr hat be­reits heu­te zu Rush­hour-Zei­ten sei­ne
Be­las­tungs­gren­ze er­reicht“, sagt Hart­nigk. „Ne­ben zu­sätz­li­chen
Bus­sen und Bah­nen müs­sen aber auch die Tak­tung er­höht und das
Per­so­nal auf­ge­stockt wer­den.“

rp  20.9.19