Rund
13 Millionen Menschen und damit 15,8 Prozent der Bevölkerung in
Deutschland sind im vergangenen Jahr armutsgefährdet gewesen. Damit ging
der Wert im Vergleich zum Vorjahr, in dem rund 13,2 Millionen Menschen
(16,1 Prozent) armutsgefährdet waren, leicht zurück, wie das
Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Demnach
waren mit 16,5 Prozent im Jahr 2021 Frauen eher armutsgefährdet als
Männer mit 15,1 Prozent. Insbesondere bei Frauen ab 65 Jahren fiel mit
21 Prozent die Armutsgefährdungsquote deutlich höher aus als bei Männern
derselben Altersklasse, wo sie den Angaben zufolge bei 17,4 Prozent
lag.

Generell sei die Armutsgefährdung unter Arbeitslosen
am größten. Fast jeder zweite Arbeitslose (47 Prozent) sei im
vergangenen Jahr armutsgefährdet gewesen, erklärte das Bundesamt. Bei
den Erwerbstätigen seien es hingegen nur 8,6 Prozent gewesen, bei
Personen im Ruhestand 19,3 Prozent.

Ebenso seien mit rund
einem Viertel erheblich öfter Menschen aus Haushalten von
Alleinerziehenden sowie Alleinlebende von Armut bedroht. Auch bei
Personen in Haushalten von zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern
habe die Armutsgefährdungsquote mit 23,6 Prozent über dem
Bundesdurchschnitt gelegen.

Eine Person gilt nach der
EU-Definition als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent
des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2021 lag dieser
Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15 009
Euro netto im Jahr (1251 Euro im Monat), für zwei Erwachsene mit zwei
Kindern unter 14 Jahren bei 31 520 Euro netto im Jahr (2 627 Euro im
Monat), wie es hieß. kna