Zahl der Einbrüche um 25 Prozent gestiegen
Von Dieter Sieckmeyer 14.3.16
mit einem Kommentar
von Dieter Sieckmeyer
Insgesamt sind jedoch weniger Straftaten dokumentiert. Die Aufklärungsquote ist zudem leicht gestiegen.
Aufgliederung der Straftaten in Düsseldorf 2015.
MZ, Bild 1 von 2
Aufgliederung der Straftaten in Düsseldorf 2015.
Düsseldorf. Eigentlich hätte Polizeipräsident Norbert Wesseler die Kriminalitätsstatistik für
das vergangene Jahr gut gelaunt vorstellen können. Denn die Zahl der
Straftaten insgesamt ging um 2,1 Prozent auf 84 260 Fälle zurück.
Trotzdem blickte er sehr ernst in die Runde. Denn die Zahl der
Wohnungseinbrüche ist im vorigen Jahr um fast 25 Prozent angestiegen:
„Das ist besorgniserregend. Der Nachschub der Täter ist offenbar
unbegrenzt.“
Jahrelang hat die Polizei schwerpunktmäßig versucht, gegen Wohnungseinbrecher vorzugehen. Rund 80
Prozent der Taten werden inzwischen von südosteuropäischen Banden
begangen, die nur sehr schwer zu fassen sind. Trotzdem konnte man die
Zahlen vier Jahre lang drücken. Bis zum vergangenen Winter, als die Zahl
der Taten in drei Monaten um fast 50 Prozent in die Höhe schossen.
Neue Koordinierungsstelle gegen Einbrecher-Banden
Inzwischen wurden die Konzepte zur Bekämpfung von Einbrüchen erneut auf den Prüfstand gestellt. Die
Polizeidirektionen sollen noch intensiver zusammenarbeiten. Dazu wurde
eine neue Koordinierungsstelle eingerichtet.
Unzufrieden ist Wesseler auch, wenn es um Diebstahlsdelikte geht. Die machen mit fast 53
Prozent den größten Teil der Gesamtkriminalität aus. Das ist deutlich
mehr als in anderen Städten. Auch hier handelt es sich zum größten Teil
um auswärtige Täter, die mit „hoher Beuteerwartung“ nach Düsseldorf
kommen. Touristen und Altstadtbesuchern rät der Polizeipräsident zu
überlegen: „Muss man das alles mitnehmen?“ Knapp 60 Millionen Euro Beute
machten die Diebe. Dass Prävention erfolgreich sein kann, zeigt die
Entwicklung bei den Gepäckdiebstählen am Flughafen. Durch verstärkten
Personaleinsatz und Videoüberwachung konnte die Zahl der Fälle um über
76 Prozent auf 361 reduziert werden. Hier sorgte eine intensive
Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft dafür, dass Täter aus dem
Verkehr gezogen wurden.
„Weniger Straftaten, höhere Aufklärungsquote. Düsseldorf ist sicher.“
Norbert Wesseler, Polizeipräsident
84 260 Straftaten wurden 2015 angezeigt. Das ist ein Rückgang um rund 1800 gegen dem Vorjahr, was 2,1 Prozent ausmacht.
Ähnliches gilt auch für das beschleunigte Verfahren, das Polizei und Justiz seit einem Jahr durchführen. 260
Straftäter konnten auf diesem Weg innerhalb von einer Woche abgeurteilt
werden. Vor allem die mehrtägige Untersuchungshaft sei sinnvoll.
Wesseler: „Die Täter sind davon beeindruckt. Das hat einen
Abschreckungseffekt.“ Bei den Straftaten gegen das Leben, dazu zählen
Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung, aber auch ärztliche
Behandlungsfehler, gab es einen leichten Anstieg auf 22 Fälle. Bis auf
eine Tat wurden alle anderen aufgeklärt. Im nächsten Jahr wird diese
Statistik ganz anders aussehen. Dann werden die 150 Toten des
Germanwings-Absturzes miteingerechnet, denn die Ermittlungen werden von
Düsseldorf aus geführt.
Verbessert werden konnte die Aufklärungsquote, die um ein Prozent auf 43 Prozent gestiegen
ist. „Trotzdem ist das für mich nicht befriedigend. Wir sind schon
stärker gewesen“, bewertete Wesseler diese Zahl. Insgesamt stellte er
allerdings fest: „Weniger Straftaten, höhere Aufklärungsquote.
Düsseldorf ist sicher.“
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