Wohnraum bleibt häufiger erhalten

 

Wohnraum bleibt häufiger erhalten

11.09.2015 | 08:10 Uhr

In Düsseldorf kommt es in nur 1,3 Prozent aller Wohnungsnotfälle zu
einer Unterbringung im Obdachlosenheim. Die Rheinmetropole liegt damit
im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten auf Platz eins. Bei einem
unlängst durchgeführten Benchmarking läge der Mittelwert der
Vergleichsstädte deutlich höher, teilte gestern Sozialdezernent Burkhard
Hintzsche in der Ratssitzung auf Anfrage der Linken mit. So endet in
vielen deutschen Großstädten jede zehnte Zwangsräumung im
Obdachlosenheim.

Zudem sind, das ergeben Zahlen des Amtsgerichts, die Zwangsräumungen
in Düsseldorf in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Der Fachstelle
wurden 2011 noch 883 Zwangsräumungen gemeldet, im vorigen Jahr waren es
nur noch 668. Für 2015 sei nach dem bisherigen Verlauf mit einem
weiteren Rückgang der Zwangsräumungen zu rechnen, sagte Dezernent
Hintzsche.

Im Jahr 2014 konnte in 1059 von insgesamt 2330 Beratungsfällen
bestehender Wohnraum erhalten werden, davon in 262 Fällen durch
Übernahme von Mietschulden. In 206 Fällen konnte ein neues
Mietverhältnis vermittelt werden. Lediglich in 30 Fällen war eine
„Aufnahme im Obdachlosenbereich erforderlich“, so Hintzsche. In 908
weiteren Fällen jedoch wurde das Beratungsangebot der Fachstelle nicht
angenommen oder gar abgebrochen, so dass „hier keine Angaben zum
eventuellen Verbleib in der Wohnung möglich sind“.

Stephan Wappner

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