Zahl der Asylbewerber in der Stadt nimmt erstmals ab

 

8. März 2017 | 00.00 Uhr

Flüchtlinge in Düsseldorf

Zahl der Asylbewerber in der Stadt nimmt erstmals ab

Viele der Menschen, die nach
Düsseldorf kamen (wie hier im September 2015 am Bahnhof des Düsseldorfer
Flughafens), wurden inzwischen als asylsuchend anerkannt.
FOTO: dpa, mjh

Düsseldorf.

Zum ersten Mal seit dem Beginn der Flüchtlingskrise werden die Asylbewerber
in Düsseldorf weniger. Die Menschen in den städtischen Unterkünften sind
jetzt in der Mehrheit anerkannte Flüchtlinge. Die Wohnungsnot ist
allerdings ein Problem.

 

Im Januar hatte die Stadtverwaltung ein negatives Saldo registriert, der Februar bestätigte den Trend.

  • Im Februar wurden 209 Asylbewerber der Stadt zugewiesen, 327
    Menschen fielen im selben Zeitraum aus der Statistik. Das bedeutet
    nicht, dass sie alle Düsseldorf verlassen haben: Auch, wer als
    Asylsuchender anerkannt wird, gilt als Abgang.
  • Insgesamt lebten zum Stichtag 1. März 7590 Flüchtlinge in den
    Unterkünften, die Zahl hatte im vergangenen Jahr bei bis zu 7800
    gelegen.

Wohnungsnot macht Flüchtlingen den Auszug aus den Heimen schwer

Die Werte zeigen auch eine zweite Neuerung, wie die
Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch auf Anfrage unserer Redaktion
mitgeteilt hat: Erstmals befinden sich in den städtischen Unterkünften
mehr anerkannte Flüchtlinge als Asylbewerber. 3972 Menschen könnten
demnach aus den Sammelunterkünften ausziehen, weil ihr Asylantrag
positiv beschieden wurde oder sie aus anderen Gründen über einen
sogenannten verfestigten Aufenthaltsstatus verfügen. Allerdings fällt es
vielen Flüchtlingen schwer, eine reguläre Wohnung in der Stadt zu
finden. Die im Dezember vom Land erlassene Wohnsitzauflage verhindert
aber, dass sie in eine andere Kommune umziehen.

Während sich die Lage in den städtischen Unterkünften durch
weniger Neuzugänge und ein Bauprogramm in Höhe von 69 Millionen Euro
langsam entschärft, wächst der Bedarf an preiswertem Wohnraum - nicht
nur für Flüchtlinge. Die Stadt sucht in der Arbeitsgruppe "Wohnen für
alle" nach Lösungsansätzen, unter anderem wird der Bau von
Sozialwohnungen durch eine Stadttochter diskutiert.

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